Endlich geht’s wieder los! Die Bundesliga startet am Freitag mit dem Klassiker zwischen dem FC Bayern München und Borussia Mönchengladbach. Wer wird auflaufen und wer ist verletzt?  

Na ja, was soll man noch viel zu den Bayern schreiben. Deswegen in Steno: Überragende Vorsaison. Pep Guardiola als neuer Trainer. Bärenstarke Neuverpflichtungen. Unglaublicher Kader. Vor wenigen Wochen trafen die Super-Bayern außerdem bereits im Rahmen des Telekom Cups auf Borussia Mönchengladbach. Ergebnis nach 60 (!) Minuten: 5:1 für den FCB. Klar, das war in der Vorbereitung und hat im Endefekt am ersten Spieltag der Bundesliga keinen Wert. Nichtsdestotrotz gehen die Münchner natürlich als Favorit in die Partie.

Die große Frage wird sein: Wie werden die Pep-Bayern spielen? Am wahrscheinlichsten wird der FCB im 4-1-4-1-System auflaufen. Bastian Schweinsteiger wird dabei den einzigen Sechser geben. Ob das ein Statement für die Zukunft ist, bleibt fraglich. Denn: Thiago fällt aller Voraussicht nach wegen Fiebers aus. Außer Thiago fehlen Holger Badstuber und Mario Götze. Ansonsten hat Guardiola alle Spieler zur Verfügung.

Insgesamt dürfte sich personell aber nicht sonderlich viel in der Startaufstellung der Bayern im Vergleich zur Vorsaison ändern. Lahm wird wieder hinten rechts verteidigen. Die offensive Vierereihe bilden Robben, Müller, Kroos und Ribery. Als zentraler Stürmer läuft Mandzukic auf. Lediglich der zweite Platz in der Innenverteidigung (Dante ist gesetzt) bleibt fraglich. Wird Guardiola auf die gelernten Verteidiger Boateng oder van Buyten setzen oder tatsächlich Martinez zurück ziehen? Am Abend wissen wir mehr.

Lucien Favre auf der anderen Seite, kann auf alle Spieler zurückgreifen. Vermutlich wird Favre im Sturm auf zwei Neuzugänge setzen und mit Kruse und Raffael eine – zumindest auf dem Papier – Doppelspitze aufstellen. Dass sich das im Spiel variabel verändern wird, sollte klar sein. Immerhin tritt Gladbach in der Allianz Arena an. Interessant wird sein, wie Favre seine Elf nach dem peinlichen Pokal-Aus unter der Woche umstellen wird. Darf Patrick Herrmann von Beginn an auflaufen? Wird der eher defensivschwache Arango auf der linken Seite spielen? Eins ist klar: Auf Keeper ter Stegen wird verdammt viel Arbeit zukommen. Bei allem Respekt gegenüber seinen Vorderleuten: Zum Auftakt sollte man sicherheitshalber auf Gladbacher in seiner Comunio-Elf verzichten.

Was war das für ein dramatisches Saison-Finisch für Hoffenheim-Trainer Gisdol. Den Schwung aus dem kaum mehr für möglich gehaltenen Klassenerhalt wollen Gisdol und seine Spieler natürlich in die neue Saison mitnehmen. Im Pokal gelang ihnen das schonmal souverän. Und auch der Auftakt gegen Nürnberg könnte für Hoffenheim gut laufen. Im Pokal glänzte vor allem Neuzugang Modeste durch zwei Treffer und ein auffällig gutes Spiel. Allerdings steht ausgerechnet der Angreifer auf der Kippe. Falls Modeste nicht mehr rechtzeitig fit wird, dürfte Schipplock im Sturm als einzige Spitze auflaufen.

Ansonsten dürfte Gisdol seiner Startelf aus dem Pokalspiel vertrauen. Dort wirkte Hoffenheim konzentriert und gefährlich. Das dürfte auch der Club bemerkt haben, der seinerseits im Pokal gegen Sandhausen erschreckend schwach spielte und im Elfmeterschießen ausschied. Für Nürnberg geht es – wie in jedem Jahr – ausschließlich darum, die Klasse zu halten. Doch genau das könnte in der laufenden Saison verdammt schwer werden.

Im Sturm verpflichtete man mit Ginczek einen vielversprechenden Angreifer. Aber der Ex-Hamburger konnte bisher lediglich in der 2. Bundesliga überzeugen. Er wird Zeit brauchen. Die hat er in Nürnberg allerdings nicht. Bereits zu Saisonbeginn lasten die ganzen Hoffnungen auf seinen jungen Schultern. Immerhin zeigte sich Mak in der Vorbereitung durchaus stark. Er könnte mit Gebhart eine gefährliche Flügelzange bilden. Fraglich ist noch, ob Kiyotake beim Club bleibt oder doch noch verkauft wird. Aston Villa aus der Premier League bietet offenbar zwölf Millionen Euro für den Mittelfeldspieler.

