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27. Oktober 2023: Der 9. Spieltag der Bundesliga. Wir klären: Was ist wichtig, welche Spieler sind kurzfristig verletzt, welche gesperrt? Bei uns bekommt ihr die letzten Updates vor dem Spieltag, um euch Entscheidungen bei euren Aufstellungen zu erleichtern.
Stand: 27.10.2023, 15:00 Uhr
Verletzten-Updates: Diese Spieler sind fraglich
Jan-Niklas Beste ist einer der absoluten Leistungsträger beim Aufsteiger aus Heidenheim. Für das Spiel am Wochenende gegen Borussia Mönchengladbach gehört er jedoch zu den Wackelkandidaten. Trainer Frank Schmidt verriet auf der Pressekonferenz: „Jan-Niklas Beste ist im Training umgeknickt. Er konnte gestern nicht trainieren.“
Dass Beste wackelt, ist ein Dilemma für den Aufsteiger. So ist er doch mit Abstand der beste Fußballer bei den Heidenheimern. Der 24-jährige Mittelfeldmann hat in der abgelaufenen Saison durch seine starken Leistungen von sich reden gemacht und gilt schon jetzt als einer der absoluten Gewinner der Spielzeit 2023/24. Jan-Niklas Beste zeichnet sich besonders durch seine Qualitäten als Flankengeber und Standardspezialist aus. Seine Vielseitigkeit im Mittelfeld und seine Fähigkeit, Tore vorzubereiten, machen ihn zu einem absoluten Top-Bundesligaspieler.
Bei der TSG Hoffenheim könnte Verteidiger Ozan Kabak in den Kader zurückkehren. Er trainierte nach seiner Schulterverletzung zuletzt wieder fast komplett mit, ein direkter Platz in der Startelf scheint aber eher unrealistisch.
Sollte Kabak weiter fehlen, wird die TSG das vor allem im Spielaufbau merken. Diesen gestaltet der Innenverteidiger aktiv von hinten heraus mit. Er hat ein sicheres Passspiel und eine gute Übersicht. Darüber hinaus ist er nur schwer aus der Ruhe zu bringen. Kabaks Vielseitigkeit ist ein weiterer Pluspunkt. Obwohl er hauptsächlich als Innenverteidiger eingesetzt wird, kann er bei Bedarf auch als Rechtsverteidiger oder defensiver Mittelfeldspieler agieren. Diese Flexibilität macht ihn zu einer wertvollen Option für jeden Trainer. Alleine deshalb werden die Sinsheimer hoffen, schnell wieder auf Kabak setzen zu können.
Koen Casteels, Keeper des VfL Wolfsburg, muss gegen den FC Augsburg voraussichtlich noch einmal passen. Er trainierte unter der Woche wieder im Kraftraum, hat seine Entzündung im Bauchbereich größtenteils auskuriert. Es ist jedoch ein Wettlauf gegen die Zeit, die langsam knapp wird. Ersatzmann Pervan dürfte bereit stehen.
Die Top-Elf des 8. Spieltags
(Verletzten-)Updates: Diese Spieler fallen sicher aus
Gegen Mainz 05 erlitt Bayerns Leon Goretzka einen Mittelhandbruch. Die Verletzung zwingt ihn an diesem Wochenende gegen den SV Darmstadt 98 zum Aussetzen. FCB-Trainer Thomas Tuchel ist optimistisch, dass der Mittelfeldakteur im Top-Spiel gegen Borussia Dortmund am 4. November wieder einsatzfähig sein könnte. Teamkollege Serge Gnabry wird das Spiel gegen den Aufsteiger ebenfalls verpassen – er fehlt krankheitsbedingt.
Leon Goretzkas Ausfall ist ein Brett für den Rekordmeister. Goretzka ist bei den Bayern absoluter Leistungsträger, dessen herausragende Stärke sein Timing bei Läufen in den Strafraum ist. Diese Fähigkeit zusammen mit seiner Schusskraft macht ihn zu einer ständigen Torgefahr aus dem Mittelfeld heraus. Zudem ist er kopfballstark und kann bei Standardsituationen eine zusätzliche Waffe sein. Neben seinen technischen Fähigkeiten zeichnet sich Goretzka vor allem auch durch seine taktische Intelligenz und sein Spielverständnis aus. Er kann das Spiel lesen, Räume erkennen und seine Position entsprechend anpassen. Seine Vielseitigkeit erlaubt es ihm, in verschiedenen Systemen und Positionen im Mittelfeld zu agieren. Inzwischen gehört er zu den erfahrensten Spielern im Kader, wodurch er zu einer Führungs- und Identifikationsfigur gereift ist. Eine schnelle Rückkehr würde dem Rekordmeister gut tun.
