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Carlo Ancelotti hat die Bayern-Spieler „freigelassen“, sagt Mehmet Scholl. Der neue FCB-Coach als Sprenger der Guardiola’schen Ketten. Ist das Alte plötzlich schlecht und das Neue viel besser? Die Comunio-Woche.
Aufreger der Woche
Endlich können die Münchener aufatmen. Drei Jahre der Geißelung, der körperlichen Ertüchtigung, vorbei. Carlo, der Lässige, ist jetzt am Steuer. Unter Pep Guardiola mussten die Spieler schuften, schuften, schuften, hatten keine Freiheiten. So in etwa sieht es jedenfalls ARD-Experte Mehmet Scholl.
„Die Bayern haben Spaß, Ancelotti hat sie freigelassen. Sie haben die Pep-Ketten abgestreift“, sagte Scholl nach dem 6:0-Auftaktsieg über Werder Bremen. Kommentator Steffen Simon sah „ein Feuerwerk, wie wir es unter Guardiola nie gesehen haben.“ Am 12. März spielten die Bayern zuletzt zu Hause gegen Bremen. Endstand: 5:0. Ein Tor weniger!
Das Gedächtnis ist schon ein merkwürdiges Gut. Dinge, die gar nicht so lange zurückliegen, geraten oft wahnsinnig schnell in Vergessenheit. Oder sie werden im Nachhinein komplett anders wahrgenommen. Weil das Neue so gut, so erfrischend ist, war das Alte zäh und ungenießbar. So wird aus dem genialen Taktiktüftler Pep der Sklavenhalter Guardiola.
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Guardiola ist ein Perfektionist. Er „lebt in seiner eigenen Welt“, wie Thomas Müller es formuliert, denkt möglicherweise 24 Stunden am Tag über Fußball nach. Seine Idee des Fußballs ist die totale Dominanz, viel Ballbesitz und Passspiel, bis die Lücke entsteht. Mit diesem Perfektionismus hat Guardiola den FC Bayern in den letzten drei Jahren in der europäischen Spitze etabliert und in Deutschland unerreichbar gemacht.
Ancelotti ist den Spielern näher, gibt ihnen im Gespräch Vertrauen und lässt ihnen auf dem Rasen – ja, da ist das Wort – mehr Freiheiten. Er steht für Angriffsfußball und ist taktisch versiert, ohne dass jeder Spielzug vorprogrammiert sein muss. Der Ball soll direkter vertikal in die Spitze, Fehlversuche sind Teil des Spiels.
Für eines stehen Guardiola und Ancelotti gleichermaßen: Erfolg. Guardiola hatte diesen beim FCB, Ancelotti wird ihn zweifelsohne auch haben. Für den einen wird das Spiel des neuen Trainers attraktiver sein, der andere wird Peps Stil vermissen. Mehmet Scholl vermutlich nicht.
Tweet der Woche
Einsicht ist immer gut. Aber diese Erkenntnis kommt etwas spät!
Ich verkaufe alle meine Bremer bei #comunio
— Pepe Cramer (@Metthappen) 26. August 2016
Story der Woche
Was waren das noch für Zeiten, in denen Werder Bremen dem FC Bayern München Paroli bieten konnte? In den 2000ern waren die Grün-Weißen noch eine Macht im deutschen Fußball und stets ein würdiger Gegner für den Rekordmeister. Marc-Oliver Robbers blickt auf einen denkwürdigen Werder-Erfolg über den FCB zurück. Comunio-History!
Tipp der Woche
Die Sonntags-Schnäppchen sind wieder da! Im Kader von Borussia Mönchengladbach finden sich nach dem 2:1 über Bayer Leverkusen zwei hochinteressante Spieler für weniger als 2 Millionen. Auch zwei Neuzugänge und Kölns vorübergehender Abwehrchef sind bei Comunio erstaunlich günstig zu haben. Zugreifen!
Marktwerte der Woche
Vereinswechsler finden sich auch unter den Marktwertgewinnern der Woche. Diese werden von Sven Schipplock angeführt, der den HSV für Darmstadt 98 verlassen hat. Dortmunds Felix Passlack wird ebenfalls sehr häufig gekauft. Die Marktwertverlierer der Woche beinhalten jeweils zwei Spieler von Borussia Dortmund und RB Leipzig.
Die Comunio-Tops zum Abschluss der Woche (Stand: 28. August 2016, 18 Uhr)
Teuerster Spieler: Robert Lewandowski (15.400.000)
Teuerste Mannschaft: FC Bayern München (132.780.000)
Punktbeste Spieler: Robert Lewandowski (21 Punkte), Philipp Lahm (15 Punkte), Franck Ribéry (14 Punkte)
Beste Spieler nach Positionen: Lukas Hradecky (10 Punkte), Philipp Lahm (15 Punkte), Franck Ribéry (14 Punkte), Robert Lewandowski (21 Punkte)