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Treten, zupfen, meckern: Fouls und eine lebhafte Debatte mit dem Schiedsrichter gehören beim Fußball dazu. Bei manchen Spielern mehr, bei anderen weniger. Die Comunio-Fairplay-Tabelle zeigt die unfairsten Spieler der Bundesliga.
Die Berechnung der Tabelle beruht auf den Karten, die ein Spieler im Verlauf der Saison kassiert. Gelbe Karten bringen einen Punkt, Gelb-Rot bringt drei und glatt Rot fünf Punkte. Je mehr Punkte ein Spieler sammelt, desto unfairer geht er auf dem Platz zu Werke.
Platz drei: Wendell, 12 Punkte
In seinem zweiten Jahr in der Bundesliga hat Bayer Leverkusens Linksverteidiger Wendell die Härte für sich entdeckt. Der 22-jährige Brasilianer hat in dieser Saison in 27 Spielen neun gelbe Karten kassiert, am vergangenen Spieltag kam beim Derby gegen den 1. FC Köln auch zum ersten Mal seit er für Bayer spielt Gelb-Rot hinzu. In der Comunio-Fairplay-Tabelle ergibt das zwölf Punkte: Platz drei der unfairsten Spieler.
Generell ist es bisher nicht die Saison von Wendell. In der Spielzeit 2014/2015 holte er bei Comunio immerhin 73 Punkte – sehr anständig für sein erstes Jahr in Deutschland. Aktuell steht er bei gerade mal 29 Punkten. Seit Beginn der Rückrunde wurden sechs seiner zwölf Einsätze für Leverkusen mit Minuspunkten bewertet; in der Hinrunde unterlief ihm das nur ein einziges Mal. Jetzt muss er seine Gelb-Rot-Sperre absitzen – und wird vermutlich bald wieder aussetzen müssen: Bis zu einer Gelbsperre fehlt ihm nur noch eine Verwarnung.
Platz zwei: Niemeyer, 13 Punkte
Peter Niemeyer gehört in dieser Saison zweifellos zu den Leistungsträgern beim SV Darmstadt 98. In einem Wettbewerb ist er für seine Kollegen schon jetzt so gut wie uneinholbar: Mit 13 gelben Karten hat er fast doppelt so viele kassiert wie die übrigen Sünder im Kader: In gebührendem Abstand folgen Niemeyer seine Mitspieler Sandro Wagner, Jerome Gondorf und Marcel Heller mit je sieben gelben Karten.
Niemeyer hat damit einen großen Anteil daran, dass der SV Darmstadt 98 in der Comunio-Fairplay-Tabelle nach Teams mit 77 Punkten auf Platz zwei der unfairsten Mannschaften steht. Unfairer ist aktuell nur Eintracht Frankfurt, auf das Konto der Hessen gehen 86 Punkte. Jedoch: Weder Niemeyer noch der Rest der Lilien wurden bislang des Feldes verwiesen – null Mal Gelb-Rot, null Mal Rot. Das gelang außer Darmstadt nur Hannover 96 und Borussia Dortmund.
Platz eins: Granit Xhaka, 16 Punkte
Borussia Mönchengladbach ist im Fairplay-Ranking eher brav: 52 Punkte sind der fünftniedrigste Wert der Liga. Knapp ein Drittel dieser 52 Punkte geht ganz allein auf das Konto des Heißsporns Granit Xhaka. Der junge Schweizer steht aktuell bei fünf gelben Karten, zwei Mal Gelb-Rot und ein Mal glatt Rot. So farbenfroh wie er geht kein anderer Spieler in der Bundesliga zu Werke.
Man muss Xhaka aber zugutehalten, dass er sich gebessert hat. Und das radikal: Alle drei Platzverweise kassierte er in der Hinrunde der Saison: Gelb-Rot am vierten und am 13. Spieltag, Rot am 17. Im Spiel gegen Darmstadt ließ er sich von Niemeyer (wem sonst?) provozieren, trat nach, flog wegen der Tätlichkeit vom Feld und wurde für drei Spiele gesperrt. Und in der Rückrunde? Da hat Xhaka eine beinahe weiße Weste, erst eine gelbe Karte sah er am vergangenen Spieltag gegen Ingolstadt. Weil es seine fünfte war, fällt er am Freitag in Hannover aus.