In Monaco wurde die Gruppenphase der Champions League ausgelost. Der FC Bayern München und der FC Schalke 04 erwischen durchaus machbare Gruppen. Für den BVB und Bayer wird es attraktiv – aber schwer.  

  • Gruppe A: Manchester United, Schachtjor Donezk, Bayer 04 Leverkusen, Real Sociedad

Leverkusen hat eine durchaus machbare, aber gleichzeitig auch sehr schwere Gruppe erwischt. Mit Manchester United bekommt es die Werkself mit dem amtierenden englischen Meister zu tun. Nach einem soliden Saisonstart ist allerdings fraglich, wie schnell Neu-Trainer Moyes und United zu einer wirklichen Größe zusammenwachsen. Nichtsdestotrotz hat Manchester fantastische Spieler, die auf europäischer Ebene wieder einmal einen großen Erfolg einfahren wollen.

Neben Leverkusen wird wohl Real Socieaded ein Kandidat für den zweiten Gruppenplatz sein. Denn das Team aus San Sebastian zeigte sich nicht nur in der vergangenen Saison der Primera Division stark, sondern auch in den Play-offs gegen Olympique Lyon, die ohne große Mühe besiegt wurden. Schwächstes Team der Gruppe dürfte Schachtjor Donezk  sein. Trotz vergangener Erfolge und einemal bisher durchaus starken Auftritt in der ersten ukrainischen Liga (Platz zwei, sieben Spiele 18 Punkte) haben mit Willian und Henrikh Mkhitaryan zwei wichtige Stützen den Verein verlassen. Zwar konnte man mit Fred und Bernard zwei gute Brasilianer verpflichten, doch ob das im internationalen Vergleich mit Teams wie Manchester United oder Leverkusen reicht, ist fraglich. Denn vor allem die Abwehr der Ukrainer weist Schwächen auf.

  • Gruppe B: Real Madrid, Juventus, Galatasaray, FC Kopenhagen

Eine durchaus attraktive Gruppe. Madrid und Turin gehen als klare Favoriten ins Rennen um die beiden Ko-Phasen-Plätze.  Dem FC Kopenhagen kann man getrost nur große Außenseiterchancen auf den dritten oder gar zweiten Platz geben. Was man von Galatasaray um Didier Drogba und Wesley Sneijder erwarten darf, bleibt noch abzuwarten.

  • Gruppe C: Benfica Lissabon, Paris Saint Germain, Olympiakos Piräus, RSC Anderlecht

Die eindeutig schwächste Gruppe. Mit Paris kommt der große Favorit auf Platz eins in der Gruppe aus dem zweiten Topf. Doch auch die Pariser haben sich bisher in der Liga nicht mit Ruhm bekleckert. Piräus und Anderlecht haben neben Lissabon sicher ordentliche Chancen, diese Gruppe zu überstehen.

  • Gruppe D: FC Bayern München, ZSKA Moskau, Manchester City, Viktoria Pilsen

Der Titelverteidiger bekommt eine machbare bis leichte Gruppe zugelost. Viktoria Pilsen und ZSKA Moskau sind sicher zwei Vereine, die man nicht eben im Vorbeigehen gnadenlos schlägt, doch für den FC Bayern München sollte genau das der Anspruch sein. Gegen Manchester City machten die Bayern vor wenigen Jahren noch gute Erfahrungen in der Gruppenphase. Für Neu-City-Coach Pellegrini gibt es in dieser Champions League keine Ausreden mehr. In den letzten zwei Jahre flog man sang- und klanglos aus der Königsklasse. Jetzt hat man eine machbare Gruppe zugelost bekommen und muss die Gruppenphase überstehen.

Die Verantwortlich der Bayern dürften sich über die Auslosung gefreut haben. Moskau, City und Pilsen sind unangenehme aber schlagbare Gegner. Alles andere als Platz eins der Bayern in dieser Gruppe wäre eine Überraschung. Interessant wird vor allem der Kampf um Platz zwei. Vielleicht können Moskau oder auch Pilsen den Favoriten aus Manchester ein Beinchen stellen.

  • Gruppe E: Chelsea FC, FC Schalke 04, FC Basel, Steaua Bukarest

Auch Königsblau dürfte zufrieden mit der Auslosung sein. Mit den Engländern vom Chelsea FC gibt es natürlich einen klaren Favoriten in der Gruppe E. Aber Basel und Bukarest sind mehr als schlagbare Gegner. Vor allem der FCB aber durchaus ein attrakives Los. Natürlich muss man beachten, dass S04 derzeit in einer Formkrise steckt und sich mit Mühe und Not gegen PAOK Saloniki in den Play-offs durchsetzen konnte. In dieser Form, dürfte es auch gegen Basel und Bukarest schwer werden.

