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Der 1. FC Köln muss in der Abwehr unbedingt etwas tun – möglicherweise sind mehrere Zugänge geplant. Alles wird begleitet von Sorgen um die Topstars Said El Mala und Eric Martel. Wer kommt, bleibt oder geht bei den Geißböcken im kommenden Transferfenster?
Transfers bei Köln: Ein Abwehrspieler geht – kommt Ersatz?
Der 1. FC Köln hat bereits einen Wechsel für das Wintertransferfenster finalisiert: Jusuf Gazibegovic schließt sich auf Leihbasis dem SK Sturm Graz an. Der Rechtsverteidiger spielte im vergangenen Halbjahr mit nur einer Einwechslung quasi gar keine Rolle – und trotzdem ist sein Weggang zunächst verwunderlich, hatte Köln doch defensiv immer wieder Personalprobleme. Sebastian Sebulonsen, Stammspieler rechts hinten, half häufiger in der Dreierkette aus – trotzdem spielte davor dann ein offensiver Flügel und nicht Gazibegovic.
Um Sebulonsen allerdings für die Wingback-Position verfügbar zu halten, könnten sich die Kölner in der Abwehr erneut verstärken. Mit Timo Hübers hat sich der Abwehrchef schwer verletzt, auch Joel Schmied fehlte zuletzt angeschlagen – Luca Kilian fehlt erneut auf lange Sicht. Und zu allem Überfluss hat sich Acht-Millionen-Neuzugang Rav van den Berg auch noch eine Rotsperre für die ersten zwei Spieltage eingehandelt. Köln braucht also eher früher als später Verstärkungen in der zentralen Verteidigung.
Verbesserungspotenzial gibt es zudem auf der linken Seite. Leih-Außenverteidiger Kristoffer Lund konnte nicht wie erhofft überzeugen und so spielte auch hier immer wieder ein offensiver Flügelspieler auf der linken Schiene. Besonders weil Lund nur von Palermo ausgeliehen ist, muss früher oder später sowieso nachgelegt werden. Warum also nicht direkt im Winter?
El Mala und Martel im Fokus: Abgangskandidaten beim FC Köln
Mit Eric Martel und Said El Mala bekommen gleich zwei wichtige Leistungsträger die Aufmerksamkeit von vielen anderen Vereinen. Der junge Flügeldribbler hat sich mit seinen furiosen Offensivaktionen auf die Liste nahezu jedes Topklubs gespielt. Barcelona, Real Madrid, Chelsea, Manchester City, Manchester United, Paris St. Germain – und in Deutschland natürlich der FC Bayern München und Borussia Dortmund: Die Gerüchte um Interesse an El Mala reißen nicht ab.
Doch ein Winter-Abgang wäre trotzdem unwahrscheinlich. Die meisten Gerüchte beziehen sich auf einen potenziellen Mega-Transfers im kommenden Sommer. Konkrete Berichte über einen möglichen Winterwechsel gibt es keine – auch wenn es einige Klubs bestimmt versuchen werden, um ihrer Konkurrenz zuvorzukommen. Auch El Mala und Köln dürften kein Interesse haben, den Transfer zu früh durchzuführen. Der DFB-Star will sich mit Spielzeit für die WM im kommenden Sommer bewerben und der FC sein Offensivjuwel im Kampf um den Klassenerhalt einsetzen.
Ähnlich sieht es wohl auch bei Martel aus, obwohl hier eine gewisse Dringlichkeit dazukommen: Sein Vertrag läuft im kommenden Sommer aus. Will Köln noch Geld mit dem Stamm-Sechser machen, müsste das möglichst sofort passieren. Doch gerade mit der angespannten Lage im Abwehrzentrum ist der vielseitig einsetzbare Defensivspieler extrem wichtig für die Geißböcke. Im Winter wolle er seine Situation evaluieren, erklärte Martel kürzlich bei „Sky“. „Als Fußballer gucke ich aber natürlich immer auch, was ich in der Zukunft machen will. Das ist völlig normal und deswegen denke ich auch darüber nach.“
Mögliche Transfers: Spektakuläre Rückkehr für Kölns Abwehr?
Bereits von 2019 bis 2021 spielte Sebastiaan Bornauw beim 1. FC Köln und wechselte für rund 15 Millionen schließlich zu Ligakonkurrent Wolfsburg. Dort klappte zuletzt vieles nicht und so ging er im vergangenen Sommer zu Leeds United. Doch auch bei den Engländern spielt Bornauw kaum – und so sollen die Kölner derzeit an einer Winterverpflichtung interessiert sein. Finanziell ginge es wohl um ein Leihgeschäft, um kurzfristig die Abwehr zu stabilisieren. Ein Kauf wäre kaum realisierbar.
Ein weiterer Kandidat, um die Innenverteidigung zu verstärken, war bereits im Sommer ein Kandidat: Lukas Kwasnioks ehemaliger Paderborn-Schützling Carsten Brackelmann soll wieder im Fokus der Kölner stehen. Laut der „Bild“ verlangt der SCP nur noch etwa eine Million Euro für den 26-Jährigen – hier wäre ein Kauf also realistischer. Doch das ruft auch andere Teams auf den Plan, die Köln den Rang ablaufen und Brackelmann verpflichten wollen.
Auch für den linken Flügel könnte ein Paderborner spannend werden, der bereits im Sommer Thema war: Raphael Obermair. Der Vertrag des 29-Jährigen beim SCP läuft zwar zum Saisonende aus, laut „Geissblog“ gibt es jedoch eine automatische Verlängerungsklausel, die einen Kauf schwieriger macht. Zuletzt wurde auch Schalkes Top-Youngster Vitalie Becker von der „Sport Bild“ mit Köln in Verbindung gebracht, doch die Gelsenkirchener sind wohl nicht bereit, ihre Aufstiegschancen durch den Verkauf eines Stammspielers zu schmälern.
Transfer-Duell mit den Bayern?
Auch in der Offensive könnte noch etwas passieren. Dabei werden einige hochkarätige Namen mit dem 1. FC Köln in Verbindung gebracht. „Kwasniok will Landsmann Sebastian Szymanski unbedingt holen“, schreibt etwa „Tribuna“ über den polnischen Offensivspieler, der aktuell bei Fenerbahce Istanbul unter Vertrag steht. Alles außer eine Leihe wäre wohl vollkommen unrealistisch.
Spannender könnte ein 17-jähriges Elite-Talent aus Polen werden: Oskar Pietuszewki hat laut dem heimischen Portal „Weszlo.com“ das Interesse der Kölner Scouts geweckt. Ein Transfer des Stammspielers in der Ekstraklasa wäre wohl ausschließlich realistisch, wenn der FC El Mala zu Geld macht – und damit eher ein Thema für den Sommer. Der Linksaußen des polnischen Erstligisten Jagiellonia Bialystok wird wohl im zweistelligen Millionenbereich kosten. Dabei hat das Juwel auch schon andere Interessenten auf den Plan gerufen: Auch Bayern München, Bologna und der FC Porto sollen Scouts geschickt haben, um Pietuszewski zu beobachten. Ob Köln hier eine Chance hat, bleibt abzuwarten.





