Er ist der Überflieger der bisherigen Saison, jetzt ist VfB-Stürmer Serhou Guirassy jedoch zum Zuschauen verdammt. Bei seiner Verletzung handelt es sich um eine kleine strukturelle Muskelverletzung, er dürfte damit nicht allzu lange fehlen. VfB-Coach Sebastian Hoeneß zeigt sich leicht optimistisch: „Eventuell kann er, bevor die Länderspielpause beginnt, nochmal für uns auf dem Platz stehen.“ Für Guirassy rutscht aller Voraussicht nach Deniz Undav in die Startelf.
Es ist den Stuttgarten nur zu wünschen, dass ihr Goalgetter Serhou Guirassy bald wieder fit ist. Er ist ihre absolute Lebensversicherung mit seinen Toren. Guirassy zeichnet sich in dieser Saison besonders durch seine beeindruckende Physis und Athletik aus. Mit einer Größe von 1,87 Metern verfügt er über eine starke Präsenz im Strafraum und ist sowohl in der Luft als auch am Boden eine ständige Bedrohung für gegnerische Verteidigungen. Seine Kopfballstärke macht ihn zu einem wertvollen Zielspieler bei hohen Bällen und Standardsituationen. Seine wohl gefährlichste Stärke ist sein ausgeprägter Torinstinkt. Er positioniert sich clever im Strafraum und hat ein gutes Gespür dafür, wo der Ball landen wird. Guirassy ist in der Lage, Chancen mit beiden Füßen zu verwerten, was ihn für die Verteidiger besonders schwer ausrechenbar macht. Er ist ohne Frage einer der begehrtesten Stürmer in der Bundesliga, für den VfB wird er zum Ende der Saison schwer zu halten sein. Die Kölner werden sich verwundert ihre Augen reiben, schließlich funktionierte der heute so starke Stürmer im Trikot der Geißböcke eher schlecht als recht.
Die Geschichte um Guirassys Teamkollegen Josha Vagnoman zieht sich länger als zunächst gedacht. Der 22-jährige wird voraussichtlich auch am Wochenende noch nicht zum VfB-Kader zählen. Sebastian Hoeneß dazu: „Josha hat Teile des Trainings mitgemacht. Das Spiel kommt aber wahrscheinlich noch zu früh.“
Union Berlin muss am 9. Spieltag auf Danilho Doekhi verzichten. Der Abwehrmann verletzte sich im Champions League-Spiel gegen Neapel, musste frühzeitig vom Platz. Über die Verletzungsart machte der Verein bisher keine Angaben, FCU-Coach Urs Fischer sagte auf der Pressekonferenz lediglich, dass Doekhi „eine gewisse Zeit fehlen“ werde. Ebenfalls fehlen wird David Datro Fofana, nachdem er seinem Trainer im Spiel gegen Neapel nach seiner Auswechslung den Handschlag verwehrte. Der Leihspieler wurde für eine Woche suspendiert.
Danilho Doekhi hat sich beim 1. FC Union Berlin zu einem richtig starken Bundesliga-Verteidiger entwickelt. Er kam 2022 von Vitesse Arnheim nach Köpenick und ist absolut gesetzte Stammkraft bei den Berlinern. Mit seiner Größe von 1,90 Metern ist er ein dominanter Spieler in der Luft, was ihm sowohl in der Defensive als auch bei Standardsituationen im gegnerischen Strafraum zugutekommt – Gegner hassen diesen Trick. Seine Kopfballstärke weiß er sowohl bei Eckbällen als auch bei Freistößen einzusetzen. Dies hat er bereits mehrfach unter Beweis gestellt hat, indem er wichtige Tore für den 1. FC Union Berlin erzielte. Doch nicht nur seine Physis ist beeindruckend, auch sein gutes Stellungsspiel und Antizipationsvermögen zeichnen ihn aus. Er liest das Spiel gut und ist oft zur Stelle, um gegnerische Angriffe zu unterbinden. Seine Zweikampfstärke am Boden und in der Luft macht ihn zu einem zuverlässigen Verteidiger, der es Angreifern schwer macht, an ihm vorbeizukommen. Trotz seiner Größe ist Doekhi auch recht beweglich und kann mit dem Ball am Fuß umgehen. Er ist in der Lage, das Spiel von hinten heraus zu eröffnen und besitzt ein gutes Passspiel.
