Luiz Gustavo hat den FC Bayern verlassen und ist künftig ein Wolf. Angebote aus dem Ausland schlug der Brasilianer aus – auch wegen der Zukunft beim VfL Wolfsburg.
Es hatte sich abgezeichnet. Nachdem Bayerns neuer Coach Pep Guardiola im Juni das Zepter übernahm und den zweiten defensiven Mittelfeldspieler aus der Grundordnung strich, sanken die Chancen auf Einsatzzeiten für Luiz Gustavo rapide.
Der späte Einstieg in die Vorbereitung, ausgelöst durch den Confederations Cup im eigenen Land, und die Verpflichtung Thiago Alcantaras taten ihr Übriges. Ein richtiges Verhältnis zu Guardiola baute sich erst gar nicht auf, die Kommunikation beschränkte sich auf ein Minimum.
„Wir sprechen ab und zu mal miteinander, aber nichts Besonderes. Mehr über persönliche als über berufliche Sachen“, sagte der 26-Jährige in den letzten Zügen seines Engagements beim FC Bayern.
Scolari hilft bei Entscheidung
Wenige Tage später folgte die Bestätigung seines Wechsels zum VfL Wolfsburg. Der Neuanfang scheint der richtige Schritt. Gerade im Hinblick auf die Weltmeisterschaft im eigenen Land ist Spielpraxis das höchste Gut, immerhin hat Gustavo realistische Chancen, in der brasilianischen Nationalmannschaft zum Stammpersonal zu gehören.
„Ich habe mit Trainer Scolari gesprochen“, erklärte Gustavo bei seiner Vorstellung in der Autostadt. „Er hat mir seine Meinung gesagt, und danach konnte ich besser denken und die richtige Entscheidung treffen.“
Upgrade für Wolfsburg
Für den Kader von Trainer Dieter Hecking ist Gustavo ein sofortiges Upgrade. Der Brasilianer benötigt aufgrund seiner langjährigen Erfahrung in der Bundesliga kaum Eingewöhnungszeit. Zudem wird er die Defensive der Wölfe auf ein neues Niveau heben.
„Luiz bringt von der Athletik vieles mit“, sagt Hecking. „Er ist robust, zweikampf- und kopfballstark. Er hat auch einen sehr guten Spielaufbau. Er war bei Bayern mittendrin. Es ist keine Frage, dass uns so ein Spieler besser macht.“
Knapp 20 Millionen Euro legt der VfL Wolfsburg auf den Tisch und bezahlt damit die höchste Ablösesumme der Vereinsgeschichte. Die von Manager Klaus Allofs angekündigte „neue Bescheidenheit“ wurde für Gustavo aus den Angeln gehoben.
Mehr als ein Tipp bei Comunio
„Wir haben schon lange überlegt, wer uns auf der Position helfen könnte und in der Bundesliga nach ganz oben geschaut. Da kommt man auf Luiz“, sagte Allofs: „Wir haben Pläne und Visionen.“
Gelten diese „Pläne und Visionen“ auch für Comunio Manager? Eine Verpflichtung Gustavos könnte sich als echter Glücksgriff erweisen. In den letzten drei Spielzeiten sammelte der Neu-Wolfsburger 288 Punkte – für rund 5 Millionen Euro ist Gustavo zurzeit ein richtig gutes Geschäft.
„Gustavo ist ein echter Steal. Nur aufgrund der momentanen Situation wird der Preis wohl ziemlich schnell in die Höhe steigen“, sagt Comunio-User „Fapist“. „Mir geht es wahrscheinlich wie einigen anderen auch: Ich habe mir ihn im letzten Jahr gekauft, nach den Verpflichtungen der Bayern aber wieder unter Wert ziehen lassen müssen. Wer ihn behalten hat: nun ja, Win-win-Situation.“