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An dieser Stelle präsentieren wir jede Woche einen Spieler, der unter dem Radar läuft, ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis hat und seinen Marktwert schnell steigern könnte. Heute mit Nathanael Mbuku vom FC Augsburg.
Marktwert: 190.000
Punkte: –
Punkte pro Spiel: –
Darum wird Nathanael Mbuku unterschätzt
Nathanael Mbuku kam im Winter als einer von gleich vier Offensivspielern zum FC Augsburg – und hatte es entsprechend schwer, Fuß zu fassen. Die Offensive der Fuggerstädter war total überfüllt, zudem rückte Arne Maier noch ungewohnterweise auf den rechten Flügel raus. Für Mbuku war unter Enrico Maaßen selten Platz im Team, nur zwei Kurzeinsätze bekam er in der Rückrunde. Im neuen Jahr konnte er sich nicht einmal im Spieltagskader halten. Am 1., 3. und 5. Spieltag schaffte er es zum Bankplatz. Am 2., 4., 6. und 7. Spieltag musste er auf der Tribüne Platz nehmen.
Dabei bringt der Franzose ein spannendes Skillset mit, das kaum jemand beim FCA in dieser Form darbieten kann. Einzig Ruben Vargas bietet ähnliche Voraussetzungen. Doch selbst während dessen Verletzungen in der Vorsaison kam Mbuku von Maaßen kaum eine Chance.
Nun bietet sich eine neue Möglichkeit: Der FCA hat den Trainer gewechselt, Maaßen wurde freigestellt und vorerst übernimmt U23-Coach Tobias Strobl. Eine Dauerlösung wird noch gesucht. Unter dem neuen Trainer kann Mbuku sich neu beweisen – und hat einen Vorsprung: Vargas fehlt mit Adduktorenbeschwerden erneut verletzt, musste sogar seine Länderspielreise absagen. Mbuku ist aktuell der einzige gesunde Sprinter im Kader – und könnte vor allem beim gerüchteten Trainer-Nachfolger Andre Breitenreiter deshalb eine wichtige Rolle spielen.
Das macht den Augsburger so stark
Nathanael Mbuku ist unfassbar schnell. Dabei ist er sowohl antrittsstark als auch in der Endgeschwindigkeit auf Top-Level. Dabei bringt der gerade einmal 1,70m-große Flügelsprinter eine sehr gute Agilität mit. Er ist auf engen Räumen beweglich – auch mit dem Ball am Fuß. Das macht ihn zu einem gefährlichen Dribbler, besonders wenn er bereits vorher schon Tempo aufnehmen konnte.
Mit seinen 65 kg ist er etwas zu leicht und nicht robust in giftigen Zweikämpfen – auch ein Grund, wieso er bei Maaßens kampfbetontem Spielstil kaum eine Rolle fand. Doch seine defensiven Schwächen macht er dafür durch technisches Geschick wieder wett. Er ist nicht nur im Dribbling herausragend, auch sein Passspiel ist sehr sauber. Dabei hat er ein gutes Auge für seine Mitspieler.
Außerdem ist er torgefährlich. Er hat einen guten Abschluss, sowohl aus der Nähe als auch aus der Ferne. Einen Kopf kleiner als die meisten Innenverteidiger ist er kein guter Abnehmer für hohe Hereingaben, dafür spielt er sie auf gutem Niveau – seine Flanken passen zur Pass- und Abschluss-Qualität.
Dieses Potenzial hat Nathanael Mbuku beim FC Augsburg
Nathanael Mbuku ist der Beweis dafür, dass ein „Schritt zurück“ nicht immer gleichbedeutend mit mehr Spielzeit ist. Oft wird bei kleineren Teams anderer Fußball gespielt. Eigentlich kam der damals 20-Jährige im vergangenen Winter mit der Erfahrung von starken 80 Ligue-1-Spielen bei Stade Reims zum FCA. Nach zwei Saisons als Stamm- oder zumindest regelmäßiger Rotationsspieler lief es in der Hinrunde 2022/23 nicht mehr und er wollte sich eine neue Chance erkämpfen – eine, die er unter Maaßen nie bekam.
Jetzt mit dem Trainerwechsel gibt es die Möglichkeit für ihn, seine Qualitäten unter Beweis zu stellen und sich mit seiner starken Technik und seinem Top-Speed unter einem neuen Chef zu beweisen. Spielt der neue Coach dabei anderen Fußball und setzt mehr auf individuelle Klasse als auf Kampf, könnte Mbukus Zeit gekommen sein.
Deshalb ist er aktuell ein echter Geheimtipp – und bei Comunio mit einem Marktwert von gerade einmal 190.000 für einen Spottpreis zu haben. Der Flügelsprinter könnte bald der neue Breakout-Spieler der Bundesliga sein.