Am Abend will Borussia Dortmund das Viertelfinale der Champions League klar machen und hat ein gutes Polster im Rücken. Schafft Manchester United noch das kleine Wunder gegen Piräus?
Borussia Dortmund – Zenit St. Petersburg (Hinspiel: 4:2)
Dank einer furiosen Anfangsphase im Hinspiel schaffte sich Borussia Dortmund eine starke Ausgangslage. Nach bereits fünf gespielten Minuten lag Dortmund schon mit 2:0 in Front. Am Ende gewann man völlig verdient mit 4:2 in Russland. Man fand immer die richtige Antwort auf einen Gegentreffer durch Zenit St. Petersburg. Herausheben musste man definitiv Marco Reus, der zwei Treffer vorbereitete und ein Tor selbst erzielte. Neben Reus brillierte Robert Lewandowski mit zwei Treffern und auch die Abwehr von Dortmund. Immerhin schaffte man es, den Superstart Hulk, nahezu aus dem Spiel zu nehmen.
Im Rückspiel muss nun schon einiges schiefgehen, wenn man diesen Vorsprung noch aus den Händen gibt. Immerhin braucht Zenit St. Petersburg mindestens einen 3:0-Sieg. Und dass Borussia Dortmund im ausverkaufen Signal-Iduna-Park zu keinem Torerfolg kommt, obwohl Lewandowski, Mkhitaryan und Aubameyang von Beginn an spielen werden. Für Marco Reus reicht es wohl noch nicht, denn der Nationalspieler plagt sich immer noch mit muskulären Problemen herum. „Er ist beschwerdefrei, aber er konnte bisher nicht am Mannschaftstraining teilnehmen. Deshalb kann er uns morgen nicht helfen“, beschreibt Trainer Jürgen Klopp.
Aber auch ohne Reus sollte man als zweite deutsche Mannschaft den Einzug ins Viertelfinale schaffen. Die Verantwortlichen beim BVB mahnen dennoch zur Vorsicht: „Wir brauchen erneut eine Topleistung“, fordert Sportdirektor Michael Zorc. Und auch der beste BVB-Torjäger, Robert Lewandowski, sagt: „Wir sind noch nicht durch. Und wenn wir so spielen wie gegen Gladbach, ist ohnehin noch nichts entschieden, wir müssen aufpassen.“
Ein Ausscheiden von Borussia Dortmund wäre allerdings ein mittelgroßes Wunder. Denn es bedarf schon der höchsten Heimniederlage der Europacup-Geschichte der letzten 50 Jahre, damit der BVB noch aus der Königsklasse fliegt. Nur schwer vorstellbar. Obendrein steht mit Andre Villas-Boas ein neuer Trainer an der Seitenlinie bei den Russen. Luciano Spalletti wurde vor zwei Wochen entlassen. Die Chancen auf ein Weiterkommen hat Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer jedenfalls noch nicht aufgegeben: „Wir haben eine geringe Chance, wenn Dortmund es uns in den ersten sechs Minuten ähnlich leicht machen würde, wie wir es vor drei Wochen getan haben.“
Manchester United – Olympiakos Piräus (Hinspiel: 0:2)
Seit der Saison 1990/91 ist Manchester United der einzige englische Klub, der sich bis heute immer für einen europäischen Wettbewerb qualifiziert hat, seit 1996 sogar durchgehend für die Champions League. Endet diese Serie in diesem Jahr? Denn in der Premier League kann man nur noch auf ein Erreichen der Europa League hoffen. Die Champions League ist in weite Ferne gerückt. Und auch die Europa League ist nicht gerade greifbar, wenn man im heimischen Old Trafford eine 0:3-Klatsche gegen den FC Liverpool einstecken muss.
„Die Spieler wissen, was am Mittwoch auf dem Spiel steht und sie zu tun haben“, sagt United-Coach David Moyes. Natürlich wissen sie das. Aber können sie es auch umsetzen? Im Hinspiel gegen Olympiakos Piräus, wahrlich kein Schwergewicht im europäischen Fußball, fanden die Red Devils absolut kein Mittel um die Abwehr zu knacken. Lediglich eine richtige Torchance am Ende des Spiels durch Robin van Persie stand zu Buche. Ein Weiterkommen in der Champions League und damit die Hoffnung, doch noch den Titel in der Königsklasse zu gewinnen, ist quasi die einzige Möglichkeit, diese erste Moyes-Saison noch irgendwie zu retten.
Ganz anders die Lage bei Olympiakos. Die Griechen konnten am Wochenende den 41. Meistertitel einfahren, der zweite Viertelfinaleinzig nach 1999 in der Königsklasse steht bevor. Mit der Leistung aus dem Hinspiel können die Griechen sogar tatsächlich das große Manchester United im eigenen Stadion aus der Champions League kegeln. Aber: „Wir kennen unseren Gegner sehr gut und wissen daher, dass ein 2:0 kein echter Vorteil ist“, warnte Coach Michel im Vorfeld. Man gibt in Piräus weiterhion den Underdog. Aber ist man das wirklich?
„Wir brauchen unbedingt ein Auswärtstor“, so Piräus-Trainer Michel. Sollte dieser Treffer gelingen, dann müsste Manchester United bereits vier (!) Tore erzielen, um das Viertelfinale noch perfekt zu machen. Van Persie und Rooney sind jedenfalls fit und werden beide in der Startelf stehen. Für Moyes könnte es sogar schon zu einem Endspiel werden. Denn wie die englische „Sun“ berichtete, soll die Schonfrist für den schottischen Sir-Alex-Ferguson-Nachfolger abgelaufen sein. In den nächsten drei Spielen (Piräus, West Ham United, Manchester City) sollen die Red Devils auftrumpfen. Ansonsten…