Wer zieht neben dem FC Bayern und Borussia Dortmund in die europäischen Wettbewerbe ein? Schnappen sich die Schalker noch Platz drei? Gelingt Freiburg die Sensation?
Borussia Mönchengladbach: Vor nicht allzu langer Zeit stand Borussia Mönchengladbach kurz vor dem Abgrund, im Jahr 2013 winkt die zweite Europapokal-Teilnahme in Folge. Eine ansprechende Leistung, mussten die Gladbacher sich doch nach den Abgängen von Marco Reus, Dante und Roman Neustädter im vergangenen Sommer auf Kernpositionen neu sortieren. Gladbach kompensierte den Verlust mit rund 30 Millionen Euro: Luuk de Jong, Granit Xhaka und Alvaro Dominguez wechselten an den Rhein. Die neuformierte Mannschaft hat viel Talent, aber sie scheint Probleme mit Lucien Favres Defensivkonzept zu haben. In der letzten Spielzeit stellte Gladbach mit 24 Gegentreffern die drittbeste Verteidigung der Bundesliga – zum jetzigen Zeitpunkt griffen die Fohlen bereits 39 Mal hinter sich. Hierbei dient Comunio als perfektes Spiegelbild: Gladbach ließ bislang 859 Gegnerpunkte zu und steht damit hinter den Abstiegskandidaten Fortuna Düsseldorf und dem FC Augsburg. Dennoch: Die Borussia punktet in der Liga beständig und ist mitten im europäischen Schneckenrennen. „Gute Spiele abliefern und Punkte holen, dann wird es am Ende hoffentlich für Europa reichen“, sagt Patrick Herrmann.
Hamburger SV: Gegen Borussia Dortmund? Zwei Siege, 7:3 Tore! Gegen den FC Bayern? Zwei Niederlagen, 2:12 Tore! Die Partien gegen die beiden besten deutschen Mannschaften geben die Saison der Hamburger ziemlich treffend wieder. An guten Tagen ist der HSV ein berechtigter Europapokalkandidat, an schlechten Tagen zerfleischt sich der Bundesliga-Dino gerne mal selbst – das wohl schwierigste Umfeld der gesamten Liga ist dabei noch gar nicht berücksichtigt. Bei Comunio ist der Hamburger SV gemessen an den Punkten die viertschlechteste Truppe der Saison, 866 zugelassene Zähler reichen ebenfalls nur für das hintere Tabellendrittel. Bezeichnend: Heung-Min Son kommt mit elf Saisontreffern lediglich auf 45 Comunio-Punkte – und ist immer noch drittstärkster Akteur der Rothosen! „Wir sind eine junge Mannschaft, die immer das Beste erreichen will“, sagte Rafael van der Vaart der „Hamburger Morgenpost“, „aber noch fehlt uns die Konstanz. Und wenn du in der Bundesliga nur 90 Prozent gibst, dann gewinnst du keine Spiele. Aber ich hoffe, dass sich das noch ändert. Am Ende wollen wir zuschlagen und auf Platz sechs stehen.“
1. FSV Mainz 05: Die Mainzer um Trainer Thomas Tuchel spielen gemessen an ihren Möglichkeiten eine ordentliche Saison. Die Hinrunde schlossen die Nullfünfer mit 26 Punkten ab und sammelten damit nur vier Zähler weniger als der BVB. Seit der Winterpause befinden sich Mainz allerdings in einer Punkte-Krise. Die Mannschaft wartet seit vier Spielen auf einen Sieg. „Man hat das Gefühl, dass uns am Ende die Luft ausgeht. Wir sind nicht die Überfliegermannschaft, die alle in uns sehen“, erklärt Manager Christian Heidel. Vielleicht schaffen die Mainzer dennoch den Sprung nach Europa, comuniotechnisch steht Mainz nämlich sehr gut da. 639 Gegnerpunkte wurden bisher zugelassen, damit befinden sich Adam Szalai und Co. auf einem Niveau mit Bayer 04 Leverkusen. Dabei scoren die Mainzer Spieler beständig, vier Akteure haben 80 oder mehr Zähler.
(Stand: 19. April 2013)