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Zwei Spiele hat Bayer Leverkusen unter seinem neuen Trainer Tayfun Korkut gemacht. Zeit für eine erste Bestandsaufnahme: Welche Spieler machen Boden gut, wer verliert?

Tor

Klar, an Bernd Leno führt kein Weg vorbei. Selbst, wenn sich der Schlussmann, wie gegen Bremen, die Nase bricht und mit Maske spielen muss.

Abwehr

Die erste dicke Überraschung gibt es rechts hinten: Aus dem Nichts hat Korkut Roberto Hilbert reaktiviert. Der Ex-Nationalspieler war von Roger Schmidt schlicht ignoriert worden, durfte im Winter noch nicht einmal mehr mit ins Trainingslager. „Der alte Mann ist zurück“, freute sich auch Sportdirektor Rudi Völler, nachdem Hilbert bei seinem ersten Einsatz seit Oktober im Rückspiel des Champions-League-Achtelfinals gegen Atletico über die vollen 90 Minuten durchaus zu überzeugen wusste. Hilbert vertrat dort den gesperrten Benjamin Henrichs, der aber trotzdem weiterhin gesetzt sein sollte.

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Die Folge davon ist aber auch, dass Danny da Costa weiterhin an Boden verliert und hinter Henrichs, Hilbert und Jedvaj nur noch Rechtsverteidiger Nummer vier ist. Die Zeichen könnten hier auf Trennung stehen. Auf links bleibt Wendell gesetzt. Als vorläufiger Vertreter der derzeit verletzten Ömer Toprak (Bänder- und Kapselriss im Sprunggelenk) und Jonathan Tah (Faserriss) stehen Jedvaj und Aleksandar Dragovic parat.

Defensives Mittelfeld

Auch hier gibt es eine Wachablösung: Neben dem gesetzten Kevin Kampl gab Korkut sowohl gegen Bremen als auch gegen Madrid Julian Baumgartlinger den Vorzug vor Charles Aranguiz. Der Österreicher, mit großen Ambitionen aus Mainz gekommen, spielte unter Schmidt auf dieser Position nur die vierte Geige, kam selbst durch die lange Verletzung von Lars Bender auf wenig Einsatzzeit. Interessant wird es, wenn Bender wieder einsatzfähig ist. Denn auch eine Kombi aus Baumgartlinger und dem Nationalspieler wäre denkbar. 

Offensives Mittelfeld

Wer gegen Dortmund, wie Roger Schmidt am 23. Spieltag, mit Julian Brandt, Karim Bellarabi und Chicharito seine drei Topstars auf die Bank setzt, begibt sich auf dünnes Eis. Offenbar hatte der Ex-Coach zu diesem Zeitpunkt bereits große Teile seiner Mannschaft verloren. Nach der 2:6-Klatsche hatte Schmidt dann keine Argumente mehr. Die logische Folge: Rauswurf.

Dass Tayfun Korkut jetzt wieder auf die großen Namen setzt, kommt wenig überraschend. Am meisten profitiert davon definitiv Julian Brandt, dessen Spielzeit bei Schmidt zuletzt deutlich nach unten ging. Einen kleinen Funken Hoffnung darf sich außerdem noch Leon Bailey machen. Das jamaikanische Wunderkind konnte, nachdem er von Schmidt für die Kadernominierung weitgehend ignoriert worden war, gegen Atletico immerhin 12 Minuten Champions-League-Luft schnuppern.

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Angriff

Chicharito ist bei Korkut wieder ein Kandidat für die Startelf und Kevin Volland war auch in den letzten Spielen unter dessen Vorgänger gesetzt. Als Folge rotiert Shootingstar Kai Havertz raus. Für den Schmidt-Lieblingsschüler kam es sogar ganz dick: Statt Champions League gegen Atletico musste der 17-Jährige für eine Klausur pauken, das Abi steht bevor.

Und last, but not least: Kann er die Rückenprobleme endlich mal überwinden, dürfte auch die Personalie Stefan Kießling in den kommenden Wochen noch einmal interessant werden. Korkut beförderte den Oldie gegen Bremen immerhin vom Tribünengucker zum Einwechselspieler.

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