Der 1. FC Nürnberg feiert den Aufstieg

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Vier Jahre hat der Wiederaufstieg gedauert, jetzt ist der 1. FC Nürnberg zurück in der Bundesliga. Der Club kann somit endlich tun, was er am besten kann: Um den Klassenerhalt spielen. Oder muss das nicht sein? Die Vor-Vorschau.

Spieler der Saison: Hanno Behrens. Der Kapitän wurde mit eindeutigen 73 Prozent von den eigenen Fans zum Cluberer der Saison gewählt. Kein Wunder: Erst setzte Behrens ein Zeichen, indem er frühzeitig in der Saison seinen Vertrag verlängerte, während viele wichtige Spieler noch überlegten. Dann legte er eine absolute Sahnespielzeit hin, suchte als Leader im zentralen Mittelfeld ständig den Weg in die Spitze und sorgte für massig Torgefahr. 14 Treffer und vier Assists stehen zum Schluss auf seiner Habenseite. Alles andere als schäbig.

Enttäuschung der Saison: Enttäuschung? Im Aufstiegsjahr sind beim Club alle mit jedem zufrieden – oder mit keinem unzufrieden genug, um ihn als Enttäuschung zu brandmarken. Was aber wehtut, ist die Verletzungsmisere eines Publikumslieblings und – wenn fit – Leistungsträgers. Sebastian Kerk startete mit sechs Torvorlagen in vier Pflichtspielen in die Saison, ohne zu wissen, dass das schon alles gewesen sein sollte. Beim 2:2 gegen Union Berlin zog er sich einen Achillessehnenriss zu. Comeback? Nächste Saison – hoffentlich von längerer Dauer.

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Größte Baustelle: Das größte Problem des FCN ist der schnöde Mammon. Seit Jahren hat der Club Geldprobleme, wurde heruntergewirtschaftet, bis die richtigen Leute das Ruder übernahmen. Unter Sportvorstand Andreas Bornemann und Finanzchef Michael Meeske sieht es langsam wieder besser aus, doch dabei ging es zunächst darum, potenzielle Punktabzüge zu verhindern. Der Aufstieg war auch wirtschaftlich nahezu überlebenswichtig. Trotz des Aufwärtstrends wird man in Nürnberg weiterhin kleine Brötchen backen müssen – sprich: niedriger Etat, wenig Transferspielraum, weniger Qualität.

Mögliche Probleme: Neu beim Club: Die Bundesliga-Erfahrung fehlt. Für nahezu alle Spieler, die in den letzten Jahren zu Zweitliga-Spezialisten heranreiften, ist es die erste Saison im Oberhaus. Das gilt auch für Trainer Michael Köllner, der zudem kurz nach dem Aufstieg öffentlich seine Zukunft beim Club infrage stellte: „Eigentlich musst du jetzt aufhören, weil die dich schneller vom Hof jagen werden, als dir lieb ist.“ Der Aufstieg wird ein kurzer Spaß bleiben, wenn aus mangelnder Erfahrung und Kaderqualität sowie einem nicht überzeugtem Trainer direkt der Wiederabstieg wird.

Mögliche Überraschung: Beim Club sind eigentlich nur noch Leistungsträger der Vorsaison übrig – wer soll also überraschen? Eigentlich kommt nur ein Neuzugang infrage: Törles Knöll vom HSV II, 21-facher Torschütze in der Regionalliga Nord. Hinter Mikael Ishak dürfte der Mittelstürmer zunächst nur die Nummer zwei bleiben, als Joker könnte er je nach Entwicklung allerdings noch wichtig werden. Wer weiß, wie schnell sich der 20-Jährige heranspielt.

Youngster to watch: Der 21-jährige Eduard Löwen schaffte in der letzten Saison den Durchbruch und trumpfte auch durch seine Vielseitigkeit auf. Es gibt kaum eine Position, die er nicht spielen kann. Insgesamt kam der von Haus aus defensive Mittelfeldspieler 32 Spiele und kam dabei auf neun Torbeteiligungen und 105 Comduo-Punkte. Anders als bei Knöll steht bei Löwen bereits fest, dass er auch in der Bundesliga seine Chance bekommen wird.

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Gerüchteküche: Nachdem einige Verträge nicht verlängert wurden, darunter schmerzhafterweise auch der des Neu-Bremers Kevin Möhwald, müssen Transfers folgen – am besten sollten Spieler mit Bundesliga-Erfahrung kommen. Gerüchte in diese Richtung sind jedoch quasi inexistent. Als weitere Sturmspitze soll entweder Pascal Köpke aus Aue oder Suleiman Abdullahi aus Braunschweig kommen, also noch ein Zweitliga-Spieler. Alles Weitere müssen Bornemann und Co. aus dem Hut zaubern.

Zugänge: Christian Mathenia (Hamburger SV, 0,5 Mio.), Törles Knöll (HSV II, ablösefrei), Kevin Goden (1. FC Köln U19, ablösefrei)

Abgänge: Kevin Möhwald (SV Werder Bremen, ablösefrei), Tobias Werner (VfB Stuttgart, Leih-Ende), Lucas Hufnagel (SC Freiburg, Leih-Ende), Marvin Stefaniek (VfL Wolfsburg, Leih-Ende), Ulisses Garcia (SV Werder Bremen, Leih-Ende), Enis Alushi (unbekannt)

Sommerfahrplan: Trainingsauftakt am 3. Juli, Testspiel gegen FSV Erlangen-Bruck am 8. Juli, Testspiel beim SV Seligenporten am 12. Juli, Trainingslager in Lichtenfels von 13. bis 15. Juli, Testspiel gegen Hallesher FC am 14. Juli, Testspiel gegen Regionalauswahl in Crailsheim am 18. Juli, Testspiel gegen Würzburger Kickers am 21. Juli, Trainingslager in Natz-Schabs (Südtirol) von 27. Juli bis 5. August, Testpiel gegen noch ausstehenden Gegner am 31. Juli; Testspiel gegen FC Bologna am 4. August, Testspiel gegen noch unbekannten Gegner am 12. August

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