Nur zwei Wochen nach dem Bundesliga-Knüller zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München geht es für den BVB ins nächste hochklassige und richtungsweisende Spiel. Der Zweite von Bayer 04 Leverkusen ist im Signal-Iduna-Park zu Gast. Wir vergleichen die Startaufstellung im head to head. Dortmund hat die Nase vorn. Vor allem, weil der BVB in der Offensive der Bayer-Abwehr überlegen ist.
Torhüterposition
Roman Weidenfeller vs. Bernd Leno
Die geballte Erfahrung von über 300 Bundesliga-Spielen trifft hier auf beinahe noch jugendlichen Elan. Roman Weidenfeller spielt seit mindestens drei Jahren überragend konstant. Vor allem in der Champions League zeigt der 33-Jährige beeindruckende Leistungen. Doch auch der junge Bernd Leno weiß auf internationalem Parkett zu überzeugen – siehe die tolle Partie im Auswärtsspiel bei Donezk. Aber Erfahrung lässt sich eben nicht so einfach ersetzen. Natürlich ist Leno ein großes Torwarttalent, das Spiele für seine Mannschaft entscheiden kann. Nichtsdestotrotz ist Weidenfeller der komplettere Keeper.
Fazit: Vorteil Dortmund
Innenverteidigung vs. Mittelstürmer
Sokratis Papastathopoulos / Manuel Friedrich vs. Stefan Kießling
Nachdem auch noch Mats Hummels vor dem Bayern-Spiel in der Verteidigung ausfiel, war der Schrei groß in Dortmund. Wer soll diese Lücke schließen? Mit Manuel Friedrich wurde zwar ein sehr erfahrener Spieler verpflichtet. Aber natürlich fehlt dem Ex-Nationalspieler jeglicher Spielrhythmus. Dafür machte Friedrich seine Aufgabe im Spiel gegen den FC Bayern München extrem routiniert und gut. Und auch im Spiel gegen seinen Ex-Klub Mainz zeigte der 34-Jährige eine gute Leistung. Jetzt geht es für Friedrich gegen seinen nächsten Ex-Verein. Dass auch die Comunio-Spieler Vertrauen in Friedrich setzen zeigt sein Comunio-Marktwert von 3,5 Millionen Euro.
Nach den Verletzung von Subotic und Hummels ist der Markwert des neuen Chefs in der Innenverteidigung, Sokratis, förmlich explodiert. Inzwischen ist der Grieche über 7 Millionen Euro wert. Starke 49 Punkte machen Sokratis zum besten Abwehrspieler der Borussia. Auch gegen diese BVB-Abwehr wird es für die Leverkusener Offensive schwer. Allerdings bekommen es die Dortmund mit dem derzeit wohl besten deutschen Angreifer zu tun: Stefan Kießling. Bereits neun Tore und vier Vorlagen hat Kießling schon wieder in der Bundesliga auf dem Konto. Beeindruckend ist auch, dass der Bayer-Stürmer in den letzten drei Bundesliga-Spielen in Folge jeweils einmal traf. 81 Punkte machen Kießling zum achtbesten Comunio-Spieler der Liga.
Fazit: Vorteil Leverkusen
Linksverteidiger vs. rechter Offensivspieler
Erik Durm vs. Robbie Kruse
Schon zehn Bundesliga-Spiele hat der 21-jährige Durm in dieser Spielzeit für den BVB gemacht. Die anfänglich vermutete Schwachstelle der Dortmunder ist schon längst kein positiver Geheimtipp mehr. 4,1 Millionen Euro kostet der variable Spieler von der linken Seite. Zumeist auf der Position des Linksverteidigers eingesetzt hat Durm immerhin bereits 22 Punkte gesammelt. Auch gegen Bayern München zeigte Durm eine starke Leistung. Jetzt bekommt es der 1,80 Meter große Durm vermutlich mit dem Australier Robbie Kruse zu bekommen. Der flinke Offensivspieler wurde jüngst zu Australiens Fußballer des Jahres gewählt.
Bei der Werkself kommt Kruse meistens von der Bank. Insgesamt zwölf Mal stand der Ex-Düsseldorfer auf dem Platz für Bayer 04 Leverkusen. Allerdings wurde Kruse davon auch zehn Mal eingewechselt. Dennoch kommt der Rechtsfuß in 243 Minuten auf zwei Treffer und zwei Vorlagen. Durch seine Leistungen erspielte Kruse bisher 18 Punkte und steht damit eindeutig im Schatten des Offensivtrios Kießling, Son und Sam. Aber durch die Sam-Verletzung und den durchaus überzeugenden Auftritt im DFB-Pokal darf Kruse wohl in Dortmund beginnen.