Bitter: Der SC Freiburg gewann zwar die Europa League-Partie gegen den serbischen Erstligisten FK TSC, verlor aber zwei wichtige Offensivkräfte. Maximilian Philipp zog sich eine Schulterblessur zu, Roland Sallai einen Muskelfaserriss. Beiden droht nun eine längere Pause. Maximilian Philipp muss sich womöglich sogar einer Operation unterziehen, eine finale Entscheidung steht noch aus.
Bei Borussia Mönchengladbach muss Coach Seoane in den nächsten Wochen auf Ko Itakura verzichten. Der Innenverteidiger muss sich nach seiner erlittenen Knöchelquetschung bzw. anhaltenden Sprunggelenksproblemen einer OP unterziehen. Seoane ließ jedoch durchblicken, dass der Japaner eher Wochen als Monate fehlen wird – eventuell kann er also bereits nach der Länderspielpause Mitte November wieder eingreifen.
Werder Bremens Keeper Jiri Pavlenka (muskuläre Probleme in den Adduktoren) muss auch für das Spiel gegen den 1. FC Union Berlin passen. Es wird ihn also voraussichtlich wieder Ersatzschlussmann Michael Zetterer ersetzen. Auch Teamkollege Christian Groß wird mit Wadenproblemen für die Partie gegen die Berliner ausfallen.
Startelf-Duelle vor dem 9. Spieltag
Leonardo Bittencourt hat sich in den vergangenen Wochen zurück in die Startelf des SV Werder Bremen gekämpft. Zu dieser wird er höchstwahrscheinlich auch am 9. Spieltag zählen, da er gegen Dortmund zu überzeugen wusste. Der Verlierer des Bittencourt-Aufschwungs ist Sommerneuzugang Senne Lynen, der ohnehin noch mit einigen Anpassungsschwierigkeiten zu kämpfen hat. Voraussichtlich wird das Dreiermittelfeld gegen Union wie aus Stage, Schmid und Bittencourt bestehen.
Es war nie ein offener Kampf, doch zuletzt durfte der stark aufspielende Routinier Sven Ulreich noch das Tor der Münchner hüten, obwohl Manuel Neuer wieder im Training war. Damit ist jetzt jedoch Schluss. Stammkeeper Neuer kehrt gegen den SV Darmstadt 98 zurück zwischen die Pfosten des Rekordmeisters.
Die Offensive des FC Bayern München ist hochkarätig besetzt und zeigt sich in bestechender Form. Aufgrund der Englischen Woche(n) könnte es an diesem Spieltag jedoch trotz starker Leistungen zur Rotation in der Liga kommen. Ein möglicher Kandidat für seinen ersten Startelf-Einsatz in dieser Saison ist Youngster Mathys Tel. Am ehesten könnte er für Linksaußen Kingsley Coman in die Anfangsformation rutschen. Ob es am Ende so kommt, bleibt abzuwarten.
Mario Götze fehlte der Eintracht aus Frankfurt für zwei Bundesliga-Parteien (erst Gelb-Rot-Sperre, dann die Geburt seines Kindes) und ist nun wieder zurück. In der Conference League durfte Götze von Anfang an ran, ein Startelf-Einsatz gegen den Ex-Klub aus Dortmund ist jedoch offen. Es ist wahrscheinlicher, dass am Wochenende wieder der 19-jährige Sommerneuzugang Hugo Larsson in der Startelf zu finden ist, der sich schnell nach seinem Wechsel in der Startelf festgespielt hat. Denkbar ist auch eine Variante mit Larsson und Götze gleichzeitig auf dem Platz. Hierfür müsste Chaibi auf den Flügel ausweichen, sodass Götze Platz in der Zentrale hätte. Leidtragender wäre in diesem Fall Ansgar Knauff, der aber zuletzt in guter Form war.
Gesperrte Spieler am 9. Spieltag
Am 9. Spieltag gesperrt: Manu Kone (Borussia Mönchengladbach).
