Leverkusen-Talent Alejo Sarco bei seinem Debüt in der Bundesliga

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An dieser Stelle präsentieren wir jede Woche einen Spieler, der unter dem Radar läuft, ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis hat und seinen Marktwert schnell steigern könnte. Heute mit Alejo Sarco von Bayer 04 Leverkusen.

Marktwert: 600.000 (Stand 12. November)
Punkte: 3
Punkte pro Spiel: 3,0

Darum wird Alejo Sarco unterschätzt

Kurz vor seinem 19. Geburtstag schloss sich der Argentinier im vergangenen Januar Bayer 04 Leverkusen an. Der Mittelstürmer hatte zuvor in seinem Heimatland bei Velez Sarsfield überzeugt – dort jedoch auch vor allem in der zweiten Mannschaft gespielt. In neun Einsätzen für die Profis traf er lediglich einmal. Es war also absehbar, dass der Transfer eine Menge Fantasie mitbringt – und es einiges an Zeit brauchen wird, bis er voll bereit ist.

Im März und April kam er bereits fünfmal zu einer Kadernominierung, auch im August zum Saisonstart saß Alejo Sarco zweimal auf der Bank. Doch bis zu den ersten Einsatzminuten musste der 19-Jährige dann doch nochmal warten: Nach einem Kaderplatz gegen den FC Bayern am 9. Spieltag gab es bei hoher Führung gegen Heidenheim endlich das Debüt für die Bayer-Profis.

Für Sarco lief es wechselhaft. Zum einen zeigte er, dass er offensiv einen Impact haben kann – so bereitete er einen Schuss vor, gab selbst einen Versuch ab und war ordentlich am Spiel beteiligt. Andererseits zeigten seine Duelle auch, dass er zum Bundesliga-Niveau noch Potenzial hat. Daran gilt es jetzt zu arbeiten – das Debüt könnte jetzt aber ein Startschuss sein.

 

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Das macht das Sturm-Juwel der Werkself so stark

Dass Sarco im physischen Kampf seine Probleme hat, verwundert allerdings niemanden, der den Spieler kennt. Denn der Argentinier ist ein absoluter Speed-Freak. Beim Spiel des 1,79m-großen Angreifers geht es um Tempo, Beschleunigung und um Beweglichkeit. Dass er diese Attribute bei einem Spielstand von 6:0 gegen den Tabellenletzten nicht unbedingt wird ausspielen können, war erwartbar. Mit nur 30,08 km/h Spitzengeschwindigkeit kam er nie in seine Tempoaktionen.

Dass der Linksfuß trotzdem technisch eine gute Figur abgab, zeigt seine Qualitäten am Ball. Er hat eine gute Ballan- und -mitnahme, ist extrem gut in Dribblings und bringt eine feine Technik für alle Pässe mit – einzig die Risikoabwägung muss hier definitiv noch verbessert werden. Sarco kann mit seiner umtriebigen Komponente im Kombination mit der feinen Klinge für jede Defensive zum Problem werden.

Sarco ist gut darin, sich mit dem Rücken zum Tor zu bewegen, flache Anspiele zu verarbeiten und dann in die Tiefe zu starten. Im Strafraum bringt er zudem ein gutes Kopfballspiel mit – wenn er im freien Lauf zum Ball kommt und nicht physisch geärgert wird. 

Dazu arbeitet Sarco gut gegen den Ball. Natürlich hat er auch hier Probleme, physisch in der Bundesliga mitzuhalten. Doch seine Laufstärke überträgt sich gut in Pressingaktionen, als Auslöser für das Teampressing kann er wichtig werden. Außerdem tackelt er richtig clever und spritzt überraschend schnell in den Ball.

 

Dieses Potenzial hat Alejo Sarco bei Bayer 04 Leverkusen

Alejo Sarco bringt ein richtig spannendes Profil mit, das ein bisschen an seinen Landsmann Lucas Beltran oder auf Weltklasse-Niveau Julian Alvarez erinnert. Auf dem Weg dorthin muss Sarco noch einiges lernen – vor allem, wie er sich in einer kampfstarken Liga wie der Bundesliga beweisen kann. Doch vor allem als Role Player ist der Speed-Freak jetzt schon richtig spannend.

Bayer 04 Leverkusen hat nämlich feste Rollen für Spieler, die gerne in die Tiefe gehen – zuletzt spielten Ernst Poku oder der verletzte Nathan Tella linkshalb mit viel Tempo in der Tiefe. Doch auch ganz vorne ist er eine Alternative, wenn Kofane und Schick nicht der perfekte Spielertyp sind.

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Entwickelt sich Sarco gut, hat er definitiv das Potenzial, ein guter Stürmer für die Leverkusener zu werden. Jetzt liegt es an ihm, sich reinzukämpfen und zu beweisen, dass er die Einsatzzeit wert ist und die Spielpraxis ihm bei der Entwicklung hilft. Dann kommt Trainer Kasper Hjulmand nicht mehr um ihn herum. Los geht es gegen den VfL Wolfsburg, der in der Defensive massive Tempo-Defizite hat. Vielleicht ist Sarco also schon am 11. Spieltag jemand, der als Einwechsler den Unterschied machen kann. Für den aktuellen Preis: ein echter Geheimtipp der Woche!