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Der 1. FSV Mainz 05 steckt mitten im Abstiegskampf und hat erst ein Bundesliga-Spiel gewonnen – am 10. Spieltag. Die Defensive steht gut, doch die Rheinhessen suchen nach Toren und Siegen. Dabei setzt der Vorstand ein erstaunliches Zeichen.
Kaderwert: 60.160.000
Kaderpunkte: 591
Bester Spieler: Sepp van den Berg (52 Punkte)
Die Situation beim 1. FSV Mainz 05
Als die Bundesliga-Saison 2023/24 begann, dürften die meisten Mainz-Fans guten Mutes gewesen sein. Die Rheinhessen hatten sich im Bundesliga-Mittelfeld etabliert und mit Bo Svensson einen exzellenten Trainer gefunden, der auch als Identifikationsfigur geschätzt wurde und eine Ära prägen sollte. Auch der Verkauf von Anton Stach war kein Grund zur Panik.
Dann jedoch kam der Saisonstart, ein 1:4 bei Union Berlin, zwei Wochen später ein 0:4 bei Werder Bremen, und die Ära Svensson begann zu bröckeln wie die einst so kompakte Defensive. War man zu Beginn noch vom Turnaround überzeugt, wurde nach neun sieglosen Ligaspielen und einem 0:3 im DFB-Pokal gegen Hertha BSC die Kehrtwende vollzogen. Svensson verließ den Verein, Jan Siewert übernahm
Gleich im ersten Spiel unter dem neuen Trainer Jan Siewert gelang der erste Saisonsieg, ein sensationelles 2:0 über RB Leipzig. Dieser blieb allerdings der einzige Dreier bis zur Winterpause. Vier Remis und zwei Niederlagen folgten, bei einem Torverhältnis von 2:4. Gute Defensive, schwache Offensive, Platz 16 nach Spieltag 16 – mit Glück, dass Darmstadt 98 und der 1. FC Köln punktgleich mit schlechterem Torverhältnis dastehen.
Zum Start in die Winterpause wurde ein bemerkenswertes Zeichen gesetzt. Der Vertrag von Jan Siewert wurde bis 2026 verlängert – ein enormer Vertrauensvorschuss, bedenkt man die geringe Siegquote nach dem Trainerwechsel. „Jan hat der Mannschaft positive Impulse gegeben, er genießt zudem bei der Mannschaft und im Staff großen Rückhalt“, so Sportvorstand Christian Heidel.
Was man Siewert definitiv attestieren kann, ist, dass er die Abwehr deutlich stabilisiert hat. Insbesondere Sepp van den Berg zeigt momentan Woche für Woche Top-Leistungen. Darauf lässt sich aufbauen – nun muss Siewert auch noch der Offensive Leben einflößen. Gruda, Burkardt, Onisiwo, Lee, Richter: Was die Namen betrifft, ist Bundesliga-Tauglichkeit auf jeden Fall gegeben. Und vielleicht tut sich ja noch etwas auf dem Transfermarkt.
Alle Rückrundenvorschauen im Überblick
Mögliche Stammaufstellung von Mainz 05
Zentner – Fernandes (Kohr), van den Berg, Caci (Leitsch) – Widmer, Krauß (Lee), Barreiro, Mwene – Gruda, Burkardt (Richter) – Onisiwo
Info: Beim 1. FSV Mainz 05 stellt sich auch die Systemfrage, eine Viererkette ist generell ebenfalls denkbar.
Das sagten wir vor der Saison
„Der 1. FSV Mainz 05 wird auch in der kommenden Saison nichts mit dem Abstieg zu tun haben“, urteilten wir im Sommer. „Wir sehen Mainz am Ende zwischen Platz sechs und elf.“ Eine klassische Fehleinschätzung! Damit, dass die Rheinhessen von den ersten 16 Spielen nur eines gewinnen konnten und Bo Svensson schon im Herbst nicht mehr FSV-Trainer sein würde, haben wir absolut nicht gerechnet.
Player to watch
Karim Onisiwo (Sturm, 4.130.000): Der Klassenerhalt des 1. FSV Mainz 05 führt über eine verbesserte Offensive, und eine verbesserte Offensive führt über eine Leistungssteigerung von Karim Onisiwo. Der Österreicher blieb in einer Hinrunde mit Verletzungsproblemen torlos und trug dennoch mehr als drei Punkte pro Spiel zusammen. Wir gehen davon aus, dass sich Onisiwo nach der Winterpause deutlich verbessern wird.
Prognose
Unter den Teams im Abstiegskampf ist der 1. FSV Mainz 05 nicht das einzige Team mit einigen Baustellen. Noch fehlen die Ansätze, um eine Serie zu starten und dem Keller zu entkommen. Mit zwei Siegen könnte man aber schon Druck auf die Teams am rettenden Ufer aufbauen. Unsere Tendenz: Mainz beendet die Saison zwischen Platz 13 und 16, und spielt nächste Saison eher in der ersten als in der zweiten Bundesliga.
Bisherige Transferaktivitäten
Zugänge: –
Abgänge: –