Der erste Teil der Vorbereitung ist vorbei – und Pep Guardiola wirbelt den FC Bayern gehörig durcheinander. Mit Folgen für Comunio-User?  

Bei der ersten Pressekonferenz Pep Guardiolas im Bauch der Münchner Allianz-Arena hatten sich eine Menge Fragen angestaut, immerhin stellte sich der Spanier ein halbes Jahr nach der Vertragsunterzeichnung erstmals den Journalisten. Wie will der Spanier die zurzeit wohl stärkste Mannschaft Europas noch verbessern? Wäre es nicht erfolgsversprechender, das von Jupp Heynckes hinterlassene System fortzuführen?

„Wenn eine Mannschaft vier Titel gewonnen hat“, sagte Guardiola bei seiner Vorstellung, „müssen wir nicht viele Wechsel machen. Die Mannschaft ist sehr gut. Aber das ist nur meine Meinung.“

Thiago wirbelt alles durcheinander

Knapp drei Wochen später ist der erste Teil der Vorbereitung Geschichte – und der neue Trainer des FC Bayern hat mehr Veränderungen auf den Weg gebracht, als viele erwartet haben. Vor allem der Transfer seines Schützlings Thiago Alcantara wirbelt die Möglichkeiten der Münchner gehörig durcheinander.

Der 22 Jahre alte Spanier ist laut Guardiola „auf der 6, 7, 8, 10 und 11“  einsetzbar und lässt den Konkurrenzkampf zur Schlacht verkommen. Mit Folgen für die Comunio-Manager? Durch die üppige Anzahl hochklassiger Akteure im Mittelfeld könnte eine Verpflichtung von Xherdan Shaqiri oder Toni Kroos aus Comunio-Sicht schnell zu einem teuren Flop werden.

Comunio-User unsicher?

„Ganz ehrlich: Ich habe durch ständiges Transferieren immer was auf der hohen Kante“,  sagt Comunio-User Fapist, „aber die Mittelfeldspieler von Bayern sind in der nächsten Saison ein heißes Eisen. Es gibt keine Garantie für Einsätze, Transfers können voll in die Hose gehen.“

Alleine im ersten halben Jahr spielen die Bayern zu den drei normalen Wettbewerben noch den nationalen und europäischen Supercup sowie die Klub-Weltmeisterschaft in Marokko – wird die bayerische Rotation eine abschreckende Wirkung für Comunio-User haben?

Auch ist nicht bekannt, in welche Comunio-Kategorie Mario Götze oder Javier Martinez zugeordnet werden – und ob Pep Guardiola seine Akteure auch innerhalb der Saison durch ganze Mannschaftsteile verschiebt. 

Neue taktische Ordnung

Die einzig neue Konstante beim FC Bayern scheint das taktische Konzept des spanischen Trainers. In fast allen Testspielen agierte der Champions-League-Sieger in einer 4-1-4-1-Grundordnung. Bei Ballbesitz verwischt  das System, da die beiden offensiven Außenspieler auf Höhe des Angreifers schieben. Der alleinige Sechser in Guardiolas Konzept ist vor allem für die Spielauslösung und die taktische Ordnung zuständig und agiert als Quarterback hinter den vier Kreativspielern.

Ebenfalls neu: Die Außenverteidiger der Münchner sollen sich aggressiver denn je in die Offensive einschalten. Die Stammkräfte Philipp Lahm und David Alaba sorgen so für noch viel Alarm im Angriff.

Die ersten Anpassungsprobleme der Spieler sind überwunden, jedes Training bringt sie den anspruchsvollen Vorstellungen Guardiolas näher. „Wie der Trainer korrekt betont: Wir brauchen Eingewöhnungszeit. Ständige Wiederholung, Videoanalysen“, erklärt Jan Kirchhoff gegenüber „bundesliga.de“. „Es wird besser, die Fortschritte sehen wir in den Trainingseinheiten und zum Teil schon in den Testspielen.“

Pep Guardiola wird es freuen. Seine Veränderungen schreiten voran, die Qualität des Kaders sucht in der Bundesliga-Geschichte seinesgleichen. Die Voraussetzungen für maximalen Erfolg sind geschaffen.