Mit zwei Punkten aus zwei Spielen hinkt Meister Paris Saint-Germain den Erwartungen hinterher, während Rivale Monaco die volle Ausbeute holt. Ein 23-Jähriger stellt Ibrahimovic und Co. in den Schatten.
Paris Saint-Germain musste sich am vergangenen Wochenende wieder mal mit einem Unentschieden zufrieden geben – gegen den AC Ajaccio stand es am Ende nur 1:1. Dabei führten die Gäste im Pariser Parc des Princes sogar überraschend bis zur 86. Minute, ehe PSG-Neuzugang Edinson Cavani (26, vor der Saison für 64 Millionen Euro gewechselt) das höchst verdiente und überfällige Tor zum Ausgleich schoss. Zuvor hatte Thiago Silva zweimal nur Alu getroffen, das Torschussverhältnis lautete 34:1 aus Sicht des amtierenden Meisters.
Erstmals hatte PSG-Trainer Laurent Blanc Edinson Cavani von Beginn an neben Zlatan Ibrahimovic aufgestellt, im ersten Saisonspiel wurde Cavani erst in der 71. Spielminute eingewechselt. Das Sturmduo erspielte sich gegen den vermeintlichen Außenseiter Ajaccio zwar zahlreiche Tormöglichkeiten, scheiterte aber zu häufig an Torhüter Guillermo Ochoa, der einen Sahnetag erwischt hatte.
Auch im ersten Saisonspiel kam Paris nicht über ein 1:1 gegen Montpellier HSC hinaus – wie gegen Ajaccio liefen die Pariser einem Rückstand hinterher. In der 60. Spielminute war es dann Maxwell, der die Auftaktniederlage verhinderte.
AS Monaco holt die volle Ausbeute
Dem Anspruch des amtierenden Meisters wird dieser Saisonstart nicht gerecht – zumal Aufsteiger AS Monaco, der sich im Vorfeld der Saison selbst zum Rivalen der Hauptstädter aufgeplustert hatte, mit sechs Punkten aus zwei Spielen die volle Ausbeute eingefahren hat. Die Monegassen investierten vor der Saison 140 Millionen Euro in Neuzugänge – unter anderem wechselten Radamel Falcao, James Rodriguez und Joao Moutinho ins Fürstentum.
An Spieltag eins gelang Monaco ein 2:0-Sieg bei Girondins Bordeaux, Falcao steuerte den zweiten Treffer bei. Bei der Heimpremiere in Monaco am zweiten Spieltag besiegte der Aufsteiger dann Montpellier HSC – immerhin Meister der Saison 2011/2012 – mit 4:1. Auch hier war Falcao erfolgreich, sein verwandelter Elfmeter in der 18. Spielminute brachte Monaco auf die Siegesstraße. Zusammen mit drei anderen Teams – Lyon, Marseille und Saint Étienne – haben die Monegassen den Traumstart geschafft. Das Zwischenergebnis: Tabellenplatz zwei, elf Plätze vor Paris.
Fernduell zwischen Cavani und Falcao
Das Fernduell zwischen Paris und Monaco ist auch das Duell der Star-Neuzugänge Edinson Cavani und Radamel Falcao. Hier hat Falcao die Nase mit zwei Toren knapp vorn, Cavani hat erst einmal ins Schwarze getroffen.
Für Furore sorgt dagegen einer in den Reihen der AS Monaco, von dem man es in dieser Form nicht erwartet hätte: Emmanuel Rivière. Gegen Montpellier traf der 23-Jährige gleich dreimal, von einem lupenreinen Hattrick trennte ihn nur die Halbzeit. Und auch an Spieltag eins, als Monaco zu Gast in Bordeaux gewann, schoss er das 1:0 für sein Team, nachdem er in der 72. Minute eingewechselt worden war. Das sind vier Tore in insgesamt 103 Spielminuten! PSG-Superstar Zlatan Ibrahimovic wartet derweil noch auf seinen ersten Saisontreffer.
Paris Saint-Germain startet spät
Dass die Tabelle nach zwei Spieltagen nur über mäßige Aussagekraft verfügt, ist nichts Neues. Insbesondere, wenn man sich den Saisonstart der Pariser in der Spielzeit 2012/2013 ansieht: Aus den ersten drei Spielen holte Paris damals nur drei Punkte, erst an Spieltag vier gewann die Mannschaft mit 2:1 auswärts in Lille. Am Ende der Saison war Paris Meister mit 83 Punkten, 69 zu 23 Toren, 25 Siegen, acht Remis und fünf Niederlagen.
Von einem echten Fehlstart will man in Paris auch deswegen nichts wissen. Am Sonntag, 25. August, muss Paris Saint-Germain auswärts beim FC Nantes antreten – die Mannschaft startete mit einem Sieg und einer Niederlage in die Saison. Am Freitag zuvor empfängt die AS Monaco zu Hause den FC Toulouse, der mit nur einem Punkt derzeit auf dem vorletzten Tabellenplatz rangiert. Ein gute Chance also für Monaco, den Vorsprung auf Paris noch etwas auszubauen. Denn wenn die Maschinen in der Hauptstadt einmal laufen, sind sie nicht mehr so leicht zu stoppen.