Die Planungen der Vereine laufen auf Hochtouren. Wir sagen, für welche Mannschaftsteile Verstärkungen zu erwarten sind, und welche Spieler noch abgegeben werden sollen. Im letzten Teil unserer Serie blicken wir auf die Spitzenklubs.
Große Geldsorgen dürften die Leverkusener Verantwortlichen nicht haben. Durch die Abgänge von Gonzalo Castro, Arkadiusz Milik und Philipp Wollscheid ist ordentlich Geld in die Bayer-Kassen geflossen. Zudem wird der bevorstehende Transfer von Josip Drmic weitere Millionen einbringen. Die Einnahmen sollen zum größten Teil in den Kader reinvestiert werden.
Nach den Abgängen gleich dreier zentraler Mittelfeldspieler (Simon Rolfes, Stefan Reinartz, Gonzalo Castro) besteht insbesondere auf dieser Position Handlungsbedarf. Neben Rückkehrer Christoph Kramer dürfte somit noch mindestens ein weiterer, vorzugsweise eher offensivausgerichteter Spieler verpflichtet werden. Darüber hinaus steht ein Innenverteidiger auf Bayers Einkaufszettel. Gerüchte um Stuttgarts Nationalspieler Antonio Rüdiger halten sich hartnäckig.
Im Angriff wurde mit Admir Mehmedi der Ersatz für Josip Drmic bereits präsentiert. Möglich, dass hier ein weiterer Back-Up kommt, da Mehmedi auch auf die Außenbahn ausweichen könnte. Weitere Transferaktivitäten hängen davon ab, ob die zuletzt kaum eine Rolle spielenden Außenverteidiger Sebastian Boenisch und Gulio Donati, sowie die Mittelfeldakteure Vladlen Yurchenko und Robbie Kruse den Verein verlassen. Dann müsste auch auf diesen Positionen nachgebessert werden.
Mit der Situation kennen sie sich aus in Gladbach: In den vergangenen Jahren haben immer wieder tragende Säulen den Verein verlassen und mussten ersetzt werden. Mit Christoph Kramer und Max Kruse kehren diesen Sommer zwei Nationalspieler dem CL-Teilnehmer den Rücken. Kramers Abgang wurde frühzeitig mit der Verpflichtung von Lars Sindl (Hannover 96) aufgefangen.
Großer Handlungsbedarf besteht damit auf dieser Position nicht, allerdings wäre es nicht verwunderlich, wenn ein weiterer zentraler Mittelfeldspieler den Weg in den Borussia-Park findet. Im Angriff deutet vieles darauf hin, dass Josip Drmic in den kommenden Tagen einen Vertrag am Niederrhein unterschreibt. Der Noch-Leverkusener ist kein klassischer Mittelstürmer, gilt als kombinationssicher und dürfte damit gut in Lucien Favres Spielsystem passen.
Neue Spieler dürften auch für die Gladbacher Defensivabteilung kommen. Ein weiterer Innenverteidiger als Alternative zu den nicht jünger werdenden Martin Stranzl und Roel Brouwers steht ebenso auf der Liste, wie ein Back-Up für Rechtsverteidiger Julian Korb. Die nach ihrer Leihe zurückkehrenden Penil Mlapa und Amin Younes haben keine Zukunft mehr und dürfen bei passenden Angeboten gehen.
Max Kruse ist bislang der einzige Neue bei den Wölfen. Man kann aber getrost davon ausgehen, dass er nicht der einzige bleiben wird. Um in der Bundesliga einen erfolgreichen Angriff auf den FC Bayern starten zu können, soll der Kader mit weiteren Stars verstärkt werden. Ein weiterer Angreifer von internationalem Format steht dabei ganz oben auf der Liste der VfL-Verantwortlichen.
Unter Berücksichtigung dieser Pläne scheint ein Verbleib von Top-Torjäger Bas Dost immer unwahrscheinlicher. Seitdem man ihm Max Kruse vor die Nase gesetzt hat, sieht sich der Niederländer nicht mehr wertgeschätzt genug und plant den Abflug. Nach einer für ihn nicht zufriedenstellenden Saison kann man auch mit dem Abgang von Nicklas Bendtner rechnen.
Für die Innenverteidigung plant der VfL einen international erprobten Mann zu holen, was durch das öffentlich bestätigte Vorfühlen bei Dortmunds Sokratis belegt wird. Sollte das Vorhaben realisiert werden, könnten sich Timm Klose oder Robin Knoche mit einem Vereinswechsel beschäftigen. Wechselkandidaten sind darüber hinaus Sebastian Jung und Aaron Hunt, die mit ihren Einsatzzeiten in der abgelaufenen Saison nur bedingt zufrieden gewesen sein dürften.
Abgänge hat der FC Bayern bislang noch nicht zu verzeichnen. Man könnte also meinen, die Transferaktivitäten des Rekordmeisters würden in diesem Sommer auf ein Minimum begrenzt – immerhin ist der jetzige Kader gespickt mit etlichen Weltklassespielern. Doch ganz so einfach ist es nicht, was unter anderem mit der ungeklärten Zukunft einiger Spieler zusammenhängt.
Allen voran ist hier Bastian Schweinsteiger zu nennen. Der 30-Jährige scheint ein Jahr vor Vertragsende intensiver denn je mit einem Wechsel ins Ausland zu liebäugeln. Falls er geht, müsste in jedem Fall Ersatz geholt werden. Ein weiteres Sorgenkind ist Franck Ribery. Der Franzose, momentan mit einer Sprunggelenksverletzung außer Gefecht gesetzt, gilt als äußerst verletzungsanfällig, womit die Wahrscheinlichkeit steigt, dass ein weiterer internationaler Top-Spieler für die Außenbahn geholt wird.
Da Claudio Pizzaro den Verein aller Voraussicht nach verlässt, wird nach einem Back-Up für Robert Lewandowski Ausschau gehalten. In der Abwehr ist die Zukunft von Dante ungewiss, der Brasilianer gilt nach einigen Fehlern mittlerweile als verzichtbar und könnte beispielsweise zu Manchester United wechseln. Für ihn dürfte ein weiterer Innenverteidiger kommen. Auch im Tor stehen Veränderungen an: Pepe Reina wird die Bayern nach einem Jahr wohl wieder verlassen, was die Verpflichtung eines neuen Ersatzmanns für Manuel Neuer notwendig macht.