Marko Arnautovic Werder Bremen

Das Transferfenster schließt sich langsam, noch drei Wochen bleiben den Bundesligisten, um aktiv zu werden. Doch welche Spieler könnten noch wechseln oder sogar die Bundesliga ganz verlassen?  

Luiz Gustavo: Noch einen einzigen Abgang erlaubt Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenige in der aktuellen Transferperiode. Die Karten stehen nicht schlecht, dass es sich dabei um Luiz Gustavo handeln wird. „Ansonsten werden wir keinen Spieler mehr verkaufen, der Kader steht.“ Obwohl der Mittelfeldspieler noch im Confed Cup eine beeindruckende Leistung zeigte, wird es für ihn kaum noch Platz geben im Kader unter Pep Guardiola. In der letzten Saison stand er immerhin in 22 Bundesligapartien auf dem Spielfeld, in der Champions League durfte er 10 mal ran. Von solchen Einsatzzeiten dürfte er in Zukunft beim FC Bayern nur träumen – keine guten Vorraussetzungen für die anstehende WM in seinem Heimatland. Dass er wechseln wird, scheint recht sicher. Mit dem VfL Wolfsburg soll er schon in Kontakt  stehen, aber auch der ein oder andere Klub aus der Premier League hat schon bei dem Brasilianer angeklopft.

Diego Contento: Laut Ludwig Kögl, dem Berater des Spielers, hat Werder Bremen das Interesse an Diego Contento offiziell verkündet – und auch der Linksverteidiger scheint wechselwillig. Leider könnte die ganze Sache für den 23-Jährigen einen Haken haben: Falls Luiz Gustavo den FC Bayern verlässt, wird es eng für Contento mit einem Transfer an die Weser. Denn der Sportvorstand schließt wie erwähnt einen weiteren Abgang aus. Der gebürtige Münchner, der seine gesamte bisherige Karriere beim FC Bayern verbrachte, ist bei den Profis nie richtig durchgestartet und hat mit David Alaba einen zu starken Konkurrenten auf seiner Position. Im Auftaktspiel gegen Borussia Mönchengladbach stand er nicht mal mehr im Kader.

Marko Arnautovic: Nach der nächtlichen Raserei mit Teamkollege Eljero Elia im April wurden beide Spieler suspendiert und bis Saisonende von sämtlichen Spielen und dem Training ausgeschlossen. Mit Folgen: Arnautovic ist nicht fit, wird erst in ein paar Wochen wieder die vollen 90 Minuten auf den Platz dürfen. Der extrovertierte Spieler war mit Ex-Trainer Thomas Schaaf immer wieder angeeckt, unter Robin Dutt sollte das jetzt eigentlich anders werden, dennoch könnte ein Transfer anstehen. Espanyol Barcelona ist heiß auf Marko Arnautovic, möchte die Offensive unbedingt mit dem Stürmer verstärken. Der Trainer hält jedoch noch an dem 24-Jährigen fest: „Ich tue mich schwer damit, gute Spieler abzugeben. Ich wäre froh, wir hätten einen topfitten Marko. Seine Qualität würde uns gut tun“, so Dutt in der „Kreiszeitung“.

Eren Derdiyok: Für 5,5 Millionen Euro war Eren Derdiyok vergangenen Sommer nach Sinsheim gewechselt. Eine Saison später findet er sich bei Hoffenheims „Aussätzigen“ wieder. Genau wie Tim Wiese, Matthieu Delpierre, Tobias Weis und Edson Braafheid wurde der Schweizer aus dem Kader aussortiert, darf nicht mal mehr am Mannschaftstraining teilnehmen. Trotzdem scheint ein Wechsel des Stürmers recht unwahrscheinlich: „Der HSV hat zurzeit noch zu viele Spieler, die Hamburger müssen ein paar loswerden. Turin ist kein Thema für mich. Italien reizt mich nicht, Turin spielt immer unten mit. Stand jetzt sind die meisten Mannschaften komplett. Ich glaube, in nächster Zeit wird wenig passieren.“, entkräftigt er im „Blick“ aktuelle Transfergerüchte. Für ihn hat das auch in der Schweizer Nationalmannschaft Auswirkungen, Trainer Ottmar Hitzfeld verzichtete zuletzt auf eine Nominierung des Spielers „bis er einen Verein hat“.

Paul Scharner: Der Zoff beim Hamburger SV geht in die nächste Runde. Paul Scharner wurde dazu verdonnert mit der U23 zu trainieren, keine Option für den 33 Jahre alten Verteidiger, der jetzt sogar rechtliche Schritte gegen den Klub einleiten will. Obwohl Scharner seinen bis 2014 laufenden Vertrag gerne erfüllt hätte, sortierte Trainer Thorsten Fink den Spieler unlängst aus. Laut der Bildzeitung könnte jedoch eine Rückkehr in die Premier League bevorstehen, Aufsteiger Hull City hat Interesse an Scharner bekundet. Der Österreicher war erst letzten Sommer ablösefrei aus England in die Bundesliga gewechselt, wurde jedoch schon zu Beginn dieses Jahres an Wigan Athletic ausgeliehen, wo er bereits von 2006 bis 2010 spielte.