Nordi Mukiele (Bayer 04 Leverkusen)

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Wer profitiert vom neuen System bei Bayer 04 Leverkusen? Wie löst Gerardo Seoane das Abwehr-Dilemma bei Borussia Mönchengladbach? Startelf-Duelle beim SC Freiburg und dem SV Werder Bremen.

Borussia: Verdrängt Nico Elvedi Marvin Friedrich aus der Startelf?

Gerardo Seoane erlebt keine einfache Saison. Nach einem defensiv anfälligen Beginn bei Borussia Mönchengladbach stabilisierte sich die Defensive zuletzt – ohne den eigentlichen Abwehrchef Nico Elvedi, der mit einer Muskelsehnenverletzung ausfiel. Der eigentlich schon aussortierte Marvin Friedrich zeigt Spitzenleistungen und half dabei, ein Defensivbollwerk aufzubauen.

Doch jetzt ist Elvedi zurück. „Nico ist jetzt wieder in einer Verfassung, in der ich ihm auf jeden Fall einen Einsatz zutraue“, erklärte Trainer Gerardo Seoane gegenüber der Bild. Doch was tun? Eigentlich hätte sich Friedrich das Vertrauen verdient, wenn er nicht ausgerechnet am vergangenen Wochenende wieder eine schwache Leistung in Freiburg hingelegt hätte. Hat er sein Vertrauen verspielt? Das ist die Frage an Trainer Seoane, der sich bisher nicht nicht festlegen will: „Darüber werden wir uns im Trainer-Team bis Samstag Gedanken machen“, erzählt er weiter.

Es könnte gut sein, dass Friedrich also wieder raus muss. Einzig Ko Itakura ist derzeit in der Innenverteidigung gesetzt. Zu erwarten ist allerdings, dass der zuletzt so starke Friedrich noch eine Chance bekommt. Denn auch mit Elvedi war es zuvor keine stabile Hintermannschaft. Am 13. Spieltag liegt unsere Tendenz bei „Alles bleibt, wie es ist.“ Die künftige Leistung dürfte dann darüber entscheiden, wie schnell der Wechsel Elvedi gegen Friedrich stattfindet.

Neue Formation unter Alonso: Wer profitiert bei Bayer 04 Leverkusen?

Xabi Alonso hat zuletzt immer öfter das System umgestellt. Anstelle einer Dreierkette setzte der Spanier aus Personalnot auf eine Viererkette. Auch in der Bundesliga gegen den FC Bayern versuchte Bayer Leverkusen schon, stabiler mit einer Viererkette zu agieren. Jetzt scheint sich diese Anordnung durchgesetzt zu haben – entweder als 4-5-1 oder als 4-2-3-1. Je nachdem, ob eben drei Zentrumsspieler oder zwei zentrale Mittelfeldspieler im Einsatz sind. Doch dabei profitieren nicht etwa die Offensivspieler von mehr Plätzen – es ist ein System, das aufgrund des offensiven Personalmangels gespielt wird. Mit Jeremie Frimpong und Alejandro Grimaldo agierten nämlich zuletzt die nominellen Wingbacks auch vor der Viererkette als Flügelspieler.

Klarer Gewinner dieser Formation ist das Duo aus Nordi Mukiele und Arthur – die beiden Rechtsverteidiger hatten in der Dreierkette wenig Chancen auf Einsatzzeit, in der Viererkette sind sie aufgrund der offensiven Spielweise von Frimpong und Vertreter Nathan Tella allerdings Kandidaten für die Startelf. Am vergangenen Wochenende bei Union Berlin begann Arthur, der wieder genesene Mukiele gab sein Comeback per Einwechslung. Im DFB-Pokal startete dann der Franzose. Voraussichtlich wird sich in der stärkeren Elf Mukiele langfristig durchsetzen können – in der Rotation spielen dann aber beide.

