Aufgrund der Corona-Pandemie wurde die Europameisterschaft unlängst ins nächste Jahr verschoben. Das gibt einigen Spielern eine neue Perspektive. Aktuell verletzte Spieler wie Niklas Süle oder Leroy Sane profitieren genauso von der Verlegung wie Spieler im Formtief. Das ComunioMagazin gibt einen Überblick.
Verletzte Spieler
Niklas Süle (Bayern München, Abwehr)
Der Innenverteidiger war als Abwehrchef der Nationalmannschaft eingeplant, aber aufgrund eines Kreuzbandrisses wäre es eine Punktlandung bis zur EM geworden. Nun hat Süle genug Zeit, um wieder in Form zu kommen.
Leroy Sane (Manchester City, Sturm)
Beim Flügelstürmer war das Kreuzband nicht gerissen, aber zumindest angerissen. Für die Verletzungspause machte das kaum einen Unterschied. Sane gab Ende Februar sein Comeback im Nachwuchsteam von Manchester City, für einen Premier-League-Einsatz reichte es aber noch nicht, dann kam die Corona-Pause. Auch er hat jetzt genug Zeit, wieder zu alter Stärke zu finden.
Marco Reus (Borussia Dortmund, Sturm)
Es deutete sich schon wieder eine tragische Geschichte an. Reus zog sich Anfang Februar im Pokal gegen Werder Bremen eine Muskelverletzung zu. Die anfangs verkündete Ausfallzeit von vier Wochen konnte nicht gehalten werden. Mittlerweile fehlt der Angreifer seit acht Wochen. Ein abermaliges Verpassen eines großen Turniers war somit im Bereich des Möglichen.
Die Comunio-Top-Elf der deutschen Spieler
„Marco ist noch nicht komplett beschwerdefrei. Er nutzt die Zeit jetzt, um beschwerdefrei zu werden, und trainiert deshalb weiter individuell“, sagte Sebastian Kehl dem kicker. Im Idealfall könnte Reus im Mai wieder spielen. Mit der EM hätte es durchaus eng werden können. Zumindest die Sorge hat sich jetzt erst einmal erledigt.
Suat Serdar (Schalke 04, Mittelfeld)
Der Schalker gehörte in dieser Saison zu den Leistungsträgern der Königsblauen. Sieben Treffer gelangen ihm in dieser Saison. Das brachte ihm auch seine ersten drei Länderspiele ein, aber dann folgten eine Sprunggelenksverletzung und ein Zehenbruch.
Serdar wäre wohl im Laufe des März wieder zum Einsatz gekommen, aber als jemand, der noch nicht etabliert ist im Kreise der Nationalmannschaft, wäre seine Nominierung aufgrund der Zwangspause alles andere als gesichert gewesen.
Spieler im Formtief
Julian Draxler (Paris Saint-Germain, Mittelfeld)
Draxler gehörte in den vergangenen Jahren immer zum Stammkreis der Nationalmannschaft, auch wenn dies in Fachkreisen auch schon zuvor durchaus umstritten war, aber Bundestrainer Löw hält bekanntlich lange an Spielern fest.
Doch in dieser Saison gingen seine Einsatzzeiten bei PSG zurück. In den wichtigen Spielen fand er sich zumeist auf der Bank wieder. Auch in der Nationalmannschaft kam er nach der WM nur auf fünf Kurzeinsätze. Er könnte von der Verschiebung profitieren.
Nico Schulz (Borussia Dortmund, Abwehr)
Der Shootingstar der Vorsaison ist nach gutem Start in Dortmund zuletzt in ein Loch gefallen. Raphael Guerreiro wurde ihm zumeist vorgezogen, was auch an den vielen kleinen Verletzungen lag, die Schulz in dieser Saison hatte. Der EM-Zug wäre wohl ohne ihn abgefahren. Jetzt aber gilt es, neu anzugreifen.