Die ersten vier Spieltage sind gespielt – Comunioblog zieht ein erstes Fazit und blickt voraus. Traditionsvereine starten mittelmäßig, ein Klub mit frischer Offensive – und schlechter Defensive.  

Hamburger SV: Mit einem ansehnlichen 3:3 im Auswärtsspiel in der Veltins Arena gegen den FC Schalke 04 startete der HSV in die Saison. Doch anstatt den Schwung der guten Leistung mitzunehmen, knallte der Bundesligadino mit einer 1:5-Pleite gegen 1899 Hoffenheim auf den Boden der Tatschen. Zwischen eigenem Anspruch und der Darbietung auf dem Platz klaffte eine gewaltige Lücke – wie so oft beim HSV. „Leid tun mir nur die Fans, die für so eine Scheiße auch noch Geld bezahlen müssen“, sagte Keeper Rene Adler nach der Partie. Insgesamt holten die Rothosen vier Punkte aus vier Spielen – zu wenig für das Ziel Europa? Vor allem geht den Hamburgern oft die Konstanz ab, um im oberen Drittel der Tabelle mitzuspielen. Die Mannschaft um Trainer Thorsten Fink sammelte bei Comunio bisher 83 Punkte. Im Vergleich zu anderen Europapokalaspiranten deutlich zu wenig. So erspielte beispielsweise Borussia Mönchengladbach mehr als doppelt so viele Zähler (176).

1899 Hoffenheim: Die verkorkste Saison 2012/13 scheint in Hoffenheim längst vergessen. Trainer Markus Gisdol hat 1899 eine klare Handschrift verpasst: Offensiver Fußball in allen Bereichen des Spiels. Doch genau in dieser Prämisse liegen auch die Probleme der Kraichgauer. Zwar stellt Hoffenheim mit 12 Treffern den besten Angriff der gesamten Liga, mit ebenso vielen Gegentoren haben allerdings auch die anfälligste Defensive. Im Allgemeinen gibt es eine zu große Diskrepanz zwischen den Spieltagen: Guten Leistungen folgen zum Teil unerklärliche Aussetzer wie bei der 2:6-Niederlage in Stuttgart. Aus Comunio-Sicht ist Hoffenheim aber recht passabel. Einem Marktwert von rund 41 Millionen Euro stehen 134 erspielte Zähler und 132 Gegnerpunkte gegenüber. Dazu ist Angreifer Kevin Volland mit 30 Punkten momentan zweitbester Comunio-Akteur.

FC Augsburg: Die Fuggerstädter sind für die eigenen Verhältnisse sehr gut in die Spielzeit gestartet. Sechs Punkte aus vier Spielen – die letzten beiden Partien gewann die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl in Serie. „Wir dürfen uns nie ausruhen, aber mit diesem Sieg im Rücken ist die Spielpause natürlich viel angenehmer“, sagte der Coach nach dem Sieg über den 1. FC Nürnberg. Wie schon in den letzten beiden Saisons kommt Augsburg mit Geschlossenheit, gesunder Aggressivität und einer gewissen Ruhe daher. Auch wenn es mal nicht so läuft, haben die Verantwortlichen die Möglichkeit, ohne große Nebengeräusche Fehler zu erkennen und abzustellen. Auf den Transfermärkten Comunios sind die Spieler der Schwaben allerdings nicht derart gefragt, wie es der beste Bundesliga-Saisonstart der Vereinsgeschichte Glauben machten könnte. Ein Marktwert von gerade einmal 20 Millionen Euro. Nur die Eintracht aus Braunschweig hat noch weniger.

SV Werder Bremen: Die Bremer durchlaufen ein unglaubliches intensives Jahr. Nach 14 Jahren endete die Ehe zwischen den Norddeutschen und Coach Thomas Schaaf, seit Juli hat der ehemalige DFB-Sportdirektor Robin Dutt das Sagen an der Weser. Der neue Trainer bittet um Zeit: Er will die Mannschaft sukzessive kennen lernen und der Truppe in den nächsten Jahren ein erkennbares Gesicht verpassen. Der Saisonstart wirkte trotz der beiden 1:0-Siege gegen Braunschweig und Augsburg verkrampft, vor allem in der Defensive gibt es noch Abstimmungsprobleme. Werder steht bei sechs Punkten, vor allem die 1:4-Niederlage in Mönchengladbach schmerzt. Das Comunio-Scoreboard ist allenfalls durchschnittlich. 154 zugelassene Punkte sind unteres Drittel der Bundesliga, 38 gesammelte Zähler ebenfalls.

VfL Wolfsburg: Vier Spiele, sechs Punkte, 6:4 Tore: Der Arbeitsnachweis des VfL Wolfsburg nach 360 Minuten Bundesliga der Saison 2013/14. In der heimischen Volkswagen-Arena gab es ein beeindruckendes 4:0 über den FC Schalke 04, vor allem die Neuverpflichtung Luiz Gustavo wusste zu gefallen. Der Brasilianer könnte bei konstanter Leistung zum X-Faktor der Wölfe werden. Die Mannschaft ist talentiert, die Vorstellungen von Trainer Dieter Hecking versprechen Erfolg: offensives Verteidigen, Aggressivität und schnelles Umschalten haben schon so manches Team nach Europa katapultiert. „Der Respekt vor unserer Mannschaft ist groß“, sagt Hecking. „Davon dürfen uns nicht unter Druck setzen lassen, sondern müssen unsere Leistung Woche für Woche abrufen.“ Wolfsburg weist mit rund 54 Millionen Euro den sechstbesten Comunio-Marktwert auf, in Sachen Gegnerpunkte sind die Grün-Weißen gar besser als der FC Bayern und Borussia Dortmund.