Kolumbien hat bei der WM 2014 viele Trümpfe in der Hand. Leidenschaft, Wille, Qualität – und eine Taktik, die schwer zu bespielen ist. Kann man José Pekermans Team zu den Favoriten zählen?

Qualifikation:

Problemlos durch die schwere Südamerika-Gruppe: Mit neun Falcao-Treffern sicherte sich Kolumbien als Zweiter hinter Argentinien einen Platz bei der WM in Brasilien. 30 Punkte aus 16 Spielen und ein 4:0-Sieg gegen Uruguay als Höhepunkt – sehr gute Performance des Fünften der FIFA-Weltrangliste! Am vorletzten Spieltag bewiesen Los Cafeteros, dass man sie nie abschreiben darf: Nach einem 0:3-Pausenrückstand gegen Chile sorgten Gutierrez und Falcao, Letzterer mit zwei Elfmetertoren, für eine furiose Aufholjagd – Endstand 3:3.

Comunio2014-Kader:

Kaum eine Mannschaft hat so laufstarke Außenverteidiger wie die Kolumbianer. Juan Camilo Zuniga von Napoli und West Hams Pablo Armero setzen in der Offensive immer wieder Akzente, innen verteidigen Milans Cristian Zapata und der 38-Jährige Mario Yepes, der Kapitän. Noch stärker besetzt ist die Offensive: James Rodriguez wechselte im Sommer 2013 für 45 Millionen Euro zum AS Monaco, Juan Cuadrado gelangen in der vergangenen Saison die meisten erfolgreichen Dribblings pro Spiel in der italienischen Liga.

Teofilo Gutierrez, der in der Qualifikation fünf Treffer erzielte, spielt als hängende Spitze und im Sturmzentrum gibt es einen Dreikampf zwischen Jackson Martinez (Porto), Adrian Ramos (Dortmund) und Carlos Bacca (Sevilla). Allen drei Mittelstürmern gelangen in der abgelaufenen Saison mehr als 15 Pflichtspiel-Tore, Bacca gewann mit Sevilla die Europa League und traf dabei sechsmal. Der Spanien-Legionär hat momentan die besten Karten auf den Stammplatz.

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Teuerster Spieler:

Nach dem endgültigen Ausfall von Falcao ist James Rodriguez der Kolumbianer mit dem höchsten Marktwert bei Comunio2014 – knapp 8,5 Millionen Euro beträgt dieser. Für Monaco traf der Linksfuß in der vergangenen Saison neunmal, 13 Tore bereitete er vor. Der Flügelspieler ist schnell und kombinationsstark, spielt unter Pekerman meist auf der Linksaußen-Position. Sollte Kolumbien erwartungsgemäß die Vorrunde überstehen, lohnen sich die Millionen für Rodriguez.

Comunio-Schnäppchen:

In dieser Kategorie ist nicht nur ein Spieler zu nennen. Juan Cuadrado kostet nur drei Millionen Euro, der Florenz-Flügel hat in der Saison 2013/14 mit elf Toren und acht Vorlagen jedoch eine ähnliche Ausbeute wie Rodriguez. Die Außenverteidiger Zuniga und Armero sind in einer ähnlichen Marktwert-Region ebenfalls vergleichsweise günstig zu haben. Dazu kommt Carlos Bacca, der im Dreikampf um den Platz im Sturmzentrum die Nase vorn zu haben scheint, mit einem Marktwert von 3,8 Millionen Euro jedoch günstiger zu haben ist als seine Konkurrenten Martinez und Ramos.

Trainer:

Vom Taxifahrer zum WM-Trainer: José Pekerman war nach dem Ende seiner Karriere als Fußballspieler im Jahr 1977 zunächst im Taxi unterwegs. Später trainierte er über zwanzig Jahre lang Jugendteams – bis der 64-Jährige im Jahr 2004 Trainer der argentinischen Nationalmannschaft wurde. Mit dieser schied er 2006 im Viertelfinale gegen Deutschland denkbar knapp im Elfmeterschießen aus. Seit zwei Jahren trainiert Pekerman nun Kolumbien – in neun Qualifikationsspielen unter seiner Leitung gab es nur drei Gegentore. Pekerman hat seine Mannschaft zu einem extrem unangenehmen Gegner gemacht.

Erfolge:

Die WM-Bilanz der Kolumbianer ist sehr überschaubar. Zuletzt nahm man 1998 in Frankreich teil und erreichte dabei die Vorrunde, mehr als das Achtelfinale im Jahr 1990 sprang noch nicht heraus. Vor 13 Jahren gewann Kolumbien jedoch die Copa America im eigenen Land – der bislang einzige internationale Titel.

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Kuriositäten:

Viele Comunio-Manager kennen Faryd Mondragon noch aus seiner Zeit beim 1. FC Köln. Vor vier Jahren verließ der Keeper den FC – im Alter von 39 Jahren, doch Schluss war damit noch lange nicht. Inzwischen spielt Mondragon beim kolumbianischen Klub Deportivo Cali. Am 21. Juni wird Mondragon 43 Jahre alt und damit der älteste Spieler, der jemals bei einer Weltmeisterschaft dabei war! Und damit nicht genug: Nach 1994 und 1998 ist Mondragon bereits zum dritten Mal bei einer WM dabei! Kein Spieler kehrte jemals nach 16-jähriger Abstinenz auf diese Bühne zurück.

Prognose:

Alle südamerikanischen Mannschaften gelten bei der WM in Brasilien als Mitfavoriten. An Kolumbien führt in dieser Liste kein Weg vorbei. Trainer José Pekerman hat seiner Mannschaft eine extravagante und besonders asynchrone Taktik eingepflanzt, die natürlich nicht ohne Schwächen ist, jedoch für alle Gegner eine besondere Herausforderung darstellt. Der „Tiger“ Falcao fehlt natürlich, doch im Sturm hat Pekerman viele ähnlich starke Alternativen. Die Gruppenphase sollte nicht zum Stolperstein werden, auch danach ist Kolumbien alles andere als ein Freilos. Los Cafeteros haben absolut das Zeug dazu, bei der WM bis ins Endspiel vorzustoßen.

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