Mit einer guten Offensive gewinnt man ein Spiel. Mit einer guten Defensive allerdings Titel. Diese Fußballweisheit trifft beim ewigen Zweiten aus Leverkusen wie die Faust aufs Auge. Zwar lässt die Abwehr von Bayer 04 Leverkusen in der Bundesliga insgesamt nicht viele Gegentreffer zu. Dennoch weiß die Defensive bei Comunio nicht zu überzeugen.

Zum Ende der vergangenen Saison war man froh, dass man endlich eine ordentliche Flügelzange in der Abwehr gefunden hatte. Hinten links leistete Michal Kadlec bereits seit der Spielzeit 2008/2009 konstant starke Leistungen. Und nun hatte man für die Position auf der anderen Abwehrseite mit Daniel Carvajal einen Rechtsverteidiger mit internationalem Format in der Elf. Doch die Ernüchterung folgte schnell. Kadlec wechselte in die Türkei zu Fenerbahce, Carvajal musste zurück zu Real Madrid und steht dort regelmäßig in der Startelf.

Der Kader von Bayer 04 Leverkusen auf einen Blick

Also musste Leverkusen wieder auf Spielersuche gehen. Was sich allen voran auf den Außenverteidigerposition traditionell als schwierig gestaltet. Vorzeitig konnte man Giulio Donati aus Italien von Inter Mailand an den Rhein holen. Ein Transfer, der die Fans zufrieden stellen konnte. Denn Donati sorgte bei der U-21-EM mit Italien, die immerhin im Finale standen, mit starken Leistungen für Furore. Für die Innenverteidigung verpflichtete man außerdem Emir Spahic. Einen alten Haudegen, der mit seiner Erfahrung von immerhin 33 Jahren in der jungen Bayer-Abwehr als Leitwolf fungieren sollte. Außerdem kamen mit Sebastian Boenisch und Roberto Hilbert alte Bundesliga-Bekannte nach Leverkusen.

Erster Eindruck: Leverkusen hat alles richtig gemacht

Nach den ersten Spieltagen musste man feststellen: Rudi Völler schien ein goldenes Händchen bei den Abwehr-Neuverpflichtungen bewiesen zu haben. Denn allen voran Spahic schlug auf Anhieb ein. Es schien, als könne der zweikampfstark Bosnier, die Erwartungen erfüllen und neben Ömer Toprak ein tolles Duo in der Innenverteidigung bilden. Fleißig sammelten Spahic und Toprak in der Defensive Punkte. Und auch Donati auf rechts und überraschenderweise selbst Boenisch auf links brachten konstant Zähler nach Hause.

Also alles richtig gemacht, Bayer? Und endlich eine stabile Defensive? Denn offensiv weiß die Werkself schon traditionell zu überzeugen. Von der Leistung in der Abwehr konnte man das in Leverkusen nicht immer behaupten. Bayers bester Abwehrspieler aller Zeiten ist bei Comunio Juan, der immerhin 397 Punkte während seiner Zeit im Rheinland sammeln konnte und damit auf dem 27. Platz der besten Verteidiger aller Zeiten liegt. Zweitbester Leverkusener Verteidiger ist Jens Nowotny, der es mit 350 Punkten auf Platz 35 bringt.

Für eine nationale und vor allem internationale Spitzenmannschaft fehlt es Bayer eigentlich in der Defensive an Klasseleuten. Das lässt sich nach anfänglich positivem Eindruck auch von den Abwehrspieler der laufenden Spielzeit sagen. Denn die Herrlichkeit war ab dem achten Spieltag (beim 1:1 gegen den FC Bayern München) fast gänzlich vorbei. Entweder durch Verletzungen (Boenisch, Hilbert) oder absteigender Form (Spahic, Wollscheid, Donati) erspielen die Abwehrspieler von Bayer 04 Leverkusen konstant weniger Punkte.

