2Foto: © imago images / Maximilian Koch
An dieser Stelle präsentieren wir jede Woche einen Spieler, der unter dem Radar läuft, ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis hat und seinen Marktwert schnell steigern könnte. Heute mit Nelson Weiper vom 1. FSV Mainz 05.
Marktwert: 660.000
Punkte: 5
Punkte pro Spiel: 1,0
Darum wird Nelson Weiper unterschätzt
So richtig läuft es noch nicht für das Top-Talent des 1. FSV Mainz 05. Der Trainer Bo Henriksen setzt in der Sturmreihe mehr auf Intensität, Laufstärke und sehr viel Arbeit gegen den Ball – Elemente, für die Nelson Weiper nicht primär steht. Deshalb war der eigentlich gar nicht echte Neuner Jonathan Burkardt lange die beste Besetzung in der Zentrale und funktioniert dort so gut. Doch jetzt fehlt der Mainz-Kapitän verletzt – und könnte auch noch zum Jahresstart ausfallen. „Vielleicht braucht er noch mehr Zeit“, erklärt Henriksen in Bezug auf die Rückkehr nach der Winterpause.
Der erste Ersatz in der Sturmspitze ist auf jeden Fall Armindo Sieb. Der vom FC Bayern München ausgeliehene Angreifer ersetzt auch den Spielertyp Burkardt sehr gut. Doch in dessen Rücken gibt es eine neue Chance für Nelson Weiper, sich zu beweisen und auch nach der Burkardt-Rückkehr in den Fokus zu spielen.
Denn das Potenzial, sich auch auf Bundesliga-Niveau durchzusetzen, hat Weiper in jedem Fall. In der Mainzer U17 setzte der Neuner mit 20 Treffern in 19 Spielen schon ein Statement – in der U19 legte er dann starke 21 Treffer in ebenfalls 19 Pflichtspielen hin und war damit ein großer Teil des Teams, das 2023 die A-Junioren-Meisterschaft gegen den BVB gewonnen hat – inklusive einem Doppel-Assist im Finale von Nelson Weiper.
Das macht das Sturm-Talent des 1. FSV Mainz 05 so stark
Nelson Weiper kann eigentlich eine gewisse Intensität in der Sturmspitze gehen. Denn obwohl er 1,92m groß ist, bringt er ein gutes Tempo mit und presst damit auch ordentlich. Es fehlt vor allem an Beweglichkeit und Cleverness im Anlaufen, was Burkardt und Sieb besser machen. Doch Abseits davon ist seine Kombination aus dem guten Tempo und seiner starken Durchsetzungsfähigkeit etwas besonderes. Er hat den Körper, um sich mit etwas mehr Physis-Training zu einem echten Sturmtank zu entwickeln.
Doch dazu ist Weiper vor allem technisch auf einem ganz besonderen Niveau für einen jungen Mittelstürmer. Weiper kann mit dem Fuß und mit dem Kopf Anspiele sehr gut verarbeiten, beherrscht ein gutes Passspiel und ist auch ein ordentlicher Dribbler. Er hat eine sehr klare Spielweise, spielt dabei wenig verschnörkelt – und trotzdem hat er einige Wege, um Situationen zu lösen.
Und dann gibt es da noch seinen Torabschluss, der herausragend ist. Wie seine Scorerstatistiken in der Jugend beweisen, ist er ein echter Knipser – er trifft mit rechts, mit links und mit dem Kopf wie kaum ein anderes deutsches Talent auf der Neun. Schafft es Mainz, sein Top-Talent zu integrieren, könnte Weiper schnell zu einem der besseren Stürmer in der Bundesliga werden.
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Und nicht zuletzt Jonathan Burkardt hat bewiesen, dass es dann auch als Mittelstürmer des 1. FSV Mainz 05 bis zur deutschen Nationalmannschaft reichen kann. Nelson Weiper ist derzeit Stammspieler in der U20 des DFB, wird wohl zeitnah auch zur U21 von Antonia Di Salvo aufrücken und dort um Spielzeit kämpfen. Und dann kann alles ganz schnell gehen.
Das Potenzial ist riesig, wenn auch noch einiges an Entwicklungsweg zu gehen ist. Weiper wird nicht von heute auf morgen diesen großen Schritt machen. Doch der 1. FSV Mainz 05 hat ein Spitzen-Talent im Kader, das zudem in Mainz geboren wurde, den Verein lebt und dadurch mit der Region verbunden ist.
Entsprechend sollte es zu erwarten sein, dass auch Bo Henriksen und die Sportchefs Christian Heidel und Niko Bungert großes Interesse daran haben, Weiper Chancen zu geben und ihn zu entwickeln – auch wenn das zuletzt noch nicht geklappt hat. Und dann ist wie bekannt alles möglich. Vielleicht wird Nelson Weiper schon bald der erste Einwechsler sein, wenn Mainz ein Tor braucht – und Toreschießen kann der 19-Jährige bekanntlich sehr gut.
