Fußballerisches Talent im höchsten Maße wurde Marco Reus schon in seiner Jugend attestierst. Dass der gebürtige Dortmunder Fußball lebt, stand stets außer Frage. Doch erst unter dem Fußballverständnis und der Obhut von Cheftrainer Jürgen Klopp kristallisiert sich eine weitere Komponente heraus: Reus reift zu einer gestandenen Führungspersönlichkeit.
Wochenende für Wochenende ist es deutlicher zu erkennen: Marco Reus reift zu einem gestandenen Fußballprofi und übernimmt stetig mehr Verantwortung für sich, seinen Verein und seine Mitspieler. Ob auf dem Platz oder außerhalb. Marco Reus gewinnt unter Cheftrainer und Mentor Jürgen Klopp an Reife und münzt diese Erfahrung mustergültig in Qualität auf dem Platz um. Selbst der Kontakt mit den Medien ist für den einst extrem schüchternen Reus kein No Go mehr. Marco Reus hat in seinem zweiten Jahr beim BVB erkennbar viel dazu gelernt und wird zweifelsohne wertvoller für die Mannschaft sowie die Verantwortlichen der Schwarz-Gelben.
Die Ausstiegsklausel muss raus!
Ein eindeutiges Indiz dafür, dass der BVB seinen Hochgeschwindigkeitsdribbler unter allen Umständen halten will, ist das Bemühen, der sportlichen Führung, Marcos festgeschriebene Ablösesumme aus seinem Vertrag zu entfernen. Trotz seines bis 2017 laufenden Vertrages, weist dieser eine Klausel auf, die es der Konkurrenz ermöglicht, ihn für um die 35 Millionen Euro aus seinem Vertrag heraus zu kaufen. Eine Summe, die für so einige Clubs keine besondere Herausforderung darstellt. Gerade auf der Insel weckt Reus, aufgrund seiner schnellen und dribbelstarken Spielweise, Begehrlichkeiten. Beide Londoner Clubs, Arsenal und Chelsea sowie Manchester United und Manchester City sollen bereits ihr Interesse bekundet haben. Ebenso zeigt sich der FC Barcelona interessiert. Diese gefährliche Lücke soll nun geschlossen werden. Dafür bastelt man in der Chefetage an einem neuen Salär für Reus. Man spricht von einer Aufstockung von 4,5 Millionen Euro jährlich auf sechs Millionen Euro jährlich. Dass man sich jedoch bezüglich dieser Verhandlungen einig wird – und Marco Reus keinen Abgang in Manier von Mario Götze kopiert – steht Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke optimistisch gegenüber und bekräftigt gegenüber der „Sport Bild“ sein gutes Gefühl hinsichtlich Reus‘ Willen beim BVB zu bleiben: „Marco fühlt sich sehr wohl bei uns. Er hat einen noch engeren Bezug zum Umfeld und der Stadt als Mario Götze.“ Reus sei schließlich in Dortmund geboren, seine Familie lebe hier, sein Lebensmittelpunkt sei immer hier gewesen, so Watzke weiter. Das sei sicher auch ein Entscheidungskriterium.
Reus erweitert Offensiv-Fähigkeiten um taktisches Defensiv-Verständnis und wird so kompletter
Das vertragliche Geplänkel ist ohne jeden Zweifel spannend. Der klassische Comunio Manager legt nichtsdestotrotz höchstwahrscheinlich sein Hauptaugenmerk auf die sportlichen Leistung und Veränderungen von Marco Reus. Und diese sind auch ohne jeden Zweifel erwähnenswert! In seiner ersten Bundesligasaison für den BVB erzielte Reus insgesamt 19 Pflichtspieltore. Er fügt sich nahtlos in das Gebilde des BVB ein. Setzte vieles davon um, was Jürgen Klopp sich von ihm vorstellte. Schnell war der schmerzliche Abgang des quirligen Japaners Shinji Kagawa zu Manchester United vergessen. Trotzdem gab es noch einige Punkte, an denen sich Steigerungspotential erkennen ließ. Einer davon war die Defensivarbeit des mittlerweile 24-Jährigen. Wo anfangs noch oft eine gewisse Lustlosigkeit zum Nachsetzen zu erkennen war, wurde bei einem Offensivdribbling mal der Ball vertändelt, erkennt man heute eindeutig das verbesserte Arbeiten gegen den Ball bei Marco Reus. Klopps taktische Anforderungen in der Defensivbewegung werden mittlerweile konsequenter umgesetzt. Und so schwappt das Verständnis eines permanenten Gegenpressings auch auf die anderen Kollegen über.
Die enorme Schnelligkeit im Umschaltspiel und die sich daraus ergebene Torgefährlichkeit war bei Marco Reus schon unter Lucien Favre in Mönchengladbach kein Problem. Auch das blitzschnelle Spielverständnis und das Wechseln der Positionen innerhalb der offensiven Mittelfeldreihe ist ein konstantes Markenzeichen des 24 Jährigen. Hinzu kommt jedoch, dass er mehr und mehr der Strippenzieher solcher Spielverlagerungen ist. Es ist demnach nun nicht nur mehr die Aufgabe des Zehners – aktuell Henrikh Mkhitaryan – für den Spielaufbau zu sorgen, sondern auch Marco Reus nimmt sich, je nach Spielsituation, öfters dieser Rolle an.
Spitzenreiter im Comunio Gesamtpunkte-Ranking
Ebenso dringlich gilt es seine Verantwortung bei Standardsituationen zu erwähnen. Ruht der Ball in einer aussichtsreichen Position, gehört Reus so gut wie immer zu den Aspiranten den Freistoß zu treten. Allein im letzten Spiel gegen den VfL Wolfsburg brachte er aus entsprechender Position zwei Freistöße auf den Kasten von Diego Benaglio. Einer zappelt danach im Netz, einer landete am linken Pfosten. Auch wenn der BVB das Spiel gegen diszipliniert aufspielende und taktisch hervorragend aufgestellte Wolfsburger verloren geben musste, zeigte Reus wiedermal eine großartige Leistung. Logischerweise gab es erneut eine positive Bewertung und zusammen mit dem erzielten Tor eine zweistellige Punktausbeute. Aktuell bewegt sich Reus stark auf die 100-Punkte-Grenze zu und führt das Comunio Gesamtpunkte-Ranking mit 97 Punkte vor Max Kruse (91 Punkte) an. Geht es in dem Tempo weiter, könnte eventuell sein persönlicher Punkterekord von 248 Punkten der Saison 2011/2012 purzeln.