Robin Dutt und Alexander Zorniger waren damals die sportliche Führung des VfB Stuttgart.

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Im Sommer 2015 wurde Alexander Zorniger Trainer des VfB Stuttgart und unter dem neuen Coach absolvierten die Schwaben eine überragende Vorbereitung, in der am Ende sogar Manchester City abgewatscht wurde. Beim VfB kannte die Euphorie anschließend keine Grenzen – am Saisonende stand allerdings kein Titel, sondern der Abstieg.

Im letzten Testspiel vor dem Pflichtspielauftakt sangen die damals 40.122 Zuschauer bereits in der Mercedes-Benz-Arena „Oh, wie ist das schön!“. Zu Gast war damals nicht irgendein Kreisligist, der zur Pause mit 0:4 zurücklag. Damals war der englische Vize-Meister Manchester City in Stuttgart zu Gast.

Die Schwaben spielten sich gegen die Citizens, die wahrlich nicht mit einer B-Elf angetreten waren, in der ersten Hälfte in einen Rausch. Filip Kostic brachte den VfB nach 15 Minuten in Führung. Innerhalb von sechs Minuten erhöhten dann Daniel Didavi (31.) und Daniel Ginczek (36.+37.) sogar auf 4:0 und ließen die Arena in einem Vorbereitungsspiel (!) beinahe explodieren.

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Auch im zweiten Durchgang dominierte die Zorniger-Elf das Geschehen, ein Treffer gelang allerding nicht. Lediglich die Engländer verkürzten kurz vor Schluss auf 4:2 (Iheanacho 84. und Dzeko 89.), was allerdings nur Ergebniskosmetik war.

Im Nachhinein betrachtet muss man sagen, dass es unglücklich war, was Trainer Zorniger vor der Partie verlauten ließ: „Was gegen ManCity funktioniert, wird auch in der Bundesliga funktionieren.“ Mit Tempo, Aggressivität und Spielfreude zeigte der VfB dem englischen Vizemeister Grenzen auf.

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Doof nur, dass man nach der Partie den VfB schon fast zum Meisterschaftskandidaten hochjubelte. Der offensiv-aggressive Fußball von Zorniger schien zu funktionieren – zumindest in der Vorbereitung. Dass dieser Weg alternativlos war, wurde Zorniger dann allerdings zum Verhängnis.

Im November musste der Coach nach teils vogelwilden Auftritten der VfB-Mannschaft seinen Hut nehmen – für nicht Wenige kam diese Entlassung vier Wochen zu spät.

Das Chaos, das Zorniger hinterlassen hatte, konnten die Schwaben damals in der restlichen Saison nicht mehr beseitigen. Am Ende stand der Abstieg und der bittere Gang in die Zweitklassigkeit.

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Zwar kehrten die Stuttgarter sofort wieder in die Bundesliga zurück – Zornigers alternativloser Weg war aber das geflügelte Wort des Trainers, der nicht nur taktisch die eine oder andere unglückliche Entscheidung traf, sondern auch zwischenmenschlich durchaus etwas zu ehrlich war (Kritik an Werners Jubel, beispielsweise).

Damals im August war Zorniger noch der neue Messias und ließ sich von der Euphorie etwas anstecken. „Die Zuschauer hatten endlich wieder was zu feiern“, freute sich Zorniger damals nach dem Coup über City, „das war in der vergangenen Saison ja nicht so oft der Fall.“

Unglücklich, dass es in der anschließenden Saison auch nicht der Fall sein sollte…

VfB Stuttgart – Manchester City 4:2 (4:0)

VfB Stuttgart: Tyton (85. Vlachodimos) – Klein (74. Schwaab), Baumgartl (85. Heise), Hlousek (79. Niedermeier), Insua (85. Rupp) – Gentner (85. Stöger), Dié (74. Gruezo) – Kostic (85. Sama), Didavi (66. Maxim) – Harnik (70. Werner), Ginczek (74. Kliment)

Manchester City: Hart – Sagna, Kompany (46. Denayer), Mangala, Kolarov – Evans (81. Lopes/89. Garcia) – Navas (74. Dzeko), Nasri (46. Zuculini), David Silva, Sterling – Bony (46. Iheanacho)

Tore: 1:0 Kostic (15.), 2:0 Didavi (31.), 3:0 Ginczek (36.), 4:0 Ginczek (37.), 4:1 Iheanacho (84.), 4:2 Dzeko (89.)

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