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Sebastian Polter? Kennen wir! Um das einstige deutsche Sturmtalent ist es zuletzt aber arg ruhig geworden. Nun kehrt der 30-Jährige direkt mit einem Tor in die Liga zurück.

Position

Sebastian Polter ist der Inbegriff eines Mittelstürmers, der aufgrund seiner Größe von 1,92 Metern sowohl in einer Doppelspitze als auch als alleiniger Stoßstürmer agieren kann. Hierzulande inzwischen eine äußerst seltene Spezies.

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Bisherige Karriere

Der mittlerweile 30-Jährige ist viel herumgekommen. Ausgebildet beim VfL Wolfsburg war er in der A-Jugend schon ein beeindruckender Torjäger, der sich trotz seines Debüts in der Bundesliga 2011 gegen damals namhafte Konkurrenten wie Mario Mandzukic, Patrick Helmes oder Srdjan Lakic nicht durchsetzen konnte. Eine Leihe zum 1. FC Nürnberg brachte die nötige Spielzeit und einen Großteil seiner heutigen Bundesliga-Spiele, nach seinem Wechsel zu Mainz rückte er aber wieder ins zweite Glied. 

Polter ließ sich 2014/15 zu Union Berlin verleihen, wo er mit 20 direkten Torbeteiligungen seine vielleicht beste Profisaison spielte. Der Stürmer folgte den Lockrufen aus England in die zweitklassige Championship. Dort kam er in zwei Spielzeiten auf zehn Treffer in 50 Partien und kehrte Anfang 2017 zu Union zurück – diesmal fest.

So gut seine zweite Phase bei Union in der 2. Bundesliga begann (und die letztlich mit dem Aufstieg endete), so unrühmlich endete die Berliner Zeit. Polter wurde zu Beginn der Pandemie suspendiert, weil er sich angeblich nicht auf Gehaltseinbußen einlassen wollte. Er selbst widerspricht dieser Darstellung vehement. Wie auch immer: Union und Polter fanden nicht mehr zueinander, er ging 2020 in die Niederlande zu Fortuna Sittard, wo er eine gute Spielzeit mit zuletzt neun Saisontoren und fünf Assists in der Eredivisie lieferte. 

Polter kommt insgesamt auf 64 Bundesliga-Spiele (9 Tore), 88 Zweitliga-Spiele (44 Tore) und war in jungen Jahren auch Torjäger der deutschen U21 an der Seite von Spielern wie Kevin Volland, Sebastian Rudy oder Antonio Rüdiger. 

Einstiegsmarktwert

1,5 Millionen. Das ist nicht viel für einen Neuzugang, der obendrein noch recht erfahren ist und Tore schießen kann. Kein Wunder, dass Polter inzwischen schon über 2 Mio. gestiegen ist. Sein Startelfdebüt mit Tor tut sein übriges dazu. 

Situation

Da Polter nicht als Außenstürmer in Frage kommt, tritt er auch nicht wirklich in Konkurrenz zu Takuma Asano, Christopher Antwi-Adjei, Danny Blum oder Gerrit Holtmann. Seine Stammplatz-Konkurrenten sind vielmehr Simon Zoller, Silvere Ganvoula und Soma Novothny im Sturmzentrum. Während Letzterer kaum eine Rolle spielt, ist auch Ganvoula nach starkem Start in Bochum immer mehr zu einer Randfigur geworden, dem maximal noch Jokereinsätze vergönnt sind.

In einem 4-3-3 dürfte eigentlich als Backup für Zoller gelten, der gewiss nach einer starken Aufstiegssaison zunächst noch mehr Kredit hat. Am 2. Spieltag liefen aber beide schon direkt gemeinsam in der Startelf auf. Durchaus überrraschend, weil Polter nur wenige Trainingseinheiten bei Bochum mitgemacht hatte. Zoller rückte dafür auf die Außenposition. Der Plan ging auf: Zoller funktionierte als Zuarbeiter, Polter dürfte im Zentrum insgesamt der bessere Zielspieler sein. Es gibt also keinen Grund, dass er nächste Woche wieder rausrotiert.

Marktwertentwicklung

Mehr als zwei Millionen kann Polter nur mit dauerhafter Spielzeit und gelegentlich auch mal einem Treffer halten. Doch das sieht aktuell sehr gut aus. Aber selbst bei einem absolut perfekten Verlauf (wir sprechen hier über einen Stammplatz und 5 bis 10 Saisontorte) dürfte nach einem Peak in den nächsten Wochen mittelfristig bei etwa 4 Millionen eine natürliche Grenze erreicht sein. 

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