Koen Casteels hielt das 0:1 beim BVB fest, Salihovic drehte es nervenstark und Bremens Kevin de Bruyne steht zum dritten Mal in Folge in der Top-Elf.
Der Held des Spieltags
Eigentlich war er die gesamte Saison über als Nummer zwei eingeplant – zunächst hinter Tim Wiese, dann hinter Winterneuzugang Heurelho Gomes. Als sich Letzterer verletzte, kam die Zeit von Koen Casteels. Seit Wochen mausert sich der junge Belgier zum Stammtorwart von 1899 Hoffenheim und überzeugt mit starken Leistungen, wodurch er einer der Garanten für die Wende beim Dorfklubs ist. Im Abstiegskampf-Endspiel in Dortmund hieß es „siegen oder sterben“ und lange Zeit sah es für die Blauen beim Stand von 0:1 gar nicht gut aus. Dass eine Niederlage nicht schon besiegelt wurde, lag allein am großartig parierenden Keeper, der zahlreiche Großchancen vereiteln konnte und sein Team im Spiel hielt, das das Spiel ohne seine Paraden mit Sicherheit nicht noch gewonnen hätte. Daher erhielt die Nummer eins der TSG die Bestnote und zwölf Punkte.
Der Top-Torschütze
Naja, zumindest beim 1. FC Nürnberg. Dort profitieren nicht etwa die Stürmer des Clubs von einem starken Offensivspiel, sondern vielmehr die hochgewachsenen Defensivspieler von den starken Standards. Einer davon ist der schwedische Innenverteidiger Per Nilsson, dem beim Spiel gegen Bremen der 1:1-Ausgleich gelang – nach einem Freistoß. Sein sechstes Saisontor machte ihn nicht nur gemeinsam mit Naldo zum torgefährlichsten Abwehrspieler der Saison, sondern zum Top-Torschützen des FCN! Selbst die Stürmer Polter (5 Tore) und Pekhart (4) waren weniger erfolgreich. Darüber hinaus verteidigte er am Samstag solide und erhielt somit die Note 2,5 und elf Punkte.
Auch die anderen beiden Verteidiger trafen am Wochenende in Spielen, in denen nicht viel auf dem Spiel stand. Für Arthur Boka, der nach einer sehenswerten Aktion zum zwischenzeitlichen 2:1 für den VfB Stuttgart gegen Mainz 05 traf, steht das wichtigste Spiel – das Pokalfinale gegen Bayern München am 1. Juni – erst noch bevor.
Wie man gegen den deutschen Meister trifft, machte Martin Stranzl am Samstag vor, indem er eine Freistoßflanke von Juan Arango in die Ecke köpfte. Dabei profitierte er von der unkonzentrierten Anfangsphase der Bayern-Defensive, die im Pokalfinale mit Sicherheit weniger schlampig agieren wird. Im Gegensatz zu Nilsson und Boka bekam der Gladbacher seine Gegenspieler nicht sehr gut in den Griff, sodass sein Team noch vier Gegentore bekam – und der Österreicher nur die Note 3,5.
The same procedure as every week
Eine weitere extrem starke Bundesliga-Saison des französischen Dribbelkünstlers Franck Ribery ist zu Ende, doch die Nummer 7 des FC Bayern ließ es sich nicht nehmen, sie mit einem Traumtor zu krönen. Eine Volleyabnahme in den Winkel des Gladbacher Tors sorgte dafür, dass eine 3:1-Führung der Borussia egalisiert wurde. Da er bereits vorher getroffen hatte, wurde es sein zweiter Doppelpack in dieser Saison, die trotz unglaublicher 224 Comunio-Punkte nicht seine beste Runde war: Im letzten Jahr erreichte der Franzose 23 Punkte mehr!
Fast schon obligatorisch ist die Nominierung von Kevin de Bruyne. Zum dritten Mal in Folge war der Belgier erfolgreich, wenngleich sein Team abermals nicht gewann – symptomatisch für die schwache Saison der Bremer, deren einziger Lichtblick der 21-jährige war. Sein Doppelpack in Nürnberg reichte nicht aus, um eine 2:3-Niederlage zu verhindern, doch einmal mehr konnte de Bruyne Werbung in eigener Sache machen. Insgesamt Platz acht der punktbesten Bundesliga-Spieler bei Comunio! Die Werderaner werden ihn vermissen.
Ebenso wichtig wie de Bruyne für Bremen ist Sejad Salihovic für 1899 Hoffenheim – seit er von seiner Verletzungspause zurückgekehrt ist, holte die TSG elf Punkte aus sieben Spielen. Beim entscheidenden Spiel in Dortmund verwandelte der Bosnier zwei Foulelfmeter extrem souverän, bewies damit Courage und Nervenstärke und brachte sein Team zum nicht mehr für möglich gehalten Einzug in die Relegationsspiele gegen den 1. FC Kaiserslautern. Vielleicht wird er dabei endgültig zum Hoffenheim-Helden.
Das Mittelfeld wird durch Javi Martinez und Nicolai Müller komplettiert. Während der Spanier zum dritten Mal in dieser Saison traf, war es für den Mainzer Offensivmann bereits Saisontor Nummer acht. Indem Müller ein weiteres Tor stark vorbereitete, rechtfertigte er die Entscheidung von Bundestrainer Joachim Löw, ihn zur Nationalmannschaftsreise nach Amerika einzuladen. Einzig die Tatsache, dass er nun seine Flitterwochen verschieben muss, könnte die Freude des 25-jährigen nun noch trüben.
Ein Sturmduo vor dem Absprung
Didier Ya Konan und Mame Diouf haben derzeit einiges gemeinsam: Die Vertragslaufzeit bis 2014, mehrere Angebote aus der Bundesliga sowie dem Ausland, den Wunsch, den Verein zu wechseln – und beide trafen am letzten Spieltag im Heimspiel gegen Düsseldorf. Dabei überzeugte vor allem Ya Konan, der in dieser Saison überwiegend im rechten Mittelfeld eingesetzt wurde, mit zwei Treffern.
Während der 29-jährige angeblich von Frankfurt umworben wird, steht bei Diouf ein Transfer zum VfL Wolfsburg im Raum. Auch die Verantwortlichen bei 96 scheinen bei beiden Spielern einem Transfer nicht abgeneigt – solange die Ablösesumme passt. Das Sturmduo zeigte sich von den Transfergerüchten unbeeindruckt und schoss Fortuna Düsseldorf mit 3:0 in die zweite Liga. Ein würdiger Abschied!
Im Überblick
Casteels (12P)
Nilsson (11P) – Boka (11P) – Stranzl (7P)
Ribery (20P) – de Bruyne (16P) – Salihovic (14P) – Martinez (12P) – N. Müller (12P)
Ya Konan (14P) – Diouf (11P)
Die Elf des Tages kommt insgesamt auf 140 Punkte und einen Marktwert von 54.800.000 Euro!