Foto: © Armninia Bielefeld
Am 20. Januar, nach seinem 18. Geburtstag stößt Burak Ince zu Bielefeld. Gelingt dem Techniker der Sprung aus der zweiten türkischen Liga direkt in die Beletage des deutsche Fußballs?
Position
Man könnte Burak Ince als vielseitigen Offensivspieler bezeichnen, hat er doch schon vom zentralen Mittelfeld, über die beiden Außenpositionen bis hin zum Stürmer alles gespielt. Seine Hauptpositionen sind jedoch die des Spielgestalters auf der Zehn oder auf der Acht.
Bielefeld-Coach Frank Kramer sagt über den 17-Jährigen: „Burak ist ein sehr beweglicher und technisch versierter Spieler – ein großes Talent und ein richtiger Straßenkicker.“
Bisherige Karriere
Ince entstammt aus der Jugend des türkischen Zweitligisten Altinordu und gilt in dieser Liga als der aktuell wertvollste Spieler. Trotz seiner erst 17 Jahre hat er bereits 62 Ligaspiele gemacht, dabei acht Tore und zwei Vorlagen geliefert.
Bereits mit 15 Jahren unterschrieb er seinen ersten Profivertrag und debütierte als jüngster Spieler der Liga-Historie der „1. Lig“. Ince ist seit der U15 Stammgast in allen türkischen U-Nationalmannschaften und hat im letzten Jahr bereits für die U21 debütiert. Die Ablösesumme soll einen Sockelbetrag von 500.000 Euro betragen, dje je nach Verlauf bis über zwei Millionen ansteigen kann.
Einstiegsmarktwert
Zwei Millionen. Da Ince hierzulande noch relativ unbekannt ist, stagniert er auf diesem Level auf aktuell. Dennoch ist das ein Preis, denn nur die besten Bielefelder überbieten können. Selbst ein Fabian Klos kostet aktuell ein bisschen weniger.
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weiterlesen...Situation
„Wir freuen uns sehr, dass Burak sich trotz zahlreicher Angebote aus ganz Europa dazu entschlossen hat, seinen nächsten Entwicklungsschritt mit uns gemeinsam zu gehen. Als junger Mensch wird Burak erstmals außerhalb seiner Heimat leben und Fußballspielen. Durch seinen Wechsel im Januar kann er sich in Ruhe akklimatisieren und bei Arminia ankommen“, so Sport-Geschäftsführer Samir Arabi nach seiner Verpflichtung.
Frei übersetzt in etwa: Wir haben hier ein Mega-Talent an der Angel, dass zunächst aber behutsam aufgebaut wird. Kommen wird Ince ohnehin erst nach seinem 18. Geburtstag am 20. Januar. Vor dem 20. Spieltag steht er also auch technisch gar nicht zur Verfügung. Und danach wird es einen Prozess der Anpassung geben, der nicht einfach sein dürfte.
Selbst ein Spieler mit sehr ähnlichen Attributen, wie der Stuttgarter Ömer Beyaz, tut sich mit dem Tempo in der Bundesliga nach einem halben Jahr noch so schwer, dass er kaum in den Kader findet. Ähnlich verlief es beim Frankfurter Ali Akman, für den der Schritt von der zweiten türkischen Liga in die Bundesliga ebenso zu hoch war. Auch Ince wird Bielefeld nicht sofort stärker machen können. Mit einigen Jokereinsätzen in der Rückrunde ist schon viel erreicht, da er nicht zuletzt auch mit formstarken Spielern wie Patrick Wimmer oder Masaya Okugawa konkurriert.
Dennoch ist Ince ein Mann für alle Manager, die mittel- bis langfristig denken. Seine Technik ist genauso gut wie sein taktischen Gespür für Räume, er wirkt deutlich reifer als sein Alter. Hinzu kommt eine Stärke bei ruhenden Bällen. Ecken und Freistoßflanken sind eine Spezialität des jungen Türken und wir alle wissen, dass man damit bei Comunio richtig abstauben kann. Die Hoffnung liegt zumindest darin, einen ähnlichen Weg wie Caglar Söyüncü einzuschlagen, der einst auch als relativ unbekanntes Gesicht von Altinordu zum SC Freiburg gewechselt war.
Marktwertentwicklung
Bis Anfang Februar wird Ince bei Comunio unter eine Million gefallen sein. Dann könnte es sich lohnen, zu investieren. Wer die zwei Millionen auf der hohen Kante hat, kann das auch jetzt schon tun, so wirklich lohnen wird es sich dann aber nur bei einem weichen Saisonübergang. Da Ince nunmal bei Bielefeld spielt, sind exorbitant hohe Marktwerte qua Natur eigentlich ausgeschlossen. Sollte er sich dauerhaft zwischen zwei und vier Millionen einpendeln, wäre 2021/22 schon sehr gut gelaufen.
Spätestens ab Sommer sollte man Ince dann aber auf der Liste haben!
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