Der FC Chelsea muss in den Hexenkessel Türk Telekom Arena und trifft auf Galatasaray Istanbul. Dabei steht das Wiedersehen von Chelsea-Trainer Mourinho und zwei seiner alten Schützlinge im Vordergrund.
Es war das wohl beste Jahr seiner Karriere. In der Saison 2009/10 spielte Wesley Sneijder bei Inter Mailand. Er gewann das Triple aus Meisterschaft, Pokal und Champions League. Dazu spielte der niederländische Mittelfeld-Regisseur so gut, wie noch nie. Nach den Erfolgen im Verein, spielte Sneijder eine außergewöhnliche Weltmeisterschaft, war bester Torschütze der Niederlande, schaltete Brasilien mit zwei Treffern im Alleingang aus – und wurde immer Vize-Weltmeister. Sein Vereinstrainer dieser Spielzeit: Jose Mourinho.
Eine ähnliche Geschichte hat Didier Drogba zu erzählen. 2004 wurde er von Mourinho für fast 40 Millionen Euro von Olympique Marseille nach London zum FC Chelsea transferiert. Es sollte eine große Freundschaft entstehen. Drogba war stets einer der Lieblingsschüler von Mourinho. Beide verstanden sich auf und neben dem Platz blendend. Nicht nur einmal versuchte Mourinho seinen Ex-Spieler zu einem seiner neuen Vereine zu lotsen. Nun treffen Sneijder und Drogba auf ihren alten Mentor. Ein besonderes Spiel.
Mehr als Drogba und Sneijder
„Es ist schon komisch, gegen Didier zu spielen. Doch während des Matches sind wir keine Freunde“, gesteht Mourinho, der ansonsten immer alles sehr trocken im Fußball sieht. Auf der offiziellen Pressekonferenz vor dem Spiel, äußerte sich Mourinho lobend über den Gegner, der inzwischen von Roberto Mancini trainiert wird: „Ich mag es, gegen die Besten zu spielen. Galatasaray ist türkischer Meister. Was Drogba anbelangt, wissen wir, was zu tun ist – wir wissen was er will, und das ist Tore schießen. Es ist ein komisches Gefühl gegen ihn zu spielen, aber das müssen wir ausblenden. Galatasaray hat es mir letztes Jahr mit Real Madrid nicht einfach gemacht und das wird dieses Mal nicht anders sein. Sie hatten letztes Jahr schon eine gute Mannschaft, die sich nun kaum verändert hat – nur noch verstärkt wurde.“
Satte 41 Millionen Euro gaben die Türken aus, um ihr Team zu verstärken. Dabei investierte man vor allem in die Breite und setzt auf junge, entwickelbare Stürmer. Mit Bruma wurde von Sporting Lissabon ein erst 18-Jähriger für zehn Millionen Euro geholt. Außerdem kamen Alex Telles (20 Jahre, über sechs Millionen Euro Ablöse), Lucas Ontivero (18, zwei Millionen), Salih Dursun (21, 2,75 Millionen Euro) und Dortmunds Koray Günter (18, 2,5 Millionen Euro) nach Istanbul.
Mancini will etwas bei Galatasaray aufbauen, etwas, das Zukunft hat. Denn Galatasaray ist mehr als Drogba und Sneijder. Auch, wenn beide Spieler eine ordentliche Saison bisher spielen. Sneijder, der nur auf 17 Spiele kommt, erzielte acht Treffer und bereitete vier weitere Tore zu. Bei Drogba sieht die Bilanz nach 21 Spielen identisch aus. Neben Drogba agiert der türkische Nationalstürmer Burak Yilmaz. Er ist mit zwölf Treffern und sechs Torvorlagen bester Scorer und Torschütze der Türken. Auch auf seine Leistung wird es ankommen im Chelsea-Spiel.
‚The atmosphere is crazy and the Turkish mentality is to do everything for their team.‘ http://t.co/XLckVSiSLf #CFC pic.twitter.com/2V3UmIvgWv
— Chelsea FC (@chelseafc) 26. Februar 2014
Chelsea auf Meisterschaftskurs
„Wir werden das Team vielleicht ein wenig verändern. Wesley Sneijder wird zum Beispiel spielen, aber wir haben so oder so eine gute Mannschaft. Wir können jedes System spielen, egal ob 4-4-2 oder 3-5-2. Die Mentalität und Einstellung der Spieler ist wichtig“, so Mancini über die Ausrichtung seines Teams. Dabei bekommen es Mancini und Galatasaray mit einem Chelsea zu tun, das wohl so fokussiert und konzentriert wie lange nicht mehr ist.
In der Premier League liegt das Mourinho-Team nach 27 absolvierten Spielen einen Punkt vor dem FC Arsenal an der Spitze. Dabei haben sich die Blues inzwischen stabilisiert und gefunden. Die Startelf in den meisten Fällen fix, das Theater um Juan Mata geklärt. Einer, der unter der derzeitigen Situation leidet ist der deutsche Offensivspieler Andre Schürrle. Nach einem guten Start in London ist der Ex-Leverkusen-Spieler außen vor. Und so wird Schürrle auch nicht in Istanbul auf dem Platz stehen.
Eins ist klar: Auch ohne Schürrle wird es ein heißes Duell. Mancini fasst die Situation zusammen: „[Heute] treffen zwei Teams mit wirklich guten Spielern aufeinander. Diese Spieler können das Spiel entscheiden – leider können Mourinho und ich nicht mitspielen. Ich weiß nicht, was das Spiel entscheiden wird. Es wird wichtig sein, in bestimmten Situationen wachsam zu sein, denn Chelsea kann jede Situation zu einem Tor nutzen. Wir hoffen auf ein Ergebnis, das uns für das Rückspiel in London noch Hoffnung lässt.“
Du möchtest auch Champions-League-Comunio-Manager werden? Hier entlang!