Die ersten vier Spieltage sind gespielt – Comunioblog zieht ein erstes Fazit und blickt voraus. Traditionsvereine taumeln, der Neuling hat große Probleme. Teil 1.
Eintracht Braunschweig: Vor dem Saisonstart gaben sich die Verantwortlichen Eintracht Braunschweigs keinen Illusionen hin. Abstiegskampf ab dem ersten Spieltag lautete das einhellige Credo. Die taktische Finesse Torsten Lieberknechts kombiniert mit der mannschaftlichen Geschlossenheit sind für alle Gegner der Bundesliga extrem unangenehm, doch in den ersten vier Spieltagen taten sich die Löwen schwer, ihre Pferdestärken auf den Rasen zu bringen. Null Punkte und ein Torverhältnis von 1:9 – Braunschweig grüßt vom Tabellenende. Und auch bei Comunio drückt noch der Schuh: Der Marktwert von rund 14 Millionen Euro ist der niedrigste der Liga, 190 zugelassene Gegnerpunkte unterstreichen den schwachen Start. Die Niederlagen seien laut Lieberknecht extrem „bitter“, „aber in jedem Spiel habe ich bisher auch gute Ansätze gesehen. Daran müssen wir arbeiten.“
VfB Stuttgart: Der Traditionsklub aus dem Schwabenland durchschreitet bereits zu Beginn der Saison ein Tief. Die ersten drei Begegnungen in der Bundesliga gingen verloren, hinzu kam das peinliche Quali-Aus auf europäischer Bühne. Sportdirektor Fredi Bobic zog früh die Reißleine und entließ Bruno Labbadia nach dem dritten Spieltag. Die Nachfolge tritt Thomas Schneider an, der sich in der bekannt starken Nachwuchsabteilung des VfB über Jahre profilierte. Der Jung-Coach will möglichst schnell eine Aufbruchstimmung erzeugen, immerhin gab Bobic nach der guten Transfermarktpolitik im Sommer das europäische Geschäft als Saisonziel aus. „Ich bin ein positiver Mensch. Wir müssen und werden nach vorne blicken“, sagt Schneider. Doch lohnen sich zurzeit Spieler des VfB für Comunio-Manager? Zehn Millionen Euro Marktwertverlust innerhalb der letzten drei Wochen und mickrige 41 Punkte stehen auf dem Comunio-Scoreboard. Doch verkommt der -Sieg über 1899 Hoffenheim zur Wende?
FC Schalke 04: Ein Sieg aus vier Spielen und eine wacklige Qualifikation zur Champions League -die Königsblauen sind gemessen an den eigenen Ansprüchen nicht gut in die Saison gestartet. Die Abwehr wirkt anfällig, Trainer Jens Keller steht wie schon zu Beginn seines Engagements auf Schalke in der Kritik. Allerdings könnte der 2:0-Heimsieg über Bayern 04 Leverkusen der Beginn der Punktejagd sein. Die beiden Neuzugänge Dennis Aogo und Kevin-Prince Boateng heben die Qualität des Schalker Spiels an, vor allem der ghanaische Nationalspieler steht für internationale Klasse. „Wir kennen uns zwar erst seit ein paar Tagen. Aber er ist ein ganz feiner Junge, ein positiver Typ“, befand Keller nach dem Debüt Boatengs. Derart starke Transfers haben natürlich Auswirkungen auf Comunio. Marktwertsteigerung von zehn Millionen Euro – hinter Bayern, Dortmund und Leverkusen sind die Königsblauen nun wieder vierte Comunio-Kraft.
1. FC Nürnberg: Wie schon in der letzten Saison definiert sich der Club über Aggressivität und laufintensive Defensivarbeit. Nach zwei Punkteteilungen gegen Berlin und Hoffenheim verpassten es die Nürnberger, ihre zum Teil ansprechenden Leistungen mit weiteren Punkten zu verbinden. Gegen München und Augsburg setzte es Niederlagen – was bleibt, ist der Relegationsplatz. „Wir müssen mit dem einen oder anderen Klartext reden. Nach vier Spielen mit zwei Punkten wollen wir gewisse Dinge in die richtige Richtung bringen“, erklärt Trainer Michael Wiesinger. Aus Comunio-Sicht ist der Saisonstart ebenfalls nicht zufriedenstellend. Mit 210 zugelassenen Punkten ist Nürnberg der schwächste Verein der Liga, auf der Marktwerttabelle steht der Club auf Rang 16.
SC Freiburg: Die Freiburger sind nach der überragenden letzten Saison auf den Boden der Tatsachen zurückgekehrt, was nach den Abgängen auch kaum verwunderlich ist. Schon vor Beginn der Spielzeit gab Trainer Christian Streich den Bundesliga-Verbleib als Ziel aus. Immerhin: Die letzten beiden Spiele verloren die Breisgauer nicht, vor allem das 1:1-Unentschieden gegen den FC Bayern München zeigte auf, dass die Freiburger auch in diesem Jahr durch Einsatz und taktische Cleverniss ein schwer zu bespielender Gegner sind. Comuniotechnisch stellt der Sportclub Mittelmaß dar. 84 gesammelte Zähler stehen 172 Gegnerpunkte gegenüber.
Eintracht Frankfurt: Im Europapokal haben die Frankfurter souverän den Einzug in die Gruppenphase geschafft – auf nationaler Ebene reichte es erst für drei Punkte. Der Saisonauftakt gegen Hertha BSC ging komplett in die Hose (1:6), danach kamen bedauernswerterweise die Bayern nach Frankfurt. Gegen Braunschweig gelang den Hessen der erste Sieg, allerdings verpassten die Mannen um Trainer Armin Veh die Vergoldung des Sieges: Nach hartem Kampf gewann Borussia Dortmund in der Commerzbank-Arena mit 2:1. War die Vorbereitung mit schwächeren Gegnern der Grund für den Stotterstart? „Es war nicht gut, dass wir bei den Testspielen keinen richtig starken Gegner hatten. Wir sind in der Defensive eigentlich nie richtig gefordert worden“, sagte Veh zu „Bild“. Bei Comunio ist Frankfurt im sicheren Mittelfeld: Rund 41 Millionen Euro Marktwert – Platz neun.