Bayer 04 Leverkusen feierte zuletzt vier Siege in Folge.

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Eine zunächst enttäuschende Saison hat Bayer Leverkusen unter Peter Bosz eindrucksvoll korrigiert. Die Mannschaft hat trotz des Abgangs von Julian Brandt auch in der kommenden Spielzeit ein enormes Potenzial.

Spieler der Saison: Kai Havertz. 207 Punkte hat der 19-Jährige geholt. Unfassbar. Dem Youngster ist es gelungen, als erster Teenager der Bundesliga-Geschichte 17 Saisontore zu erzielen. Und noch mal zur Verdeutlichung: Havertz ist kein Stürmer, sondern Mittelfeldspieler. Bei ihm hat man den Eindruck, als hätte er längst 200 Bundesliga-Spiele auf dem Buckel. Havertz vereint Technik, Spielintelligenz, Torgefährlichkeit, Kopfballstärke und arbeitet außetdem auch gut nach hinten mit. Fast schon erstaunlich, dass ihn Leverkusen zumindest noch ein Jahr wird halten können. Die Top-Klubs dieser Welt müssten eigentlich Schlange stehen. Er wird der beste deutsche Spieler der 20er-Jahre sein.

Die zehn besten Leverkusener der Saison 18/19

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Platz 1: Kai Havertz (Mittelfeld), 207 Punkte, Bildquelle: imago images / Nordphoto

Enttäuschung der Saison: Paulinho. Der Brasilianer galt als eines der größten Versprechen seines Landes, konnte das im ersten Jahr aber noch gar nicht bestätigen. 165 Einsatzminuten stehen für ihn in der Liga nur auf der Habenseite. Torbeteiligungen: Fehlanzeige. Im zweiten Jahr wird sich zeigen, ob der 18-Jährige die Fähigkeiten hat, Bundesliga zu spielen und letztlich auch ein gutes Team wie Leverkusen zu verstärken. Leon Bailey hat schließlich auch ein wenig Anlaufzeit gebraucht.

Größte Baustelle: Julian Brandt ist weg. Gerade in der Rückrunde gab es praktische keinen Angriff der Werkself, der nicht über den Nationalspieler lief. Mit kerem Demirbay wurde baer bereits ein absoluter Top-Ersatz verpflichtet, der perfekt die Rolle auf der Acht übernehmen kann. Demirbay mag vielleicht nicht die Dynamik Brandts haben, seine Zuspiele und Standards dürften aber für gesicherte 15 Torvorlagen führen. Die Champions League wurde am letzten Spieltag sensationell erreicht. So gut wie nach der 34. Runde stand die Werkslef 2018/19 nie. Eine Punktlandung. Mit der Dreifachbelastung könnte der Kader aber noch ein wenig mehr Breite vertragen.

Mögliche Probleme: Der Fußball von Peter Bosz ist bisweilen spektakulär. An den letzten vier Spieltagen erzielte die Werkself 16 Treffer. Trotzdem ist die extrem offensive Spielweise im sehr hoch interpretierten 4-3-3 sehr anfällig. Gerade über die Außenpositionen. Und auch im Zentrum gilt etwa der gesetzte Sven Bender nicht zu den schnellsten seiner Zunft. Da Bosz grundsätzlich nur wenig rotiert, gilt es Akteure wie Dominik Kohr oder Lucas Alario, die nicht mehr allzu oft in der Startelf standen, bei Laune zu halten.

Mögliche Überraschung: Panagiotis Retsos. Der Grieche hat ein verletzungsbedingtes Seuchenjahr hinter sich und ist ein wenig in Vergessenheit geraten. Seine Qualitäten sind aber unbestritten, das hat er schon im ersten Jahr gezeigt. Nun wird es für ihn Zeit, wieder den Anschluss zu finden. Es würde nicht überraschen, wenn er sich in der Stammelf festpspielen kann.

Youngster to watch: Jan Boller. Der 19-Jährige wurde einst an der Seite von Kai Havertz Deutscher B-Jugend-Meister und hat insgesamt über 20 Spiele für deutsche U-Nationalmannschaften bestritten. Boller kann ist vornehmlich Innenverteidiger, kann aber in der Viererkette auf allen Positionen spielen. Nun rückt er zu den Profis auf.

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Gerüchteküche: Für die Offensive wird noch nach Verstärkungen gesucht. Prominentester Name ist wohl Martin Ödegaard, einstiges Jahrhundert-Talent von Real Madrid, der nach einer Leihe in den Niederlanden zumindest bewiesen hat, dass er im Profibereich angekommen ist. Der spanischen U21-Nationalspieler Dani Olmo von Dinao Zagreb oder Hoffenheims Nadiem Amiri werden als Alternativen gehandelt. Sollte Lucas Alario den Klub verlassen (Atletico Madrid meldete zuletzt Interesse an), muss auch noch ein Stürmer her. Der serbische Nationalstürmer Aleksandar Mitrovic, gerade mit Fulham aus der Premier League abgestiegen, könnte noch kommen. Auch der Name Max Kruse kursierte bereits. Auch in der Abwehr dürfte sich noch was tun. Laurent Koscielny, Kapitän beim FC Arsenal, wäre trotz seines fortgeschrittenen Alters ein spektakulärer Transfer. Da Wendell wohl doch bleibt, wird sich die Verplfichtung von Hamburgs Linksverteidiger Douglas Santos wohl zerschlagen.

Zugänge: Kerem Demirbay (TSG 1899 Hoffenheim), Niklas Lomb (SV Sandhausen, Leihe beendet), Tomasz Kucz (Dunajska Streda, Leihe beendet)

Abgänge: Thorsten Kirschbaum (VVV Venlo), Julian Brandt (Borussia Dortmund), Isaac Kiese Thelin (RSC Anderlecht, Leihe beendet)

Sommerfahrplan: 1. Juli: Trainingsauftakt, 6. Juli: Testspiel Wuppertaler SV, 3. Juli, 20. Juli, 28. Juli, 4. August: Testspiele (Gegner noch offen), 15. – 21. Juli: Trainingslager in Zelt am See/Kaprun, 4. August: Saisoneröffnung.

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