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An dieser Stelle präsentieren wir jede Woche einen Spieler, der unter dem Radar läuft, ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis hat und seinen Marktwert schnell steigern könnte. Heute mit Julian Malatini vom SV Werder Bremen.
Marktwert: 290.000
Punkte: 30
Punkte pro Spiel: 3,0
Darum wird Julian Malatini unterschätzt
Vor einem Jahr kam der damals 22-jährige Julian Malatini aus seiner Heimat in Argentinien nach Deutschland und hatte es nicht leicht. Beim SV Werder Bremen herrschte dringende Personalknappheit in der Defensive und so war Malatini früh gefragt, entwickelte sich zum Stammspieler – und verlor seinen Platz wieder.
Auch nach der ersten vollen Sommervorbereitung konnte er eine Chance für sich nutzen, als er bei seinem Startelf-Saisondebüt am 5. Spieltag sofort traf. Doch nach fünf Einsätzen in der Anfangsformation war dann wieder Schluss – und seit Monaten muss der Argentinier auf eine echte Chance warten.
Doch das Saisonfinale birgt neben vielem Geschacher um Positionen auch einige Chancen beim SV Werder Bremen. Denn das Nordlicht steht im gesicherten Tabellenmittelfeld und muss sich kaum noch Sorgen über einen möglichen Abstieg machen – auch große Hoffnungen nach oben bestehen nicht mehr. Es wird also Zeit, an die Zukunft zu denken – im Sommer stehen große Veränderungen an. Milos Veljkovic wird die Bremer definitiv verlassen. Auch der Abschied von Anthony Jung wurde bereits bekannt gegeben.
Das macht den argentinischen Innenverteidiger so stark
Das birgt eine Chance für Julian Malatini. Da Niklas Stark verletzt ausfällt, könnte Malatini als einer der drei übrigen Innenverteidiger, die auch in der kommenden Saison unter Vertrag stehen, bald seine Chance in der Startelf erhalten. Zudem hat der junge Argentinier einen Vorteil gegenüber allen Konkurrenten, auch Kapitän Marco Friedl und Abwehrmann Amos Pieper: Tempo.
Denn der Bremer Hintermannschaft fehlt es einfach an Geschwindigkeit, um effizient die Tiefe zu verteidigen. Gerade in der Dreierkette fällt immer wieder auf, wie einfach die Werder-Dreierkette durch gegenläufige Bewegungen auszuschalten ist. Dabei kann Malatini helfen – mit einer Spitzengeschwindigkeit von 34,2 km/h kann er zwar mit den Top-Sprintern der Liga nicht mithalten, ist aber deutlich schneller als viele seiner Konkurrenten. Einzig Niklas Stark lief in der Spitze 34,8 km/h und damit schneller als Malatini, braucht dafür aber mehr Strecke, um ins Tempo zu kommen. Malatini ist deutlich antrittsstärker als der aktuell verletzte Verteidiger.
Mit seiner Schnelligkeit und seiner guten Ballbehandlung punktet der 23-Jährige auch im Spiel nach vorne. Denn er kann auch als Rechtsverteidiger agieren und wäre damit die perfekte Wahl, um hinter dem offensivstarken Mitchell Weiser auf der halbrechten Innenverteidiger-Position immer wieder nach vorne zu rücken und anzudribbeln. Defensiv ist Malatini auch gut dabei – und ein ordentliches Passspiel besitzt er ebenfalls.
Dieses Potenzial hat Julian Malatini beim SV Werder Bremen
Dass Julian Malatini derzeit trotzdem wenig Chancen von Trainer Ole Werner bekommt, liegt vor allem an einem großen Problem: seiner Fehleranfälligkeit. Immer wieder fällt der junge Argentinier durch Patzer auf, die sein eigentlich gutes Spiel zerstören. Das muss er definitiv abstellen – am meisten hilft es ihm dabei aber, sich im Spiel weiter an das deutsche Tempo zu gewöhnen und routinierter aufzutreten. Es hilft also vor allem, wenn er auf dem Feld steht.
Und der SV Werder Bremen sollte sich Gedanken um die Zukunft machen. Auch Kapitän Friedl sowie die anderen Innenverteidiger Stark und Pieper stehen nur noch bis 2026 unter Vertrag. An Tempo mangelt es ohnehin, eine gute Komposition geben die drei Spieler, die alle auf der zentralen Verteidiger-Position am besten spielen, kaum ab. Während im Sommer bestimmt neue Herausforderer zum Team stoßen werden, könnte Malatini sich schon jetzt in die Pole Position bringen – und Ole Werner an der ersten Option für die Zukunft arbeiten.
Die aktuelle Länderspielpause dürfte Malatini zudem eine gute Möglichkeit gegeben haben, um sich nochmal in den Fokus zu spielen. Er war nicht mit einer Nationalmannschaft unterwegs und hatte somit zwei Wochen Zeit, um nach den Abgangs-Ankündigungen von Jung und Veljkovic den Coach zu überzeugen, dass ihm nun die Zukunft beim SV Werder Bremen gehört. Er muss die Chance nur noch ergreifen. Ein echter Geheimtipp für alle Comunio-Manager, die im Saisonfinale auf günstige Optionen spekulieren wollen.