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Die Art und Weise, wie in der vergangenen Woche Trainerposten besetzt wurden, erinnert an das beliebte Gesellschaftsspiel mit den Stühlen. Unterhaltsam ist es allemal, aber zielführend? Die Comunio-Woche.
Aufreger der Woche
Kennt ihr das Spiel? Die Reise nach Jerusalem. Es gibt eine bestimmte Anzahl an Stühlen und eine höhere Anzahl an Menschen, die zu musikalischer Begleitung um die Stühle laufen und sich immer dann ganz schnell auf einen Stuhl setzen müssen, wenn die Musik abbricht.
Zum Trainergeschäft im europäischen Fußball passt die Metapher immer. Es gibt haufenweise Profitrainer, die warten und warten, laufen und laufen und sich schnell hinsetzen, wenn ein Trainerstuhl frei wird. In der letzten Woche war das Spiel umso spannender. Mit Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen und Schalke 04 stellten gleich drei große Vereine ihre wichtigsten Möbelstücke zur Verfügung
Lucien Favre war schon aufgestanden, um sich auf den BVB-Stuhl zu setzen, aber Nizza drückte ihn wieder auf den eigenen Sitz. Peter Bosz hielt kurz vor dem Leverkusener Stuhl, doch die Musik lief weiter – und stoppte erst, als er direkt bei der Borussia stand. Diese hatte zuvor Thomas Tuchel gebeten, bei dem Spiel mitzumachen. Tuchel jedoch verließ lieber den Raum, zur Enttäuschung der nach Sensationen lechzenden Zuschauer.
Timing beim Spiel Reise nach Jerusalem alles. Nicht das perfekte Timing hatte Jahn Regensburg mit einem Post über volle Identifikation mit dem Verein – und Trainer Heiko Herrlich auf dem Cover. Zu diesem Zeitpunkt lief Herrlich schon zur Musik, vernahm den Stopp-Befehl und setzte sich auf den Stuhl von Bayer 04 Leverkusen.
Wer glaubt, kurioser geht es nicht, hat nicht mit Schalke 04 gerechnet. Letztes Jahr löste Schalke mit der Verpflichtung von Markus Weinzierl aus Augsburg ein Stühlerücken aus, das niemandem weiterhalf. Inzwischen sind alle vier darin verwickelten Trainer wieder entlassen. Weinzierl, der in Gelsenkirchen zunächst keine Wohnung fand, weil langfristige Mieter gesucht wurden, musste seine Sachen packen.
Domenico Tedesco heißt der neue Coach der Königsblauen. 31 Jahre jung, einer, der Julian Nagelsmann Konkurrenz macht. Beste Noten, ein Fußball-Streber, „ein junger, verhältnismäßig unbekannter, aber sehr kompetenter Trainer“ – Zitat Clemens Tönnies.
Bosz, Herrlich, Tedesco. Wer hätte vor einem Jahr oder auch nur vor drei Monaten gedacht, dass diese drei Trainer jetzt für Dortmund, Leverkusen und Schalke arbeiten. Für den Moment haben sie ihre Plätze. Aber wir alle wissen: Die Reise nach Jerusalem geht immer ganz schnell weiter.
Tweet der Woche
Allofs? Ernsthaft?
Welcher Mr. Allofs in Deutschland macht 3 Mio. mit einem Spieler in einer Nacht? @Comunio #comunio
— Andy Larkin (@FloMo) 6. Juni 2017
Story der Woche
Werder Bremen hätte schon Bock, mal wieder europäisch zu spielen. Nach der sensationellen Rückrunde 2016/17 scheint das tatsächlich mal realistisch. In den letzten Jahren wirkte Werder oft planlos, jetzt ist das anders. Geht’s mit neuer Idee zum alten Werder?
Tipp der Woche
Schnäppchen, wir brauchen Schnäppchen! Mit Marktwertpotenzial, mit Punktepotenzial, wie immer eigentlich. Na ja, im Juni steht Marktwertpotenzial an erster Stelle. Hier sind fünf Schnäppchen, die noch eine Weile haltbar sind.
Marktwerte der Woche
Apropos Marktwertpotenzial: Nachdem sie zum Zeitpunkt der Relegation günstiger denn je waren, haben die Big Guns auf dem Comunio-Transfermarkt ordentlich an Wert zugelegt. Vor allem der von Freiburg nach Dortmund wechselnde Maxi Phillip geht gerade durch die Decke. Guckt euch mal die absoluten Gewinner der Woche an!
Die Comunio-Tops zum Abschluss der Woche (Stand: 11. Juni 2017)
Teuerster Spieler: Robert Lewandowski (17.420.000)
Teuerste Mannschaft: FC Bayern München (142.750.000)