Geheimtipp: Aljoscha Kemlein (Union Berlin)

Foto: © imago images / Matthias Koch
An dieser Stelle präsentieren wir jede Woche einen Spieler, der unter dem Radar läuft, ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis hat und seinen Marktwert schnell steigern könnte. Heute mit Aljoscha Kemlein vom 1. FC Union Berlin.

Marktwert: 950.000
Punkte: 3
Punkte pro Spiel: 1,5

Darum wird Aljoscha Kemlein unterschätzt

Der 1. FC Union Berlin hat ein extrem breit besetztes zentrales Mittelfeld. Neben dem gesetzten Defensivanker Rani Khedira, der zugleich Co-Kapitän der Eisernen ist, agierten dabei schon einige Spieler diese Saison. Doch zuletzt lichteten sich die Reihen. Alex Kral wechselte, Janik Haberer hilft oft auf dem rechten Flügel aus und Laszlo Benes spielt vor allem eine Reihe offensiver eine Rolle. Lucas Tousart ist zwar eine Option für die Doppelsechs, doch nach zwei Startelfeinsätzen zum Saisonbeginn kam er kein einziges Mal mehr zum Einsatz. In der Schaltzentrale gibt es aktuell also nur zwei echte Kandidaten: Andras Schäfer und… Aljoscha Kemlein.

Der 20-Jährige ist dabei ein echtes Unioner Eigengewächs. Seit über acht Jahren spielt er in diversen Jugendteams der Eisernen, verbrachte lediglich die vergangene Rückrunde zur Leihe bei Aufsteiger FC St. Pauli. Dort hat sich Kemlein deutlich verbessert und von der regelmäßigen Spielpraxis profitiert. In diesem Sommer wollte er nun bei den Hauptstädtern einen neuen Anlauf nehmen – und jetzt kommt seine Chance.

Denn durch starke Trainingsleistungen hat er sich einen Startelf-Platz am vergangenen Spieltag erkämpft. „Joschi hat über mehrere Wochen auffällig trainiert und war jetzt dran“, erklärte Bo Svensson die Entscheidung für Kemlein und gegen Schäfer in der Anfangsformation – mit Erfolg: Der FCU besiegte Borussia Dortmund mit 2:1.

 

Das macht den Unioner so stark

Im Gegensatz zu seinen Kollegen hat Kemlein den Vorteil, dass er ein zweites eher defensiveres Profil mitbringt. Lucas Tousart ist zwar im Positionsspiel eher zurückgezogen, bringt aber vor allem spielerische Elemente ins Spiel der Eisernen. Schäfer wiederum ist ein Box-to-Box-Spieler, der sich in einer etwas vorgezogenen Rolle wohler fühlt und dort als Ballträger die verschiedenen Ketten miteinander verbindet. Doch Kemlein ist groß, robust und stark im direkten Zweikampf – sowohl am Boden als auch in der Luft. Mit seiner Laufstärke kann er dabei sowohl Lücken zulaufen, wie es Khedira tut, als auch in einer Balljäger-Rolle fungieren, wie es Schäfer zuletzt tat. 

Besonders spannend ist jedoch vor allem sein Profil mit Ball, denn hier hat er sich im Halbjahr unter Fabian Hürzeler bei St. Pauli enorm verstärkt. Kemlein ist nicht so gut als Ballträger wie Schäfer, dafür beherrscht er das strukturgebende Spiel deutlich besser. Er ist auch in Drucksituationen sicher und lässts ich den Ball nicht abluchsen. Der 20-Jährige ist zudem spielstärker geworden und findet häufiger die gefährlichen Vertikalpässe. Er ist ein Ballverteiler wie Tousart, ohne allerdings die defensive Stabilität zu vernachlässigen, die Trainer Bo Svensson so wichtig ist. 

Das sah auch der Coach so. Zwar sei der Spielstart noch etwas wacklig gewesen, später habe er es dann aber „sehr gut gemacht. Er hat Zweikämpfe gewonnen und stark nach vorne gespielt“, freute sich der Coach von Union Berlin über den gelungenen Einsatz von Aljoscha Kemlein.

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Dieses Potenzial hat Aljoscha Kemlein bei Union Berlin

Die große Frage ist nun, ob der Sechser sich mit dieser Leistung auch für die kommenden Spiele qualifiziert hat. Mit Holstein Kiel wartet ein bisher in der Bundesliga siegloser Gegner auf die Eisernen – eigentlich also eine gute Möglichkeit für Kemlein, um ein paar Comunio-Punkte zu sammeln. Doch gerade in diesem Spiel könnte der etwas offensivere Andras Schäfer möglicherweise den Vorzug bekommen. Spannend wird die Personalie Kemlein vor allem perspektivisch danach. Denn gegen Eintracht Frankfurt am 8. sowie den FC Bayern München am 9. Spieltag wäre die defensive Stabilität des Union-Youngster noch viel wertvoller.

Doch möglicherweise setzt Svensson auch schon gegen die spielstarken Kieler auf Aljoscha Kemlein und der Youngster kann sich festspielen. Schäfer könnte ähnlich Benes auch eine Reihe offensiver agieren. Für einen derzeitigen Comunio-Marktwert von gerade einmal 950.000 wäre Kemlein dann ein echter Comunio-Geheimtipp. Denn so günstig gibt es in dieser Saison nahezu keinen Stammspieler. Bei Union Berlin können Manager jetzt aber fündig werden.