In der Offensive startet, wer gerade noch laufen kann – Amine Adli, Victor Boniface, Jonas Hofmann, Patrik Schick… die Ausfallliste ist lang. Voraussichtlich beginnt die Werkself am Wochenende entweder mit Martin Terrier oder mit Nathan Tella als Sturmspitze. Letzterer könnte auch rechts Frimpong eine Pause geben, sollte Terrier bei seinem Comeback direkt starten können.

 

Startelf-Frage: Alles Neu beim Sturm-Personal des SC Freiburg?

Zu Saisonbeginn stand die Anfangsformation beim SC Freiburg fest – vor allem offensiv waren vier Spieler gesetzt: Vincenzo Grifo und Ritsu Doan auf den Flügeln, Merlin Röhl und Junior Adamu in der Zentrale. Dann fiel Röhl aus und Eren Dinkci schnappte sich den Platz hinter Adamu. Doch jetzt verändert sich alles: Adamu ist gesperrt, Dinkci ist verletzt – und der Ersatz-Sturm aus Lucas Höler und Michael Gregoritsch zeigte eine starke Leistung gegen Gladbach, enttäuschte dann allerdings im DFB-Pokal in Bielefeld. Und obendrauf ist auch Röhl zurück – alles ist also wieder offen.

Zunächst die wichtige Info: Adamu fehlt noch zwei Spiele, wurde zudem im Pokal komplett aus dem Kader gelassen. Julian Schuster scheint seinem Schützling die Tätlichkeit gegen Dortmunds Waldemar Anton also nicht so einfach zu verzeihen. Auch Dinkci ist am Wochenende wahrscheinlich kein Startelf-Kandidat. Kurzfristig gibt es also die Frage: Wer aus Röhl, Höler und Gregoritsch bleibt draußen?

Die Antwort lautet: Röhl vermutlich nicht. Zwischen Höler und Gregoritsch ist alles möglich. Höler traf doppelt gegen Gladbach, Gregoritsch erzielte das Ehrentor in Bielefeld. Am Sonntag bei der TSG Hoffenheim dürfte Gregoritsch die Nase vorne haben, da er auch im Gladbach-Spiel den größeren Einfluss auf die Art und Weise des Freiburger Spiels hatte. Zusammen mit Merlin Röhl bekommt er dann wohl die Chance, sich festzusetzen – und dann kann jeder sich beweisen. Noch vor wenigen Wochen war alles zementiert, jetzt ist alles offen.

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Werder Bremen: Startelf-Duelle im Sturm und auf Links

Felix Agu zeigte einen beeindruckenden Saisonstart beim SV Werder Bremen und hatte sich zurecht gegen Neuzugang Derrick Köhn durchgesetzt, der allerdings auch spät kam. Zwischenzeitlich machten es beide Kandidaten sogar so gut, dass Ole Werner sich dazu entschied, beide einzusetzen – und Mitchell Weiser eine Reihe nach vorne zu ziehen. Doch zuletzt fiel Agu aus und Köhn machte es richtig stark – höchstwahrscheinlich wird er sich also vorerst in der Startelf halten, auch wenn Agu zum Wochenende zurückkehren könnte. Für ihn gilt es jetzt, sich erneut zu beweisen.

Auch offensiv gibt es eine Veränderung, allerdings ist hier der Comebacker der große Gewinner: Justin Njinmah spielte am vergangenen Bundesliga-Wochenende wohl unter Schmerzen, doch weil sein Spielerprofil gefragt war, stand er in der Startelf. Und Njinmah traf. Im DFB-Pokal durfte dann Backup Marco Grüll wieder ran, doch auch hier war Njinmah nach Einwechslung der stärkere Mann. Weil sich der dritte Konkurrent Keke Topp bis voraussichtlich Februar verletzt hat, ist klar: Justin Njinmah ist aktuell der Platzhirsch als zweiter Stürmer hinter/neben dem gesetzten Marvin Ducksch. Grüll muss sich strecken, um eine Chance zu haben.