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Ist Sache Boey die erhoffte Verstärkung des FC Bayern München auf der Rechtsverteidiger-Position? Und wie gut passt Eric Dier eigentlich zum deutschen Rekordmeister? Wir stellen die beiden FCB-Neuzugänge vor und schauen, ob sie eine Empfehlung für euer Comunio-Team sind.
FC Bayern Neuzugänge: Der Transfer von Eric Dier ergibt viel Sinn
Abwehr, Comunio-Marktwert: 6.950.000, ausgeliehen von Tottenham Hotspur
Position und bisherige Karriere: Der FC Bayern München hat sich mit einem neuen Innenverteidiger verstärkt. Ein Transfer, der sich schnell auszahlen sollte. Doch Eric Dier ist sehr flexibel. Seine Position ist mit dem Begriff „Defensiv-Allrounder“ wohl am besten beschrieben. Der englische Nationalspieler (49 Spiele, 3 Tore) ist gelernter Innenverteidiger, agierte aber auch schon oft im Mittelfeld. Als Sechser vor der Abwehrkette kann er genauso hilfreich sein wie in der Innenverteidigung. Doch auch auf den Außen hat er jeweils schon gespielt. Linksverteidiger war er nur selten, doch als Rechtsverteidiger kam er häufiger als Notfall-Option zum Einsatz.
Obwohl der 30-Jährige in seiner Karriere schon viel erlebt hat, ist sein Karriereweg eigentlich schnell beschrieben. Der England-Portugiese zog im Alter von zehn Jahren aus seiner englischen Heimat mit der Familie nach Portugal. Dort wuchs er bei einem der zwei großen Lissaboner Klubs, Sporting CP, auf. Dabei gab es bereits in jungen Jahren eine Rückkehr nach England: Mit 17 wurde er eineinhalb Jahre in die Jugendakademie von Everton ausgeliehen. Nachdem er sich dann in der Profimannschaft von Sporting durchgesetzt hatte, wechselte er 2014 zu den Tottenham Hotspur, bei denen er bis heute unter Vertrag steht – er kam leihweise nach München. Der Vertrag läuft laut Vereinsmeldung des FCB bis zum Sommer, kann aber um ein Jahr verlängert werden.
Situation: Der FC Bayern brauchte dringend Verstärkung in der Hintermannschaft. Bereits in der Hinrunde ging man am Limit, spielte mehrfach mit Rechtsverteidiger Noussair Mazraoui oder Mittelfeldmann Leon Goretzka in der Innenverteidigung. Da Minjae Kim derzeit noch beim Asien-Cup weilt, war also eine Verstärkung noch vor Rückrunden-Start nötig. Da sich nun auch noch Dayot Upamecano und der behelfsmäßige Rechtsverteidiger Konrad Laimer verletzten sowie auch Mazraoui wegen des Afrika-Cups bei Länderspielen war, durfte Dier früher als erwartet in der Startelf ran.
Mittelfristig dürfte sich das aber wieder ändern. Mazraoui kommt nach dem Ausscheiden Marokkos zeitnah zurück und auch Minjae fehlt nicht mehr lange. In einigen Wochen dürften auch die Verletzten zurückkehren. Doch Dier, der sich jetzt über Spielzeit freut, wird das nicht allzu viel ausmachen — bei Tottenham machte er die ganze Hinrunde nur vier Spiele. Die 199 Spielminuten sind schon jetzt mit 135 Minuten in zwei Einsätzen fast übertroffen. Für ihn ist es ein Upgrade.
Marktwert und Entwicklung: Als Backup gekommen stieg Dier mit fünf Millionen in den Comunio–Markt ein und stieg zunächst rasant auf über 8,6 Millionen an. Doch weil er zunächst nicht eingesetzt wurde und selbst mit Einsätzen nur jeweils zwei Punkte holte, gingen die Hoffnungen der Comunio-Manager in den Keller – dereit steht er bei 6,95 Millionen und wird wohl weiter fallen. Gute Bayern-Leistungen werden für Fluktuationen sorgen, doch letzten Endes wird er zunächst gegen vier Millionen tendieren und nach verlorenem Stammplatz irrelevant werden.
Sacha Boey: Ist er der richtige Transfer für den FC Bayern?
Abwehrspieler, Comunio-Marktwert: 9.600.000, kam von Galatasaray Istanbul
Position und bisherige Karriere: Neben Innenverteidiger Dier sollte nach dem unersetzten Sommer-Verkauf von Benjamin Pavard auch ein Rechtsverteidiger auf dem Plan stehen. Nach langen Gerüchten um Kieran Trippier und Nordi Mukiele ist es am Ende Sacha Boey von Galatasaray Istanbul geworden. Der 23-jährige Franzose wuchs in der Jugend von Stade Rennes auf und ging dort auch seine ersten Schritte im Profibereich. Nachdem er sich nicht durchsetzen konnte, wechselte er zunächst Leihweise zu Dijon FCO. Nach Ablauf dieses temporären Wechsels ging es für den U21-Nationalspieler Frankreichs in die Türkei zu Galatsaray. Nach zweieinhalb Jahren folgt nun der nächste Schritt zum großen FC Bayern.
Anders als Pavard ist Boey aber kein Hybrid aus Innenverteidiger und Rechtsverteidiger. Stattdessen ist er ein reiner Rechtsverteidiger mit sehr viel Tempo und Zweikampfhärte. Er kann auch auf dem linken defensiven Flügel agieren, ist dort aber eher nicht zuhause.
Situation: Noussair Mazraoui überzeugte in der Hinrunde nicht – wie schon im Vorjahr verlor er immer wieder seinen Stammplatz. Konrad Laimer setzte sich als Aushilfs-Rechtsverteidiger durch. Der erste war jetzt beim Afrika-Cup, der zweite ist verletzt – Zeit für Boey, um sich direkt zu beweisen. Zuletzt musste Raphael Guerreiro auf der rechten Seite einspringen, das könnte schon am kommenden Spieltag anders sein. Boey hat die Chance, von Tag eins in der Startelf zu spielen und den Platz nie wieder herzugeben.
Marktwert und Entwicklung: Acht Millionen kostet Boey, als er vor zwei Tagen bei Comunio in den Markt gekommen ist. Nach nur zwei Transferfenstern steht er nun bei knapp 9,6 Millionen. Die zweistellige Millionenmarke wird in der kommenden Nacht also definitiv gerissen. Wie hoch es geht, wird wohl auch davon abhängen, ob er wirklich sofort spielen darf oder Guerreiro und Mazraoui sich die Zeit zunächst teilen. 15 Millionen sind in jedem Fall nicht unrealistisch – spielt er, könnte es sogar extremer werden. Doch überragend punktete er bisher nicht. Da er ein defensivstarker Rechtsverteidiger ist, gewinnt er zwar viele Zweikämpfe, ist aber seltener an Toren beteiligt. Das bringt ihm im Schnitt nur vier Comunio-Punkte. Als Stammspieler dürfte der Zielwert also bei den neun Millionen liegen, die Alphonso Davies auf der linken Seite derzeit wert ist.