Wenn sich Königsblau im Laufe der nächsten Wochen stabilsieren sollte, die Rekonvaleszenten zurückkehren und vielleicht noch der ein oder andere Offensivspieler nach Gelsenkirchen wechselt, könnte S04 auch in diesem Jahr die K.o.-Phase überstehen. Brisant dürfte vor allem der Wechsel von Valentin Stocker werden, der noch beim FC Basel spielt. Der Offensivspieler steht offenbar bei Schalke ganz oben auf der Liste. Ein Wechsel wurde vor wenigen Tagen als perfekt gemeldet. Sollte Stocker wechseln, könnte er nur wenig später auf seinen alten Klub treffen.

  • Gruppe F: Arsenal FC, Olympique Marseille, Borussia Dortmund, SSC Neapel

Die Dortmunder Gruppe hat es in sich – auf den ersten Blick. Denn sowohl Arsenal als auch Marseille sind sicherlich noch große internationale Namen. Spielerisch haben aber sowohl die Engländer als auch die Franzosen einiges an Glanz verloren. Vor allem in Hinblick darauf, dass der BVB lediglich im dritten Topf vertreten war, hat der Vorjahresfinalist eine mehr als machbare Gruppe erwischt. Dennoch: Auch gegen Arsenal kann Dortmund Probleme bekommen. Zudem ist fraglich, ob die Arsene Wenger doch noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv wird. Swansea-Angreifer Michu steht offenbar ganz oben auf dem Arsenal-Zettel. Und jetzt hat sich auch noch Lukas Podolski verletzt, den es zu ersetzen gilt.

Mit dem SSC Neapel kriegt es Dortmund aber mit dem schwersten der Topf-4-Teams zu tun. Neapel hat sich in dieser Saison großartig verstärkt – vor allem in der Offensive. Dires Mertens und Gonzalo Higuain sowie der alteingesessene Marek Hamsik können gegen fast jede Abwehr treffen. Und mit Rafael Benitez hat man einen erfahrenen Trainer an der Seitenlinie, der im letzten Jahr Chelsea zum Euro-League-Titel führte. Also aufgepasst Dortmund!

  • Gruppe G: FC Porto, Atletico Madrid, Zenit St. Petersburg, Austria Wien

Eine Gruppe, die auf den ersten Blick eher an eine Gruppe in der Europa League erinnert. Doch mit dem FC Porto und Atletico Madrid stehen gleich zwei spielerische Hochkaräter auf dem Tableau. Beide Teams können auch die ganz großen Mannschaften jederzeit ärgern. Vor allem in Madrid hat man nach der Verpflichtung von David Villa große Erwartungen an die laufende Spielzeit gestellt – auch in der Champions League. Mit St. Petersburg steht zudem ein immer unangenehmer Gegner in der Gruppe, den man  erst einmal überwinden muss. Die Austria aus Wien wird es dagegen ganz schwer haben, mehr als einen vierten und damit den letzten Platz zu belegen.

  • Gruppe H: FC Barcelona, AC Milan, Ajax Amsterdam, Celtic FC

Die letzte Gruppe kann man getrost als Hammergruppe bezeichnen. Vier ehemalige Sieger der Champions League respektive des Landesmeister Cups, treten gegeneinander an. Klarer Favorit ist natürlich der FC Barcelona. Doch dahinter könnten sich alle drei anderen Mannschaften um Platz zwei streiten. Der AC Milan ist nicht mehr so stark wie in vergangenen Jahren. In den Play-offs gegen die PSV Eindhoven setze man sich zwar relativ souverän durch (1:1 und 3:0), doch eben auch nur auf den ersten Blick. Die junge PSV schaffte es, den Italienern gehörig Probleme zu bereiten. Hätte Eindhoven seine zahlreichen Chancen genutzt, wäre es mehr als eng geworden für Milan.

Die niederländische Ehre will Ajax Amsterdam, die Jahr für Jahr die schwerste mögliche Gruppe erwischen, aufrecht halten. Das dürfte allerdings auch in diesem Jahr wieder schwer werden. In der letzten Champions-League-Saison schaffte man immerhin Platz drei (vor Manchester City). Doch jetzt steht ausgerechnet der Spielmacher und das kreative Herz des niederländischen Rekordmeisters vor dem Absprung: Christian Eriksen wird aller Voraussicht nach zu den Tottenham Hotspur wechseln. Ob Ajax dann noch einmal nachlegen wird, ist fraglich. Mit seiner jungen Mannschaft könnte Trainer de Boer allerdings für eine Überraschung sorgen. Gleiches gilt für Celtic, die sich durch ihre Last-Minute-Qualifikation sehr auf die diesjährige Königsklasse freuen und denen durchaus einiges zuzutrauen ist.