Die Niederlande ist Gruppensieger – und Arjen Robben macht Anspielungen auf das Gemächt seines Trainers. Dazu alles Wissenswerte rund um die WM!
Schlüpfriger van Gaal: Beeindruckend, wie sich die Niederlande gegen widerlich zu spielende Chilenen mit zwei Treffern kurz vor Schluss den Gruppensieg sicherte. Am Ende stehen neun Punkte in der Todesgruppe B – dazu geht die Elftal dem Gastgeber Brasilien im Achtelfinale aus dem Weg.
Arjen Robben, nach einer abermals ansprechenden Leistung vom Glück beseelt, sprach nach der Partie gegen Chile vom „gouden pik“ seines Trainers. Er spielte damit auf das goldene Händchen des Bondscoachs an, der mit Leroy Fer und Memphis Depay beide Torschützen einwechselte.
Allerdings können die Worte des Bayern Akteurs umgangssprachlich auch ganz anders aufgenommen werden. Auf die Frage eines Journalisten, ob van Gaal tatsächlich einen „goldenen Willi“ hätte, antwortete er ein wenig perplex: „Das weiß ich nicht. Das hat Truus (Frau von van Gaal, Anm. d. Red.) noch nie gesagt.“
In der Runde der letzten 16 gegen starke Mexikaner könnten die Niederlande einen aufmerksamen und vorausschauenden Willi allerdings gut gebrauchen…
Neymar in Form: Unterm Strich steht ein klarer und verdienter 4:1-Sieg über Kamerun. Brasilien zieht mit sieben Punkten ins Achtelfinale ein – und Neymar scheint pünktlich zu den Alles-oder-nichts-Partien in guter Form zu sein.
Vor allem in der Anfangsphase spielte der 22 Jahre alte Angreifer seine indisponierten Gegenspieler immer wieder aus und markierte noch in der ersten Hälfte seine Turniertore drei und vier.
„Das war unser bestes Spiel bisher. Der Sieg gibt uns Ruhe, wir haben alles dafür getan, ihn uns zu verdienen“, sagte Neymar und fügte an: „Für mich ist es kein Problem, die Verantwortung zu übernehmen.“
Allerdings, und das wurde auch gegen Kamerun deutlich, hängt die gesamte Offensive am Tropf der brasilianischen Nummer zehn. Fred wirkt trotz seines Treffers aus abseitsverdächtiger Position noch immer wie ein Fremdkörper. Auch Hulk und Oscar vermögen den Angriff nicht entscheidend zu beleben.
Brasilien benötigt vor dem Achtelfinale am Samstag nochmals eine deutliche Leistungssteigerung, denn mit Chile wartet ein richtig dicker Brocken. Eine Kampfansage vom südamerikanischen Konkurrenten gab es bereits: „Brasilien wollte noch viel weniger gegen uns spielen. Weil wir eine Mannschaft sind wie ein Selbstmord-Kommando“, sagt Arturo Vidal. „Wir geben unser Leben für diese WM.“
Clash der Weltmeister: Ein echtes Endspiel! Nachdem Costa Rica sich bereits sensationell für die K.o.-Runde qualifiziert hat, balgen sich Italien und Uruguay in ihrer letzten Partie der Gruppenphase um den Einzug ins Achtelfinale.
Die Ausgangslage ist schnell erklärt: Der Gewinner geht auf jeden Fall weiter. Allerdings hat die Squadra Azzurra einen kleinen Vorteil, denn ihr würde schon ein Unentschieden für das Weiterkommen reichen.
Coach Cesare Prandelli erklärte dem Spiel gegen die Celeste zu der wichtigsten seiner Amtszeit – trotz eines gespielten EM-Finals. „Wir müssen uns besonders im mentalen Bereich auf das Spiel gegen Uruguay vorbereiten“, erklärte der 56-Jährige.
Damit spielt der Coach unter anderem auf die Hitze an, die beim Anstoß (13 Uhr Ortszeit) im heißen Natal herrschen wird. Schon bei der 0:1-Niederlage gegen Costa Rica in Recife wirkte der vierfache Weltmeister überfordert. Andrea Pirlo sprach gar von schlimmeren Bedingungen als in Manaus. Ausreden? Die Wahrheit? Was meint Ihr?
Diskussionen über Lahm: Die ersten beiden Spiele der deutschen Nationalmannschaft und die daraus resultierenden Nachberichte hätten unterschiedlicher nicht sein können.
Nach dem 4:0-Auftakterfolg, der einer guten Leistung, aber auch einem günstigem Spielverlauf geschuldet war, kam es einem vor, als wäre der Weltmeistertitel bereits an das DFB-Team vergeben.
Die Berichterstattung im Zuge des 2:2-Unentschiedens gegen Ghana hingegen driftete zügigst in Weltuntergangstimmung ab. Vieles wurde infrage gestellt: Experten hätten ja schon immer besser gewusst, wie die Aufstellung aussehen müsse.
Allen voran die Diskussion ob des Einsatzgebietes unseres Kapitäns Philipp Lahm scheint wieder en vogue. Halten wir in diesem Zusammenhang einfach mal die Fakten fest. Lahm hat in beiden Partien den ein oder anderen Fehlpass gespielt, absolut. Auch leitete er den kurzzeitigen Rückstand gegen Ghana ein, korrekt.
Doch individuelle Fehler sind nicht auf eine Stufe zu stellen mit taktischen oder aufstellungstechnischen Patzern. Einfach mal ruhig durch die Hose atmen.