Nur ein paar Gedanken in Stunden, die einen hilflos erscheinen lassen. Wir gedenken der Opfer von Paris; müssen aber zeitgleich weitermachen – und geschlossen Flagge zeigen.
Eigentlich wollte ich über die Comunio-Woche schreiben. Was in den letzten sieben Tagen passiert ist: die Marktwerte, kleine Kniffe und Tricks für Euren Spielspaß. Aber heute geht es nicht.
Denn: Ganz ohne Einwurf gäben wir dem unfassbaren Massaker von Paris nicht den Raum zum Nachdenken, den es in diesen Stunden braucht. Und letztlich überließen wir den Terroristen den Sieg: Dass sie und ihre geschürte Angst unser Denken und Handeln bestimmen.
Sicher: Die Zeit lässt Erinnerungen verschwimmen; wird diesen unfassbaren Schmerz lindern. Wir werden vergessen. Das ist ja das Widerliche. Wir schützen uns, indem wir schlimme Dinge verdrängen, nicht mehr daran denken. Das körpereigene Schutzschild aber löst uns von Empathie – und somit von den Opfern, die in Paris auf grausame Weise aus dem Leben gerissen wurden.
Was können wir tun?
Pauschal zähle ich alle Comunio-Manager zur Fußball-Gemeinde. Und ist es nicht unser Spiel, das uns wie viele andere Bereiche der Gesellschaft skizziert, wie ein erstrebenswertes Miteinander aussehen könnte?
Fans verschiedener Hautfarben, Religionen und Nationalitäten unterstützen Mannschaften, die genauso bunt sind wie sie selbst. Ob in Stadien der Bundesliga oder kaputten Käfigen: Das Spiel unterscheidet nicht, es verbindet. Es braucht nur einen Ball – alles andere verkommt zur Nichtigkeit. Es macht keinen Unterschied, welche Prioritäten man setzt: Ob es nach 90 Minuten zu einem Konzert oder in die Kirche geht.
Freilich gibt es unter uns Fußball-Anhängern Idioten. Sie benutzen das Spiel als Plattform für Hass, Gewalt und Korruption.
Doch wir sind in der Überzahl – ein großes Glück. Respekt darf keine leere Botschaft sein, aufgestickt auf dem Ärmel eines Trikots. Wir sollten es mit Leben füllen; ob im Fußball oder darüber hinaus. Dann gewinnen wir alle, ob Sieger oder Besiegte.
Verlieren werden nur all jene, die Hass zu ihrer obersten Maxime erhoben haben. Weil sie nicht mehr weiter wissen.