Die Gruppen der WM 2014 sind ausgelost, und schon in den ersten zwei Wochen warten hochklassige und brisante Duelle. Comunioblog zeigt die größten Kracher – darunter ein echtes Late-Night-Schmankerl.
Brasilien – Kroatien, 12. Juni, 22 Uhr (MESZ)
Wenn Mitte Juni in Sao Paulo die Weltmeisterschaft beginnt, spielen zwei gebürtige Berliner dabei eine Hauptrolle: Niko und Robert Kovac haben als Chef- und Co-Trainer im Oktober die kroatische Nationalmannschaft übernommen und das Team ohne große Mühe in den Playoffs gegen Island zur WM geführt. Dabei war keiner der beiden bislang Cheftrainer einer Profimannschaft. In Sao Paulo werden sie vor knapp 66.000 Zuschauern auf Gastgeber und Mitfavorit Brasilien treffen. Dort ist die Erwartungshaltung schon jetzt gigantisch: Vor der Gruppenauslosung machte Staatschefin Rousseff keinen Hehl daraus, dass der Titel her soll. Das Eröffnungsspiel könnte der Türöffner für eine Euphoriewelle sondergleichen werden – doch dafür muss die Selecao erstmal an den Kovac-Brüdern vorbei.
Spanien – Niederlande, 13. Juni, 21 Uhr (MESZ)
Gleich am zweiten Turniertag kommt es zu einem der Kracher der Gruppenphase: In Salvador bekommt die Niederlande die Chance zur Revanche für das verlorene WM-Finale von 2010, das Andres Iniesta erst in der Verlängerung für die Iberer entschied. Bis dahin vergällten die Oranjes den Spaniern mit (über-)hartem Einsteigen immer wieder die Spiellaune. Und auch vier Jahre später ist es ein Spiel auf Finalniveau: Spanien hat schon bei der EM 2012 allen Unkenrufen getrotzt und sich alles andere als erfolgsmüde gezeigt, und Louis van Gaals Niederländer waren 2013 von keinem zu bezwingen. Wenn da mal kein Leckerbissen wartet.
England – Italien, 15. Juni, 3 Uhr (MESZ)
Und es geht Schlag auf Schlag: In der bärenstarken Gruppe C steht am dritten WM-Tag ein echter Brocken auf dem Programm, der richtungsweisend werden könnte. Verliert England gegen die favorisierten Italiener, wartet im zweiten Gruppenspiel gegen die ebenfalls starken Urus bereits ein Endspiel für die „Three Lions“. So groß die Namen der beiden Teams auch sind, in der WM-Geschichte kam es erst einmal zum Aufeinandertreffen der beiden Teams: Im Spiel um Platz 3 siegte Italien 1990 im eigenen Land mit 2:1. Diesmal dürfte mehr Brisanz im Spiel sein. Bitter: Es ist die einzige Partie, die in Deutschland erst 3 Uhr nachts beginnt.
USA – Deutschland, 26. Juni, 18 Uhr (MESZ)
Vor der Auslosung hatte der stets gutgelaunte US-Coach Jürgen Klinsmann nur einen Wunsch: Bloß nicht auf Deutschland treffen. Und auch DFB-Präsident Wolfgang Niersbach schüttelte nur noch ungläubig grinsend den Kopf, als die USA in die deutsche Gruppe G zugelost wurde. Jürgen Klinsmann, der das Bild dieser Nationalmannschaft nach spielerisch mäßigen Jahren von 1990 bis 2004 radikal verändert hat, trifft auf seinen damaligen Mitstreiter und Nachfolger Joachim Löw und auf „seine“ Sprösslinge Bastian Schweinsteiger, Philipp Lahm und Lukas Podolski. Aus den vielversprechenden Youngsters von 2006 sind erfahrene Profis geworden. Auf die Krönung mit dem DFB-Team warten sie allerdings immer noch. Das Wiedersehen in Brasilien findet am letzten Gruppenspieltag statt. Gut möglich also, dass am Ende einer Seite nach dieser Auslosung tatsächlich nicht zum Lachen zumute ist.
Der Graupenkick der Gruppenphase
Sie waren der Notnägel unter den WM-Tickets 2006. Während im Vorverkauf vor der Weltmeisterschaft in Deutschland ein gnadenloser Run auf Tickets herrschte, fielen zwei Partien bei den Fans durch: Iran gegen Angola und Tunesien gegen Saudi-Arabien. Beide Spiele hielten schließlich auch, was sie versprachen. Nämlich nichts. Einen unumstrittenen Kandidaten für das wohl uninteressanteste Spiel gibt es diesmal nicht. Ecuador – Honduras hat gute Chancen, lebt aber gleichzeitig vom honduranischen Außenseiterbonus. Partien mit algerischer Beteiligung in der Gruppe H sind ebenfalls Kandidaten, haben sich die Algerier doch nur mit größter Mühe gegen Burkina Faso qualifizieren können. Dennoch: Das ganz große Gruseln fällt diesmal zumindest auf dem Papier aus – auch, weil alle Favoriten den Sprung in die Endrunde geschafft haben.