Auf beiden Seiten fehlen allerdings einige Spieler verletzungsbedingt. Beim Gastgeber stehen Vukcevic, Salihovic und Strobl nicht im Kader (alle verletzt). Wiese, Derdiyok, Weis, Delpierre und Braafheid werden dagegen nicht berücksichtigt. Auf Seiten der Nürnberger fehlen Antonio und Hlousek. Gärtner und Weber helfen dagegen in der U23 des Clubs aus.

Wie jedes Jahr geht Leverkusen als Favorit auf die ersten drei Plätze ins Rennen. Auch für diese Saison hat sich die Werkself punktuell verstärkt. Mit Son, Donati, Hilbert und Spahic sind gleich vier Neuzugänge potentielle Stammspieler. Vor allem auf der Rechtsverteidigerposition ist zwischen Donati und dem Bundesliga-erfahrenen Hilbert ein heißer Kampf ausgebrochen. Derzeit scheint der Italiener die Nase vorn zu haben. Und auch in der Innenverteidigung sind die Alternativen für Hyypiä gewachsen. So muss sich der Finne zwischen Toprak, Wollscheid und Neuzugang Spahic für die beiden Positionen in der Innenverteidigung entscheiden.

Beachtlich ist auch der Konkurrenzkampf im Mittelfeld. Weil sich Son und Sam im Pokal ausgesprochen gut präsentierten und Kießling sowieso gesetzt ist, dürfte der zweitbeste Punktelieferant der letzten Saison, Castro, erst einmal auf der Bank platznehmen. Und FCB-Neuzugang Can fällt noch verletzt aus. Über ein Angebot an starken Mittelfeldspielern wird sich Hyypiä sicher nicht beschweren. Neben Can müssen bei Bayer noch Lomb und Kohr pausieren.

Der SC Freiburg geht dagegen in eine ungewisse Saison. Die überragende Leistung aus der Vorsaison wird wohl nicht mehr zu wiederholen sein. Ein Platz im gesicherten Mittelfeld würden alle Freiburger wohl sofort unterschreiben. Doch bei der Fluktuation von Spielern ist der Sportclub eine Wundertüte. Vier Neuzugänge (alle in der Offensive) dürften auflaufen. Im Sturm Hanke und Mehmedi, dahinter Fernandes und Coquelin.

Das Duell um die (vorläuftige) Voherrschaft im Norden. Für Dieter Hecking auf Seiten der Wölfe war es die erste Saisonvorbereitung mit dem VfL. Durch punktuelle Verstärkungen ist der Kader der Wolfsburger ziemlich ausgeglichen. Spielmacher Diego bildet dabei weiterhin die Schaltzentrale. Im Sturm ist Olic (vor Dost, der momentan sowieso verletzt ist) gesetzt. Flankiert wird der Ex-Münchner von Perisic links und Vierinha rechts. Damit bildet die Offensivreihe der Wölfe vier flinke, bewegliche Spieler auf.

Auch Rückkehrer Koo dürfte im zentralen Mittelfeld eine Verstärkung sein. Allerdings kriegt Koo durch Medojevic, der einer der Gewinner der Vorbereitung war, mächtig Druck. Als klassischer Abräumer und reiner Defensivspieler dürfte Polak im Mittelfeld zum Saisonstart gesetzt sein. Denn Neuzugang Caligiuri weist noch Trainingsrückstand auf. Des Weiteren fehlen Hasani, Jönsson und Hasebe (Rot).

Bei Hannover wollte man vor allem die Defensive verstärken. Die Europa League verpasste man in der abgelaufenen Saison nämlich vor allem, weil man quasi die Schießbude der Liga war. Der Schlüsseltransfer in dieser Hinsicht war Sane. Immerhin der zweikampfstärke Verteidiger der Ligue 1. Er wird gemeinsam mit Schulz die Innenverteidigung bilden. Andreasen ist wieder genesen und beginnt auf der sechs. Weil Ya Konan noch verletzt fehlt, spielt Diouf wohl die einzige Spitze. Schlaudraff, Hustzi und Bittencourt bilden die offensive Dreierreihe.

Interessant wird vor allem sein, wie sich Bittencourt ins Gefüge der Hannoveraner präsentiert. Kann der Ex-Cottbuser schon als Stammspieler in der Bundesliga glänzen? Verzichten muss 96 zu Beginn auf Ballas, Franca, Felipe und Kapitän Cherundolo.

