Borussia Mönchengladbach: Neuzugang Kevin Diks (FC Kopenhagen)

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Jens Castrop könnte die Strukturen im Mittelfeld von Borussia Mönchengladbach aufmischen, Kevin Diks soll die Defensive der Fohlen stabilisieren. Doch wie gut sind Gladbachs Neuzugänge wirklich? Castrop und Diks im Comunio-Check.

Kevin Diks: Vielseitiger Abwehrspieler für defensive Stabilität

Abwehr, Comunio-Marktwert 3.500.000, verpflichtet vom FC Kopenhagen

Position und bisherige Karriere: Kevin Diks ist aufgrund seiner Vorfahren zwar indonesischer Nationalspieler, wurde aber in den Niederlanden geboren und ist dort auch bei Vitesse Arnheim aufgewachsen. Trotz Wechsel zur AC Florenz 2016 blieb er auf Leihbasis doch in den Niederlanden bei Vitesse und später Feyenoord, konnte sich bei der Fiorentina nicht durchsetzen. 2019 wechselte er schließlich zu Aarhus GF in die dänische Superliga und zeigte sich dort bei seiner zweijährigen Leihe, sodass er im Sommer 2021 fest zum FC Kopenhagen wechselte und dort durchsetzte. Jetzt geht er ablösefrei nach Gladbach.

Diks ist gelernter Innenverteidiger, in der Defensive aber vielseitig einsetzbar. Der Rechtsfuß kann auch als Außenverteidiger spielen – auf beiden Seiten. Theoretisch sind sogar Einsätze im defensiven Mittelfeld möglich.

Situation: Borussia Mönchengladbach ist aktuell in der Innenverteidigung stabil aufgestellt, jedoch könnte Ko Itakura wechseln – dann wäre Diks hier ein Kandidat für die Startelf. Gleichzeitig dürfte die Planung allerdings eher sein, dass Diks sich als Außenverteidiger behauptet. Gerade Rechtsverteidiger Scally schob situativ häufig als Halbverteidiger in einer Fünferkette zurück – eine Rolle wie gemacht für Diks. Hier besteht durchaus das Potenzial, dass Diks sich selbst ohne Itakura-Verkauf oder bei Verpflichtung eines Ersatzes fest in die Stammelf spielt.

Marktwert und Entwicklung: Kevin Diks steigt mit 3,5 Millionen in den Comunio-Markt ein – und ist damit der zweitteuerste Abwehrspieler der Gladbacher, nur hinter dem wechselwilligen Itakura, der von Transfergerüchten gepusht wird. Aktuell ist Diks also etwas überbewertet, selbst wenn er einen Stammplatz findet. Nach dem großen Marktwert-Push des Transfers dürfte sich Diks wieder in der normalen Struktur auf dem Niveau von Nico Elvedi (aktuell 2,3 Millionen) einpendeln.

 

Jens Castrop: Gladbachs neue Allzweckwaffe im Mittelfeld

Mittelfeld, Comunio-Marktwert 2.500.000, verpflichtet vom 1. FC Nürnberg

Position und bisherige Karriere: Jens Castrop ist als Jugendspieler beim 1. FC Köln aufgewachsen und durchlief dort seit seinem zwölften Lebensjahr alle Jugendabteilungen. Als er sich mit 19 Jahren nicht durchsetzen konnte, wurde Castrop zum 1. FC Nürnberg verliehen und wechselte schlussendlich dauerhaft dorthin. Der FCN machte viel Gewinn und verkauft ihn nun für kolportierte 4,5 Millionen Euro weiter nach Gladbach.

Beim Positionsprofil ist es fast einfacher, zu erklären, was Castrop nicht spielen kann: Tor, Mittelstürmer und Innenverteidiger. Er ist gelernter Achter, also ein zentraler Mittelfeldspieler. Agiert hat er aber auch sehr viel auf dem rechten Flügel oder als Zehner. Vereinzelt gab es Einsätze als tiefer Sechser, links und sogar als Außenverteidiger. Er ist eine Allzweckwaffe auf allen Positionen, die nicht Körpergröße und Physis voraussetzen.

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Situation: Im Verhältnis zur Transfersumme ist es fast schon überraschend, wie wenig Bedarf die Borussia eigentlich auf den von Castrop bespielten Positionen hat. Auf der Acht sind mit Philipp Sander und Rocco Reitz zwei Spieler Stammplatzkandidaten, mit Julian Weigl, Oscar Fraulo, Florian Neuhaus und optional Kevin Stöger gibt es insgesamt sechs Spieler für Gladbachs Doppelsechs, auf der Castrop zuhause wäre.

Rechtsaußen könnte es zwar zum Abgang von Franck Honorat oder Nathan Ngoumou kommen – aber dann würde man wohl nachkaufen. Und rechts hinten dürfte Trainer Gerardo Seoane defensivstärkere Optionen bevorzugen. Castrop ist überall Herausforderer – und wird es richtig schwer haben, auf Spielzeit zu kommen.

Marktwert und Entwicklung: Entsprechend dürfte auch der Marktwert von Castrop schnell ins Wanken kommen. Nach dem Einstieg bei 2,5 Millionen geht es bekanntlich erstmal nach oben, dann sieht die Perspektive allerdings nicht rosig aus. Kann er sich irgendwo überraschend durchsetzen, ist er aber ein sehr kreativer Spieler, der viele Anteile an Torschussaktionen hat und daher einige Comunio-Punkte sammeln könnte – entsprechend dürfte sich sein Marktwert im Gladbach-Vergleich eher an der Oberkante ansiedeln.