Fazit: Ausgeglichen
Klopp: „Sowohl Leverkusen, als auch wir haben mit Verletzungen zu kämpfen. Es wird keine Ausreden geben. Wir wollen das Spiel gewinnen.“
— Borussia Dortmund (@BVB) 5. Dezember 2013
Linker Offensivspieler vs. Rechtsverteidiger
Pierre-Emerick Aubameyang vs. Giulio Donati
Weil Marco Reus aller Voraussicht nach verletzungsbedingt passen muss, dürfte Aubameyang auf der linken Offensivseite beginnen. Dort trifft der Gabuner auf den Italiener Donati. Allein ein Blick auf die erspielten Punkte beider Spiele zeigt, wer hier eindeutige Vorteile hat. Während Donati zu Saisonbeginn überzeugen konnte, lässt die Leistung des Nationalspielers stetig nach. 14 Punkte bedeuten nach Roberto Hilbert (der allerings schon länger verletzt fehlt) die punktschlechteste Ausbeute in der Bayer-Abwehr. Und jetzt bekommt er es ausgerechnet mit dem pfeilschnellen Aubameyang zu tun.
Der 24-Jährige wurde in 14 Spielen zwar fünf Mal eingewechselt, doch überzeugen konnte Aubameyang fast immer. Starke acht Treffer und zwei Vorlagen bedeuten 62 Punkte und einen Marktwert von 9,2 Millionen Euro. Vor allem durch seine Schnelligkeit wird Aubameyang Vorteile gegenüber Donati haben, der auch im Zweikampf manchmal etwas nachlässig agiert. Hier geht der Punkt klar an den BVB.
Fazit: Vorteil Dortmund
Rechtsverteidiger vs. Linker Offensivspieler
Kevin Großkreutz vs. Heung-Min Son
Auf der anderen Seite hingegen ist ein leichter Vorteil für Leverkusen auszumachen. Zwar spielt Großkreutz als Rechtsverteidiger eine äußerst starke Saison (46 Punkte) und besticht sowohl in der Defensive als auch als unermüdlicher Antreiber über die rechte Seite. Im direkten Zweikampf dürfte Großkreutz die Vorteile auf seiner Seite haben. Aber trotz seiner unscheinbaren Art darf man den Südkoreaner Son nicht unterschätzen. Der 21-Jährige ist enorm trickreich, schnell und ballsicher. Darin liegt der Vorteil des Ex-Hamburgers.
Außerdem ist Son nach verhaltenem und teilweise sogar enttäuschendem Saisonstart aus Sicht von Leverkusen endlich in die Gänge gekommen. Spätestens mit seinem Dreierpack gegen den Hamburger SVist Son im Ruhrgebiet angekommen. Nur zwei Spieltage später legte Son nach und traf gegen den Club doppelt. Wenn der Südkoreaner diese starke Form bestätigt, dürfte es selbst für Großkreutz schwer werden. Nicht umsonst gehört Heung-Min Son zu den Comunio-Gewinnern der letzten Woche.
Fazit: Vorteil Leverkusen
Rechter Offensivspieler vs. Linker Verteidiger
Jakub Blaszczykowski vs. Emre Can
Aushilfsverteidiger Emre Can trifft auf den Kapitän der polnischen Nationalmannschaft Jakub Blaszczykowski. Zwar zeigt Can, vor allem dank seiner starken Physis, definitiv gute Leistungen auf der linken Abwehrseite. Aber Kuba dürfte dann doch noch eine Nummer zu groß sein. Auch wenn Can im DFB-Pokal beim SC Freiburg mit seinem späten Siegtreffer zum Matchwinner avancierte. Dies dürfte dem gebürtigen Frankfurter definitiv Aufschwung geben. Aber alleine die große Erfahrung von Blaszczykowski ist ein erheblicher Vorteil. Außerdem ist Can kein gelernter Verteidiger und kann mit 19 Jahren auch noch nicht über die nötige Erfahrung zurück greifen.
Punktetechnisch gehören beide Spieler allerdings nicht zu besten Spielern ihrer Mannschaft. Can hat erst 16 Zähler und Blaszczykowski immerhin schon 34 Punkte gesammelt. Vor allem für den polnischen Nationalspieler eine bisher enttäuschende Saison. Nichtsdestotrotz hat auf der rechten Dortmunder Offensivseite der Gastgeber die Nase leicht vorne.
