Der Wahnsinn bleibt der Bundesliga erhalten. Gleich drei Mannschaften mussten am 22. Spieltag in letzter Minute zwei Punkte hergeben. Für den VfB wird es immer enger. Die Tops und Flops!
Top: Leidenschaft und Spannung
Unglaublicher Abnutzungskampf in Augsburg! Von Anfang bis Ende lieferte sich der FCA mit Bayer 04 Leverkusen einen offenen Schlagabtausch im Kampf um die Champions-League-Plätze – mit einer gerechten Punkteteilung als Resultat. Vier Augsburger landeten am Ende in der Elf des Tages, angeführt natürlich von Keeper Marwin Hitz, der in letzter Minute selbst den Ausgleich erzielte.
In Leverkusen wartet man weiter auf den zweiten Rückrundensieg; einige Umstellungen funktionierten schon einmal. Stefan Kießling landete fast erwartungsgemäß auf der Bank, Josip Drmic nutzte seine erste ernsthafte Chance und ist bei deutlich geringerer Gesamtspielzeit nach Saisontoren mit Kießling gleichauf. Der Schweizer hat sich weitere Chancen redlich verdient.
Ein weiterer Champions-League-Teilnehmer musste kurz vor Schluss einen herben Rückschlag hinnehmen. Sebastian Prödls Kopfballtor kostete den FC Schalke 04 in einer höhepunktarmen Partie zwei wichtige Punkte. Bremen indes bleibt dadurch im Jahr 2015 ungeschlagen; Prödl ist nach überstandener Verletzungspause nächste Woche wieder ein Kandidat für die Startelf.
Trainerwechsel-Effekt – Check! Wie Martin Schmidt, der neue Trainer des 1. FSV Mainz 05, gefordert hatte, spielte seine Elf wesentlich emotionaler und kampfbetonter als in den Wochen zuvor. Bisher hatten die Rheinhessen viele Punkte nach Führung verspielt, gegen Frankfurt lief es genau andersherum. Durch Tore von Clemens, Geis und Malli sprang nach Rückstand ein 3:1-Sieg heraus.
Punktekrösus des Wochenendes ist natürlich wieder der FC Bayern. Auf den 8:0-Kantersieg gegen den HSV folgte ein 6:0 in Paderborn, bei dem Arjen Robben und Franck Ribéry brillierten. 84 Zähler sammelte das Star-Ensemble im Managerspiel.
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Mit dem dritten Sieg in Folge konnte sich Borussia Dortmund am Freitagabend von den Abstiegsrängen absetzen. Neben dem Tramduo Reus-Aubameyang überzeugte die zentrale Achse aus Subotc, Gündogan und Kagawa, die allesamt ihren Stammplatz festigen konnten.
Am Sonntag spielte der HSV im Kollektiv stark, verlor jedoch kurz vor Schluss zwei Punkte. Ohne Westermann und van der Vaart in der Startelf lief es für die Rothosen besser – Jiracek, Kacar und Rajkovic nutzten ihre Chance und erhielten jeweils vier Comunio-Punkte. Im zweiten Sonntagsspiel setzte sich der Lauf des Bas Dost fort: Doppelpack für den Niederländer, 2:1 Sieg für Wolfsburg.
Zum Abschluss wie immer die unscheinbaren Tops der Woche: Freiburgs Oliver Sorg überzeugte wieder im Mittelfeld und dürfte dort weiterhin aufgeboten werden. Schalkes Tranquillo Barnetta erhielt sechs Comunio-Punkte und untermauerte mit seiner Leistung seine Stammplatz-Ambitionen – dasselbe gilt für den Mainzer Pablo de Blasis.
Flop: Wenn das Temperament überschlägt
Vier Platzverweise hatte das Wochenende zu bieten, allesamt für Verteidiger. Carlos Zambrano kam eben erst von einer Gelbsperre zurück, hielt allerdings seinen Ellbogen nicht im Zaum und wurde vollkommen zu Recht des Feldes verwiesen. Hannovers Neuzugang Joao Pereira leistete sich mindestens ein Foul zu viel und flog ebenfalls völlig unnötig vom Platz. Diskutabel bleiben die anderen Platzverweise.
Glatt Rot gab es für Freiburgs Marc Torrejon, bei dessen Foulspiel von der Seite eine Gelbe Karte vielleicht ausgereicht hätte. Für eine Notbremse im Strafraum musste Florian Hartherz vom SC Paderborn frühzeitig duschen gehen; die alte Diskussion um die Dreifachbestrafung bei Notbremsen wird wieder aktueller – auch, weil Nuri Sahin am Freitag für ein vergleichbares Foul keine Karte erhielt.
Obwohl der SCP gegen die Bayern lange ordentlich Gegenwehr leistete und erst nach dem Platzverweis so richtig einbrach, hagelte es am Ende Minuspunkte – 36 an der Zahl. Lediglich die Offensivspieler Meha und Kachunga landeten am Nullpunkt; Pluspunkte gab es für keinen Akteur der Gastgeber.
Noch nicht wieder angekommen beim FC Augsburg ist Stürmer Dong-Won Ji. In seinem ersten Intervall bei den Fuggerstädtern rockte der Südkoreaner noch, doch in drei seiner fünf Rückrundeneinsätze 2015 gab es Minuspunkte. Vier davon kamen beim 2:2 in Leverkusen dazu.
Eigentlich war Timo Baumgartl eine der wenigen Stützen in Stuttgarts Defensive, doch gegen Dortmund leistete sich der Youngster einen katastrophalen Bock, der zum 3:1 für den BVB führte und damit für die Vorentscheidung sorgte. Mit Carlos Gruezo fehlte auch einem zweiten jungen VfB-Akteur die Stabilität – vier Minuspunkte pro Nase. In Hannover muss der VfB jetzt dringend gewinnen, um sich im Abstiegskampf wieder Luft zu verschaffen.
Apropos Youngster: Auf Schalke herrscht derzeit „Jugend forscht“, mit einer Menge Euphorie nach der Leistung von Timon Wellenreuther und Felix Platte gegen Real Madrid. Im Spiel gegen Bremen standen sogar beide U20-Spieler in der Startelf, doch während Platte kaum Akzente setzen konnte, muss sich Keeper Wellenreuther den Last-Minute-Ausgleich mit ankreiden.