Kann der 1. FC Köln in dieser Saison endlich wieder aufsteigen? Nach einem schwachen Saisonstart macht der sensationelle 4:1-Sieg über Erzgebirge Aue Hoffnung. Comunio Blog war vor Ort!
„Wir müssen von Spiel zu Spiel denken und wenn wir immer so eine Leistung abrufen können wie heute, sind wir auch auf einem guten Weg, dass wir aufsteigen können“, analysierte Yannick Gerhardt ziemlich treffend die Frage nach einem möglichen Aufstieg des 1. FC Köln. Der Youngster schoss am 6. Spieltag gegen Erzgebirge Aue bereits in der zweiten Minute den Führungstreffer und damit sein erstes Tor überhaupt in der 2. Liga. Dieser Blitzstart legte den Grundstein für das Schützenfest der Geißböcke, die mit einem 4:1-Sieg die drei Punkte nachhause holten und damit zumindest vorerst auf dem dritten Tabellenplatz landen.
Nach einem schwachen Start in die Saison mit vier eher glücklosen Remis und einem 2:0 gegen Sandhausen könnte dieser Sieg endlich der Startschuss für das Saisonziel „Aufstieg“ gewesen sein. Obwohl der FC bisher ungeschlagen ist, wirkte der neue Trainer Peter Stöger noch vor kurzem reichlich desillusioniert: „Für die Aufstiegsansprüche, die wir kommuniziert haben, ist das viel zu wenig.“ Doch mit Heimkehrer Slawomir Peszko, der in dieser Partie nicht nur Yannick Gerhardt zum 1:0 bediente, sondern das Spielgerät auch selbst zum 4:1 Schlusspunkt einköpfte, einem überragenden Marcel Risse, der beinahe über sich selbst hinauswuchs und mit zwei Buden schon in der ersten Halbzeit das 3:1 für den FC perfekt machte, wirkt das Ziel greifbarer denn je. Auffällig offensiv mit einer Top-Chancenverwertung war das Spiel der Kölner, keine Spur mehr von der beinahe langweiligen Defensivausrichtung, die der FC noch gegen Greuther Fürth an den Tag legte.
„Wir haben uns viel vorgenommen heute für das Spiel, haben die ganze Woche daran gearbeitet, dass wir die Spielzüge noch mal umsetzen können, die wir einstudiert haben und das hat heute über einen längeren Zeitraum sehr gut geklappt“, beschrieb Torschütze Marcel Risse den Offensiv-Wandel. „Bisher hatten wir immer nur eine Halbzeit, wo mir mal gut gespielt haben. Dass wir dann heute direkt in der 2. Minute das Tor gemacht haben, spielte uns natürlich in die Karten, danach haben wir aber auch nicht locker gelassen und weiter auf Tore gespielt.“
Dass sich offensiv noch einiges ändern wird, zeigt auch der überraschende Transfer von Patrick Helmes, der kurz vor Ende der Transferperiode noch verpflichtet werden konnte. Der Stürmer bewies seinen Torriecher beim FC bereits von 2005 bis 2008, war maßgeblich auch am Aufstieg des Vereins beteiligt, bevor er ihn ausgerechnet Richtung Leverkusen verließ.
Im Sturm herrscht damit fast ein Überangebot aus Topspielern, der Trainer könnte sich deshalb sogar eine Doppelspitze aus Anthony Ujah und Helmes vorstellen. „Aus meiner Erfahrung als Spieler und Verantwortlicher weiß ich, dass alle Stürmer zusammenpassen, wenn sie bereit sind, verschiedene Aufgaben zu übernehmen und Qualität haben“, so Stöger zum Express.
Trotz der guten Prognosen sollte die Mannschaft jedoch nicht zu leichtsinnig werden – das weiß auch Marcel Risse, der sich noch etwas vorsichtig gab und vor einem verfrühten Aufstiegsjubel warnte: „Die 2. Liga ist im Moment ein bisschen kurios, da kann jeder jeden schlagen, von oben bis unten sind noch nicht viele Punkte Abstand. Ob wir jetzt also 2. oder 10. sind, macht keinen richtigen Unterschied.“