Fazit: Vorteil Dortmund
Defensives Mittelfeld vs. Offensives Mittelfeld
Sebastian Kehl / Nuri Sahin vs. Gonzalo Castro / Lars Bender
Punktetechnisch hat in diesem Duell Bayer 04 Leverkusen die Nase vorne. Castro (56) und Lars Bender (23) konnten insgesamt 79 Punkte sammeln. Für ein Duo, das zwar nicht direkt im offensiven Mittelfeld, aber durchaus offensiv angehaucht aufläuft, kein schlechter Wert. Ein Blick auf die gegnerische Seite zeigt, dass Sahin wieder zu seiner alten Stärke zurück gefunden hat und seit Wochen mit starken Leistungen überzeugt. 62 Punkte machen den türkischen Nationalspieler zum drittbesten BVB-Spieler überhaupt. Sein Partner auf der Doppelsechs gegen Leverkusen dürfte Kapitän Sebastian Kehl sein.
Nach vielen Verletzungen kommt Kehl erst auf 140 Bundesliga-Minuten. Dort schaffte er zwar 4 Punkte, aber fiel das ein oder andere Mal durch Fehlpässe negativ auf. Dennoch ist Kehl enorm wichtig für das Mittelfeld der Dortmunder. Insgesamt kann man im Mittelfeld keinen Sieger ausmachen. Die Tagesform wird entscheiden.
Fazit: Ausgeglichen
Offensives Mittelfeld vs. Defensives Mittelfeld
Henrikh Mkhitaryan vs. Simon Rolfes
Vermutlich wird Stefan Reinartz bei Leverkusen ausfallen. Deswegen wird auch bei der Werkself der etatmäßige Kapitän von Beginn an auflaufen. Und eben dieser Kapitän spielt bislang eine enorm starke Saison. Simon Rolfes war immer als defensiver Zerstörer bekannt. Aber in dieser Saison wird Rolfes auch noch gefährlich vor dem gegnerischen Kasten. Zwei Tore und drei Vorlagen in der Bundesliga sind ein starker Wert. Dass Rolfes in fünf Spielen in der Champions League bereits drei Mal einnetzen konnte, ist ebenfalls beeindruckend.
Doch jetzt bekommt es der Ex-Aachener mit einem richtig großen Kaliber zu tun. Henrikh Mkhitaryan ist wohl der Königstransfer des BVB. Drei Tore, fünf Vorlagen, 56 Punkte und einen Comunio-Marktwert von über 10 Millionen Euro sprechen für sich. Dazu die enorm starke Leistung in der Champions League gegen den SSC Neapel. Der 24-jährige Armenier ist zum gewünschten Dreh- und Angelpunkt im Dortmund-Spiel geworden.
Fazit: Vorteil Dortmund
Der BVB muss derzeit auf zahlreiche Stammkräfte verzichten. Zur Gegnervorstellung: http://t.co/jRc0b1StJo pic.twitter.com/ySobwy3iRo
— Bayer 04 Leverkusen (@bayer04fussball) 5. Dezember 2013
Mittelstürmer vs. Innenverteidigung
Robert Lewandowski vs. Ömer Toprak / Emir Spahic
Im Duell mit einem der besten europäischen Stürmer überhaupt hat es jede Abwehr schwer. Aber wenn das Abwehrduo zusammen etwa halb so viele Punkte (!) auf dem Konto hat wie der Angreifer alleine, dann sind die Rollen klar verteilt. Toprak und Spahic haben gemeinsam 54 Punkte erspielt. Robert Lewandowski hat durch seine elf Tore, fünf Vorlagen und seine ungemein mannschaftsdienliche Spielweise schon 103 Zähler auf dem Konto. Dadurch wird der polnische Nationalspieler gemeinsam mit Marco Reus zum besten Comunio-Spieler überhaupt. Außerdem hat Lewandowski knapp den zweithöchsten Markwert aller Spieler (nur 20.000 Euro weniger wert als Ribery).
Beim jungen Toprak fehlt es derzeit noch an Erfahrung und Spahic ist zwar durchaus erfahren, aber in vielen Situationen zu langsam. Diese Schwächen wird Lewandowski eiskalt ausnutzen, der vor allem körperlich gegen beide Spieler einen Vorteil hat. Die Leverkusener Innenverteidigung muss schon einen Sahnetag erwischen, um gegen den Polen bestehen zu können.
Fazit: Vorteil Dortmund