Potentieller Absteiger gegen Bayern-Verfolger Nummer eins! Es könnte spannendere Spiele geben, wenn man ehrlich ist. Nichtsdestotrotz muss der BVB in Augsburg – die allerdings traditionell eher schwach in der Hinrunde sind – erst einmal gewinnen. Verzichten muss Klopp dabei auf Weidenfeller, der seine Rotsperre aus dem letzten letzten Rückrundenspiel gegen Hoffenheim absitzen muss. Für ihn rückt die etatmäßig Nummer zwei zwischen die Pfosten: Langerak. Außer auf Weidenfeller muss Klopp auf Piszczek und Mkhitaryan verzichten. Für den Polen rückt Großkreutz auf rechts hinten.

Ansonsten ändert sich nicht viel beim BVB. Lediglich auf der Position im rechten, offensiven Mittelfeld streiten sich mit Kuba und Neuzugang Aubameyang zwei Hochkaräter. Derzeit hat wohl der Neue auf Frankreich die Nase vorne. Das Zusammenspiel mit seinen neuen Kollegen gelang im Pokal bereits sehr gut – lediglich der Abschluss war verbesserungswürdig.

Sorgenfalten dagegen beim FCA. Mit Manninger fällt die Nummer eins aus. Außerdem kommt ein Startelf-Einsatz von Werner vermutlich zu früh. Gleiches gilt für Holzhauser. Spannend wird dagegen die Rückkehr von Altintop sein. Der türkische Neuzugang wird gemeinsam mit Moravek, der seine starke Rückrundenleistung bestätigen will, den zentralenPart im Mittelfeld übernehmen. Baier, eigentlich ein offensiver Spieler, läuft offenbar als einziger Sechser auf. Der FCA will offensiv verteidigen und dem BVB Paroli bieten.

Diesmal will sich die Hertha aus Berlin endlich etablieren. Schluss mit dem Fahrstuhl! Beim Auftakt gegen das Überraschungsteam der Vorsaison sollen die ersten drei Punkte geholt werden. Nach eher mäßigem Auftritt im Pokal gibt es in Berlin gleich mehrere Positionskämpfe. Hinten rechts (Ndjeng gegen Pekarik), auf der Zehn (Baumjohann gegen Ronny) oder auf der Sechs (Kluge gegen Hosogai). Trainer Luhukay hat die Qual der Wahl. Mit Lustenberg hat Luhukay übrigens den einzigen neuen Kapitän aller 18 Bundesligisten (im Vergleich zur letzten Rückrunde) ernannt.

Besonders viel erhofft sich Berlin von Ben-Hatira. Er war der einzige, der im Pokal eine ansprechende Leistung über die volle Distanz ablieferte und stets für Gefahr sorgte. Mit Jung kriegt er auf der anderen Seite einen richtig harten Gegenspieler. Es wird sicher ein Schlüsselduell in dieser Partie. Die Eintracht hat sich hingegen vor allem in der Breite verstärkt. Deswegen ist sich Veh auch noch nicht sicher, in welchem System er spielen lassen wird.

Im Pokal wurde im 4-4-2 mit Raute gespielt. Joselu und Rosenthal sollen in der Offensive für die Tore sorgen. Denn vor allem auf der Stürmerposition war Frankfurt in der abgelaufenen Saison schlecht besetzt. Lediglich Alex Meier sorgte regelmäßig für Treffer – und der ist bekanntlich Mittelfeldspieler. Veh wird ansonsten nicht viel an seiner Mannschaft ändern. Lediglich auf rechts könnte Neuzugang Flum für Aigner ins Team rutschen. Verletzungsbedingt fehlen werden Talent Stendera und Kittel bei der SGE. Luhukay kann nicht auf Franz (Rotsperre) und Lasogga (Sprunggelenksverletzung) zurückgreifen.

Das erste Topspiel der Saison bestreiten Aufsteiger Braunschweig und Bremen. Beide Teams flogen unrühmlich in der ersten DFB-Pokalrunde raus. Vor allem bei den Werderanern brennt schon wieder der Baum. Dabei sollte diese Saison mit Robin Dutt als neuem Trainer alles besser werden. Denkste! Schon vor dem ersten Bundesliga-Spiel steht Dutt mächtig unter Druck. Gegen Braunschweig muss beinahe schon ein Sieg her.