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Sorgen ständige Wechsel für Unsicherheit?

Wie schwach die Leverkusen-Abwehr bei Comunio ist, zeigt ein Blick auf die erspielten Punkte. Spahic ist mit 32 Punkten der beste Spieler der Bayer-Defensive. Er holt im Schnitt 2,91 Punkte pro Spiel und liegt damit auf dem 17. Platz in der Tabelle aller Abwehrspieler. Für eine zentrale Figur und den eigentlichen Leader der Abwehrreihe ein enorm schlechter Wert. Gleiches gilt für seinen Partner Toprak. Er kommt bei etwa gleicher Spielzeit lediglich auf 22 Punkte.

Dass ausgerechnet Boenisch, der die meisten Bundesliga-Minuten in der Bayer-Abwehr bisher gespielt hat, mit 28 Comunio-Punkten (2,33 Zähler pro Spiel) zweitbester Verteidiger ist, sagt sein übriges. Zum Vergleich: Der FC Bayern München stellt vier der besten acht Abwehrspieler. Dortmund und Wolfsburg sind immerhin unter den top sechs jeweils doppelt vertreten.

Ein Faktor, der zu Unsicherheiten im Zusammenspiel aber auch zu fehlenden Punkten führt, könnte sicherlich der fortwährende Wechsel in der Innenverteidigung von Trainer Sami Hyypiä sein. So spielen kaum einmal zwei Akteure in der Innenverteidigung in zwei oder drei Spielen hintereinander gemeinsam. In der Champions League vertraut der finnische Coach in der Regel Spahic und Toprak. Für die Bundesliga rotiert Spahic meistens auf die Ersatzbank und Wollscheid bekommt das Vertrauen. Das mag zum einen mit dem fortgeschrittenen Alter von Spahic zu tun haben. Zum anderen hilft es aber sicherlich nicht der Mannschaft, sich in der Defensive einzuspielen und aufeinander abzustimmen.

Lehrstunde gegen Manchester

Das bekam die Werkself allen voran gegen den amtierenden englischen Meister Manchester United zu spüren. Im „Heimspiel des Jahres“ ging man bekanntlich mit 0:5 unter. Man bekam eine Lehrstunde von Wayne Rooney und Co. erteilt – und dabei fehlte sogar noch Robin van Persie. Dementsprechend stürzten auch die Marktwerte der Abwehrspieler von Leverkusen in den Keller. Bis auf Spahic (der bei knapp über 3,1 Millionen Euro liegt) knackt kein Abwehrspieler die 3-Millionen-Euro-Marke.

Wenn man die Marktwerte der Spieler der Startaufstellung in der Verteidigung zusammenrechnet (Boenisch, Toprak, Spahic, Donati) kommt man auf knapp über 10 Millionen Euro. Ein Blick zu Borussia Dortmund zeigt, dass dort alleine Neu-Innenverteidigungschef Sokratis fast 7,5 Millionen Euro wert ist. Um den Vergleich auf die Spitze zu treiben und zu zeigen, wie wenig Vertrauen die Comunio-Spieler in die Bayer-Abwehr haben: Sogar Manuel Friedrich ist mehr wert als jeder einzelne Leverkusen-Verteidiger (3,8 Millionen Euro).

Leverkusen sollte im Winter vielleicht über Neuverpflichtungen in der Defensive nachdenken. Nach starkem Beginn ist nämlich durchaus fraglich, ob Spahic und Co. die Erwartungen erfüllen können. Denn vor allem in der Champions League reicht die Klasse der jeweiligen Verteidiger einfach nicht. Nichtsdestotrotz sind sowohl Donati (23 Jahre) als auch Toprak und Wollscheid (beide 24 Jahre) durchaus jung und entwicklungsfähig. Ein kleines Trostpflaster gibt es dennoch für die Bayer-Abwehr: Sie sind auf dem dritten Platz der Fairplay-Tabelle.

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