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Fünfeinhalb Jahre lang spielte Dimitar Berbatov für Bayer 04 Leverkusen. Vor allem in den letzten drei Jahren ging er richtig ab. Als ihn die Comunio-Manager kauften wie nie, verließ er die Bundesliga. Comunio-History!
Im Januar 2001 kam ein Spieler zu Bayer 04 Leverkusen, der sich mit den Jahren als der beste bulgarische Fußballer seiner Generation entpuppen würde. 19 Jahre jung, ein Stürmer, frisch aus seiner Heimat, für 2,5 Millionen Euro von ZSKA Sofia. Einer, der langfristig in die Fußstapfen von Ulf Kirsten und Oliver Neuville treten sollte.
Dimitar Berbatov war ein Winterkauf, einer der besten der 2000er Jahre. Ganz so schnell wie Lucio, der zur gleichen Zeit nach Leverkusen wechselte, schlug Berbatov jedoch nicht ein. Bei Comunio folgten auf sechs Kurzeinsätze vier Minuspunkte. „Der Junge braucht Zeit“, würde man heute wohl sagen.
Ganz so schlecht war die erste Halbserie aber nicht. Bei seinem Bundesliga-Debüt wurde Berbatov eine Viertelstunde vor Schluss eingewechselt – und bereitete noch zwei Tore vor. Für die zweite Mannschaft schoss er in sieben Spielen sechs Tore. Grund genug, ihm im zweiten Jahr mehr Einsatzzeit zu schenken.
Der kleine Durchbruch – Triple-Vize mit Bayer Leverkusen
Als Leverkusen in der Meisterschaft, im DFB-Pokal und in der Champions League den zweiten Platz belegte, war Youngster Berbatov schon mittendrin. Einsatzzeit in vielen wichtigen Spielen, sechs Pokaltore, zwei in der Champions League, acht in der Bundesliga. So bitter das titellose Ende war, so erfreulich war Berbatovs schnelle Entwicklung.
Auf die große Enttäuschung folgte eine Saison zum Vergessen – für Leverkusen wie für Berbatov. Abstiegskampf statt Meisterschaft! Berbatov, über weite Strecken Stammspieler, erzielte nur drei Ligatore. Nach 38 Comunio-Punkten im Vorjahr landete er zum Abschluss der Spielzeit 2002/03 bei -8 Punkten, zum zweiten Mal im roten Bereich.
Der große Durchbruch – drei herausragende Berbatov-Jahre
Die Folgejahre in Leverkusen gehörten dem Bulgaren. Dass Leverkusen sich wieder fing, war zu einem großen Teil Berbatovs Verdienst. In der Saison 2003/04 feierte er seinen endgültigen Durchbruch: 16 Tore, neun Vorlagen – und starke 144 Comunio-Punkte. Der Aufstieg in die Eliteklasse der Bundesliga-Angreifer.
Leverkusen kehrte in die Champions League zurück – und Berbatov feuerte weiter aus allen Lagen. In der Saison 2004/05 stand er 33-mal in der Startelf und erzielte 20 Tore. Ein Jahr darauf absolvierte er die vollen 3060 Bundesliga-Minuten, netzte dabei 21-mal.
Auch im Managerspiel wurde Berbatov zum Star. Auf 154 Punkte folgten 188 Zähler in der Saison 2005/06, seiner letzten in der Bundesliga. Die Manager pushten Berbatovs Marktwert auf 17,93 Millionen – bis sich Leverkusen mit Tottenham auf einen Transfer einigte. Die Ablösesumme: 15,7 Millionen Euro. Nach heutigen Maßstäben wäre wohl mindestens das Dreifache fällig.
Die Karriere danach – auch in England zur Legende
Bei den Spurs blieb Berbatov nur zwei Jahre. Im Sommer 2008 lockte Manchester United den Angreifer, zahlte stolze 38 Millionen Euro für die Dienste des Bulgaren. Vier Jahre später hatte Berbatov seinen Zenit überschritten und schloss sich dem FC Fulham an, für den er bis Januar 2014 spielte.
Insgesamt absolvierte der 1,89-Meter-Mann 229 Premier-League-Partien und erzielte dabei 94 Tore. 2009 und 2011 wurde er englischer Meister, im zweiten Titeljahr schoss er gemeinsam mit Carlos Tevez die meisten Tore. Nach Stationen in Monaco, Saloniki und dem indischen Kochi beendete Berbatov seine Karriere im September 2019.
Wie groß der Name Berbatov in seinem Heimatland geschrieben wird, zeigen die individuellen Auszeichnungen des inzwischen 38-Jährigen. Siebenmal wurde er Bulgariens Fußballer des Jahres, mit 48 Toren ist er noch immer der Rekordtorschütze seiner Nationalmannschaft.