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Was war das in der letzten Saison für eine Wahnsinnsfreude: Der Effzeh ist erstmals seit 25 Jahren wieder international vertreten. Die Freude ist inzwischen verpufft, mit trostlosten zwei Punkten nach 13 Spieltagen hat der 1. FC Köln einen traurigen Negativrekord aufgestellt. Es läuft einfach nicht beim FC, auch aufgrund vieler Verletzungssorgen: Die Krise und das Pech sind aber auch eine große Chance – für die Bubis, die sich aus der zweiten Reihe aufdrängen. Retten sie Stöger jetzt seinen Job?
Stand der Marktwerte: 28.11.2017
Yann Aurel Bisseck (410.000, 6 Punkte, 17 Jahre)
Mit 16 Jahren in der Startelf eines Bundesliga-Clubs – das können nicht viele von sich behaupten. Ein gewisser Yann Aurel Bisseck gehört hingegen zu denjenigen, die dies stolz von sich behaupten können. Am 13. Spieltag gab Bisseck sein Startelf-Debüt gegen Hertha BSC – und was für eins! Er ist der zweitjüngste Spieler der Bundesligageschichte, nur Nuri Sahin war zu seiner Zeit jünger. Übrigens wird der Youngster genau heute 17 Jahre alt, die herzlichsten Glückwünsche an dieser Stelle!
Aufgrund der katastrophalen FC-Verletztensituation (zehn Spieler fehlen), könnte die Stunde von Bisseck jetzt noch öfter schlagen. Gegen Berlin musste der Bubi in der Dreierkette neben Lehmann und Mere ran, weil Sörensen gelbgesperrt war. Lehmann fühlt sich jedoch eigentlich im defensiven Mittelfeld wohler, weshalb dieser in den kommenden Spielen dahin zurückrücken und Bisseck weiter in der ersten Elf bleiben könnte. Schon jetzt in seinem jungen Alter agiert der Youngster, der eigentlich für Kölns A-Jugend und in der deutsche U17-Nationalmmanschaft aufläuft, enorm gelassen auf dem Platz und ist mit 1,94 sehr robust und kopfballstark. Comunio-Manager sollten keine Sekunde zögern und sich das Juwel für ihr Team sichern, sobald dieses auf den Transfermarkt kommt.
Anas Ouahim (280.000, 2 Punkte, 20 Jahre)
Mit Anas Ouahim gab ein weiterer Kölner Jugendspieler sein Bundesligadebüt, auch wenn er nicht von Anfang an randurfte. Stöger brachte den U21-Spieler für die letzten 20 Minuten, dieser machte seine Sache mehr als ordentlich. Der Mittelfeldakteur fiel durch seine unbekümmerte Spielweise auf und erfrischte das Spiel des angeschlagenen Effzeh. Genau diese Unbekümmertheit der Youngster könnte in den kommenden Wochen noch wichtig für die Kölner und Peter Stöger werden.
Ouahim selbst erschien sich anfangs jedoch nicht ganz so unbekümmert und verriert nach dem Spiel: „Als meine Nummer hochgehalten wurde, hat man Herz krass geklopft. Ich war schon nervös, aber als ich dann auf den Platz gegangen bin, habe ich das ausblenden können.“ Für 280.000 ist Ouahim durchaus einen Versuch wert, zumindest der Marktwert dürfte bei weiteren Einsätzen steigen.
Nikolas Nartey (620.000, 0 Punkte, 17 Jahre)
Aller guten Dinge sind drei. Das dachte sich wohl auch Trainer Peter Stöger und brachte mit Nikolas Nartey einen weiteren Erstligadebütanten ins Spiel. Der junge zentrale Mittelfeldmann kam zwar erst, als das Spiel längst entschieden war, trotzdem dürften die ersten sechs Bundesligaminuten dem Youngster Lust auf mehr machen.
Der 17-jährige ist im Winter aus Kopenhagen zu den Geißböcken gekommen und verbrachte sein erstes halbes Jahr bei der zweiten Mannschaft, ehe er seit dem Sommer dem ersten Team des FC angehört. Im Trainingslager der Kölner zeigte Nartey sein Können und überzeugte mit seiner Passsicherheit, seiner Technik und seinem Gefühl für Raum sowie Gegenspieler, doch dann verletzte sich der dänische Jugendspieler am Knie und fiel zwei Monate aus. Jetzt ist er fit und kann wieder angreifen. Die Kölner wird’s freuen, schließlich haben sie momentan mehr als genug Verletzte.
Salih Özcan (790.000, 4 Punkte, 19 Jahre)
Es war nicht sein erstes Bundesligaspiel, doch von Souveränität war bei Salih Özcan gegen Hertha nicht all zu viel zu merken. Er war am ersten Gegentreffer mitbeteiligt, indem er das entscheidende Kopfballduell gegen Berlins Stürmer Selke verloren hat, auch sonst kam er des öfteren etwas zu spät. Wirklich viele Vorwürfe kann man dem 19-jährigen allerdings nicht machen, schließlich ist die derzeitige Situation auch für ihn keine einfache.
Özcan wird schlichtweg froh sein, dass er inzwischen regelmäßig zum Einsatz kommt. Profitieren tut der Sechser vor allem von den längerfristigen Ausfällen von Jonas Hector und Marco Höger. Gerade muss er sich „nur“ mit Lehmann, Jojic und Nartey messen, aktuell reicht es für fast regelmäßige Startelfeinsätze.
Die teuersten Abwehrspieler im November
Tim Handwerker (1.330.000, 12 Punkte, 19 Jahre)
Wie Özcan kam auch Tim Handwerker (rechts im Bild, links Mere) in letzter Zeit schon das eine oder andere Mal zum Einsatz für die Kölner. Gegen Hertha brachte ihn Stöger nach der Halbzeit für Jojic, dem 19-jährigen gelang es streckenweise, die FC-Offensive zumindest etwas zu beleben. Handwerker hatte die größte Chance der Kölner, um den Ausgleich zu erzielen.
In der 60. Minute zog der Youngster trocken ab, Jarstein konnte jedoch gerade so parieren. Unter den hier aufgeführten Bubis ist Handwerker der teuerste, hat jedoch bis dato auch die meisten Comunio-Punkte gesammelt. In den letzten sieben Partien wurde Handwerker sechs Mal eingewechselt und holte in keinem der sechs bewerteten Einsätze Minuspunkte – und wir alle wissen, wie die Kölner in der Bundesliga aktuell drauf sind.