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Die Ansprüche von Borussia Dortmund sind sowohl in der Bundesliga als auch international immens. Die zwei großen Fragezeichen vor der Saison 2017/18: Wie funktioniert der Trainerwechsel von Thomas Tuchel auf Peter Bosz und wer könnte den abwanderungswilligen Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang ersetzen?

Spieler der Saison: Logisch muss man hier Pierre-Emerick Aubameyang nennen. Nicht nur, dass der Gabuner erstmals die 200-Punkte-Marke durchbrochen hat, er traf mit 31 Treffern auch so oft wie zuletzt Dieter Müller vor genau 40 Jahren in der Bundesliga. Und wäre er oft nicht so fahrlässig mit seinen Chancen, der vermeintlich unantastbare 40-Tore-Rekord von Gerd Müller hätte fallen können. Viel überraschender war jedoch das Auftreten von Ousmane Dembele. Einen derartigen Einstand in der Bundesliga hatten dem Franzosen wohl nur wenige zugetraut. Seine Dribblings: eine Augenweide, seine Haken: nicht zu verteidigen. Der 20-Jährige wird sich über kurz oder lang im elitären Kreis der Weltklasse-Fußballer bewegen. Bei Comunio war er mit 174 Punkten immerhin zweitbester Dortmunder.

Enttäuschung der Saison: 30 Millionen gab der BVB im Sommer 2016 für Andre Schürrle aus – Rekordtransfer. Das Zeugnis des Nationalspielers liest sich dann bescheiden: 15 Bundesliga-Einsätze, zwei Törchen. Ähnliches gilt natürlich auch für seinen Kumpel Mario Götze (elf Spiele, ein Tor). Zwar hatten beide immer wieder mit Verletzungen und Krankheiten zu kämpfen, die wenigen Einsätze waren aber auch nur selten vom Format überragend. Beide sollten 2017/18 mal wieder an ihre Bestleistungen herankommen, denn die Konkurrenz (Maximilian Philipp) wird nicht gerade weniger.

Die zehn besten Dortmunder der Saison 16/17

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Platz 8. Gonzalo Castro, Mittelfeld, 86 Punkte in 28 Spielen, Bildquelle: imago

Größte Baustelle: Dortmund ist auf allen Positionen hervorragend besetzt. Es gilt jedoch als einigermaßen sicher, dass Pierre-Emerick Aubameyang den Verein verlassen wird. Und 31 Saisontore lassen sich mal eben nicht so einfach so auf dem Transfermarkt erwerben. Auch, wenn man dafür möglicherweise 70 Millionen plus X zur Verfügung hat.

Mögliche Probleme: Die große Unbekannte ist der Trainer. Peter Bosz mag zwar mit Ajax Amsterdam in der vergangenen Saison das Europa-League-Finale erreicht haben, seine Stationen zuvor hießen aber – mit Verlaub – Tel Aviv, Vitesse Arnheim und Heracles Almelo. Der Druck ist hoch auf den 53-Jährigen, denn auch wenn Thomas Tuchel zwischenmenschlich nicht zu den Schwarz-Gelben passte, arbeitete er immerhin sehr erfolgreich und verabschiedete sich mit einem Titel. Daran wird Bosz gemessen. Und auch vom Neuen ist jüngst erst überliefert, dass er sich mit den Verantwortlichen bei Ajax schwer gezofft haben soll.

Mögliche Überraschung: Alexander Isak wurde ohne das Wissen von Thomas Tuchel vom BVB verpflichtet. Er spielte, abgesehen vom Pokalspiel gegen Lotte, in der vergangenen Spielzeit überhaupt keine Rolle. Dass der Schwede zu den größten Stürmertalenten Europas gehört, sollte dennoch hinlänglich bekannt sein. Seine Chancen nach einem halben Jahr Akklimatisierung in Dortmund dürften unter Peter Bosz recht gut stehen. Der neue Trainer setzte bei Ajax auf zahlreiche blutjunge Talente – mit Erfolg.

Youngster to watch: Mit der Empfehlung von 20 Toren und 13 Assists in nur 17 Spielen rückt Jacob Bruun Larsen von der U19 in den Profikader auf. Nicht schlecht, für einen Linksaußen. Der 18-Jährige hat alle U-Nationalmannschaften Dänemarks durchlaufen, war letztes Jahr sogar bei Olympia dabei. Bei den Profis ist der schnelle Däne dann aber wohl als Außenverteidiger eingeplant.

Gerüchteküche: Der Kader muss eher noch etwas ausgedünnt werden. Felix Passlack und Emre Mor könnten wohl durch ein Leihgeschäft zu etwas mehr Spielzeit kommen. Der Abgang von Matthias Ginter, Favoriten sind Hoffenheim oder Tottenham, scheint sehr wahrscheinlich. Natürlich gilt es bei einem Abgang von Aubameyang entsprechenden Ersatz zu finden. Alexandre Lacazette (28 Saisontore bei Olympique Lyon) könnte sehr gut in das Profil passen. Lacazette kann aufgrund der Transfersperre nicht nach Atletico wechseln und hat bereits verlauten lassen, dass Dortmund eine interessante Option sein könnte. Weitere Kandidaten sind Lucas Alario, Patrick Driussi (beide River Plate) oder Patrick Schick (Sampdoria Genua). Als eher unwahrscheinlich gilt hingegen, dass Peter Bosz den vom BVB seit längerem umworbenen Kasper Dolberg aus Amsterdam mitbringt.

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Zugänge: Maximilian Philipp (SC Freiburg), Dan-Axel Zagadou (Paris St. Germain B), Ömer Toprak (Bayer 04 Leverkusen), Mahmoud Dahoud (Borussia Mönchengladbach), Jacob Bruun Larsen (eigene Jugend), Neven Subotic (1. FC Köln, Rückkehr nach Leihe)

Abgänge: Adrian Ramos (Chongqing Dangdai Lifan FC, zuvor an FC Granada verliehen), Pascal Stenzel (SC Freiburg, war bereits verliehen)

Sommerfahrplan: 7. Juli: Trainingsauftakt, 13. bis 19. Juli: Tour nach Japan und China: 15. Juli: Testspiel in Saitama gegen die Urawa Red Diamonds, 18. Juli: Testspiel in Guangzhou gegen den AC Mailand. 26. Juli: Trainingslager in Bad Ragaz.

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