An der Startelf wird der neue Bremer Trainer vermutlich nichts ändern. Elia stieg erst unter der Woche wieder ins Mannschaftstraining ein. Ansonsten fehlen Bargfrede und Schmitz langfristig. P. Stevanovic, A. Stevanovic und Trybull müssen kurzfristig passen. Einzig der abwanderungswillige Arnautovic könnte links offensiv für das Talent Füllkrug beginnen.

Bei Aufsteiger Braunschweig wird sich ebenfalls nicht viel zum Pokal ändern. Lediglich Vrancic drängt im zentralen Mittelfeld auf einen Einsatz. Weil Caligiuri gesetzt ist, könnte es den Ex-Aachener Kratz treffen. Prinzipiell könnte Eintracht-Coach Lieberknecht statt nur mit Oehrl als Spitze auch auf eine Doppelspitze setzen, um die Bremer Abwehr gleich von Beginn an unter Druck zu setzen. Es wird sicher kein hochklassiges, dafür aber ein enorm spannedes Duell zwischen diesen beiden Teams geben.

Man muss sich beinahe fragen: Wenn der VfB nicht mal gegen Plovdiv im Heimspiel einen Treffer erzielen kann. Gegen wen dann? Vor allem, weil auch gegen Mainz der Einsatz von Toptorjäger Ibisevic fraglich ist. Für ihn würde Abdellaoue als einzige Spitze auflaufen. Mit Schwaab beginnt aller Wahrscheinlichkeit nur ein zweiter Neuzugang beim VfB. Schwaab soll rechts gemeinsam mit Harnik für Impulse setzen.

Verzichten muss Labbadia auf den rotgesperrten Rüdiger sowie auf Didavi, Rojas und Audel.

Beim FSV stellt sich die große Systemfrage. Möglich wäre ein 4-2-3-1-System aus dem Pokal oder ein 4-3-3. Das würde vor allem gegen aus der Euro-League-Quali müde Stuttgarter Sinn machen. Viel hängt jedoch davon ab, ob Zimling rechtzeitig fit wird. Ansonsten dürfte sich ein Comunio-Geheimtipp auf der Zehn präsentieren: Malli. Im Sturm muss sich Mainz-Trainer Tuchel entscheiden: Polter, Schahin oder Parker? Derzeit scheint Polter die Nase vorne zu haben.

Allerdings fehlen beim FSV durchaus wichtige Spieler zum Saisonauftakt. So hat sich Pechvogel Choupo-Moting erneut verletzt. Soto und Ede sind noch nicht rechtzeitig fit sowie Junior Diaz und Saller ebenfalls verletzt pausieren müssen.

Den Abschluss des ersten Spieltages machen Schalke und Hamburg. Der S04 hat sich wahrlich beeindruckend verstärkt und möchte klangheimlich angreifen. Ob es schon reicht, um den BVB einzuholen ist fraglich. Aber zweifelsfrei ist, dass Königsblau ein Team, mit enorm viel Potential zusammengestellt hat. Dieses Potential konnte man zwar noch nicht im Pokal zeigen, doch im ersten Heimspiel gegen den HSV wird Schalke anders auftreten.

Zuerst: Vermutlich wird das System umgestellt. Szalai könnte aus der Startelf fallen, weil Huntelaar als einzige Spitze aufläuft. Weil Farfan rechtzeitig fit ist, wird der Peruaner über rechts kommen. Deswegen darf Draxler auf seine Lieblingsposition, die Zehn, rücken. Links ist Clemens aufgrund fehlender Alternativen vorläufig gesetzt. Der zweite junge Neuzugang könnte gegen den HSV seine erste große Chance bekommen: Leon Goretzka ist im defensiven Mittelfeld für Neustädter eine echte Option. Hinten links und rechts konnten Höger und Fuchs im Pokal nicht überzeugen. Für sie könnten auch Uchida und Kolasinac auflaufen. Gänzlich verzichten muss Keller auf Papadopoulos, Obasi und Annan.

Mit Königsblau bekommt der HSV direkt zum Saisonstart einen Gradmesser. Wohin geht die Reise? 0:4 gegen Dresden, dafür 4:0 gegen Schott Jena. Vertrauen wird Trainer Fink weitesgehend der Elf aus dem Pokal. Einzig Zoua, der sich durchaus als Aktivposten in Jena präsentierte, könnte für Jiracek in die Startelf rücken. Rudnevs agiert als einziger Angreifer. Dahinter natürlich van der Vaart. Für Illicevic, der mit Schalke 04 in Verbindung gebracht wird, reicht die Zeit nicht. Auch Mancienne, Djourou und Lam fehlen verletzungsbedingt. Scharner dagegen muss bei der U23 aushelfen.