Es sollte das Top-Spiel in der Qualifikation zur Champions League werden. Doch Metalist Charkiw wird von der UEFA für alle internationalen Wettbewerbe disqualifiziert. Warum überhaupt? Schalke trifft jetzt auf seinen Jahrhundertcoach.
Update: Der FC Schalke 04 wird nicht kampflos in die Champions-League-Gruppenphase einziehen, sondern trifft auf PAOK Saloniki, das vom S04-Jahrhundertcoach Huub Stevens trainiert wird.
Die Ernüchterung nach der Auslosung zur Champions-League-Qualifikation war beim FC Schalke 04 groß. Mit Metalist Charkow bekam man den Vizemeister der ukrainischen Liga zugelost. Ein wahrlich unangenehmer Gegner. „Es ist sicherlich nicht das optimale Los. Ich glaube, dass wir die stärkste Mannschaft aus dem Topf erwischt haben“, gestand Jens Keller, Trainer der Königsblauen, unmittelbar nach der Auslosung.
Allerdings schwebte stets wie ein Damoklesschwert der mögliche Ausschluss der Ukrainer über der Begegnung. Denn die UEFA leitete ein Disziplinarverfahren gegen den Verein aus der zweitgrößten ukrainischen Stadt ein. Metalist steht unter dem Verdacht, Spiele direkt oder indirekt manipuliert zu haben. Würde die UEFA Charkow tatsächlich für einen Vorfall aus dem Jahr 2008 dermaßen hart bestrafen und für ein Jahr aus allen internationalen Wettbewerben disqualifizieren? „Wir hoffen, dass das höchste Fußball-Gericht eine faire und loyale Entscheidung trifft, denn der Verein hat schon unter einer ziemlich schweren Strafe für den fünf Jahre alten Fall gelitten“, hatte Vereins-Vizepräsident Kostantin Pivovarov vor der Bekanntgabe der Entscheidung noch plädiert. Die Antwort der UEFA gab es heute: Charkow-Ausschluss!
Freilos? Nachrücker? Was passiert mit Schalke?
Dass Charkow, trotz möglichem Einspruch, nicht an der Champions-League-Qualifikation teilnehmen wird, ist so gut wie sicher. Doch was passiert jetzt? Die Ausgangslage ist diffus. Schalke-Manager Horst Heldt äußerte sich nach der Auslosung: „Nach unseren Informationen würde dann keine andere Mannschaft nachrücken. Wir würden dann wohl ein Freilos bekommen. Doch damit beschäftigen wir uns überhaupt nicht.“ Jetzt müssen sich Heldt, Keller und Co. doch damit beschäftigen.
Aktiv eingreifen können die Schalker natürlich nicht. Mehrere Optionen bieten sich jetzt, was den weiteren Verlauf der Charkow-Disqualifikation angeht. Zum einen könnte Metalist vor dem internationalen Sportgerichtshof CAS in Berufung zu gehen. Zum anderen könnte Königsblau sogar per Freilos in die Champions League aufrücken – für alle, die es mit Königsblau halten, eine verlockende Möglichkeit.
Das fünfköpfige Emergency Panel der UEFA wird am heutigen Mittwoch noch über die weitere Vorgehensweise beraten. Eine dritte Möglichkeit wäre nämlich auch, dass Charkows letzter Quali-Gegner, PAOK Saloniki (ausgerechnet vom Ex-Schalker Huub Stevens trainiert), nachrückt und gegen S04 um die Champions-League-Qualifikation spielt. Eine endgültige Entscheidung wird am heutigen Nachmittag fallen. Allerdings deutet sich an, dass der FC Schalke 04 kampflos in die Champions League einzieht. Aus dem vermeintlich schwersten Los würde dann ein Freilos werden.