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Unüberwindbare Hürden! Der BVB trennte sich von Thomas Tuchel, jetzt rennen die potenziellen Nachfolger davon. Dabei war eine Trainerwahl selten so wichtig wie jetzt. Die Comunio-Woche.
Aufreger der Woche
Wenige Tage nach dem Pokalsieg gab es beim BVB nur Verlierer. Alle Entscheidungsträger standen hinter Hans-Joachim Watzke und stimmten der Trennung von Erfolgscoach Thomas Tuchel zu. Intern gab es zu viele Querelen, zu viele Missstände im Verhältnis zwischen Tuchel und der Führungsriege – innerhalb wie außerhalb der Mannschaft.
Im Endeffekt war es eine schwierige, aber wohl nachvollziehbare Entscheidung. Doch mit Tuchel geht nicht mehr der ungeliebte Streber der Anfangszeit. In den letzten Wochen, seit dem Anschlag auf den BVB-Bus, gab sich der Klopp-Nachfolger als empathischer, sortierter und sympathischer Mensch, der auch vielen beliebten Spielern wie Marc Bartra oder Ousmane Dembele nahestand. Vielen Fans gefiel dieses Auftreten – der sportliche Erfolg sowieso.
So geriet Watzke, der Macher des Erfolgs der letzten Jahre, auf die schwarze Liste einiger Dortmund-Anhänger, als er Tuchel mitten in einer sportlich immens wichtigen Zeit öffentlich anzählte. Denn seine Kritik war inhaltlich und zeitlich unangebracht. Er deutete einen Dissens an, der zur Trennung führen würde, sprach allerdings nicht die wahren Gründe aus, gefährdete das Erreichen der sportlichen Ziele – und erntete berechtigte Kritik.
Das Tischtuch zwischen Führungsriege und Trainer war schon vorher zerrissen. Watzke trieb jedoch selbst einen Keil zwischen sich und die Fans. Zwar lief die Chronologie der Ereignisse für den BVB-Boss unglücklich, doch er selbst trägt eine große Mitverantwortung für die Negativentwicklung seines Images.
Umso mehr werden Watzkes nächste Handlungen unter die Lupe genommen. Der nächste Trainer muss sitzen. Dann kann die gesamte Geschichte um Tuchels Entlassung schnell vergessen werden. Dann wird man Watzke attestieren, er haben alles richtig gemacht. Peter Bosz ist ein vielversprechender Name, der aktuell am heißesten gehandelt wird.
Scheitert jedoch der nächste Trainer, wird Watzke noch mehr Wunden davontragen. Dann verliert er noch mehr Kredit bei den Fans. Dann wird Dortmund zu einem Verein, der sich seine Probleme selbst schafft. In der Wohlfühloase ist eine explosive Stimmung entstanden. Und obwohl Tuchel nie so beliebt war wie Klopp, wird es der Tuchel-Nachfolger ähnlich schwer haben wie der Klopp-Nachfolger.
Tweet der Woche
Thomas Tuchel meldet sich bei Twitter an, um als erster von seinem Abschied zu berichten. Dieses Schlitzohr! Aber irgendwie strange, Thomas Tuchel auf Twitter. Der Gute wirkt eher wie einer der Menschen, die sich durch soziale Medien nicht in ihr geordnetes Leben reinpfuschen lassen. Mal gucken, was von diesem Account noch kommt.
Ich bin dankbar für zwei schöne, ereignisreiche und aufregende Jahre. Schade, dass es nicht weitergeht.
— Thomas Tuchel (@TTuchelofficial) 30. Mai 2017
Story der Woche
Ente, Ente, Ente? Die Gerüchteküche hatte am Freitag eine besonders nette Geschichte dabei. Mario Balotelli könnte es, glaubt man seinem Berater, zu Borussia Dortmund ziehen. Holen sich die harmoniebedürftigen Dortmunder tatsächlich diesen unberechenbaren Angreifer? Spannend wäre es allemal.
Elf der Woche
In dieser Woche haben wir die beste Comunio-Mannschaft gesucht, die für die deutsche Nationalmannschaft spielen könnte. Fünf Spieler der TSG Hoffenheim haben es in diese Top-Elf geschaft. Fünf Hoffenheimer? Na ja, jetzt sind es noch drei.
Tipp der Woche
Wir beginnen die neue Saison mit einer frühen Saisonvorschau zu jedem Team. Für alle, die die 2. Liga nicht sehr aufmerksam verfolgt haben, sind die Aufsteiger natürlich besonders interessant. Ladies and Gentlemen, der Deutsche Fußball-Meister! Der 2. Liga. Stuttgart im Check!
Marktwerte der Woche
Das hatten wir lange nicht mehr. Mario Götze ist einer der Marktwertgewinner der Woche. Nach langer Leidenszeit erhoffen sich Comunio-Manager, dass der Dortmunder in der nächsten Saison wieder richtig angreifen kann. Allgemein stecken die Marktwertgewinner dieser Woche voller großer Namen. Dagegen sind die Marktwertverlierer diesmal eher so semi-bekannt. Macht Sinn, oder?
Die Comunio-Tops zum Abschluss der Woche (Stand: 4. Juni 2017)
Teuerster Spieler: Robert Lewandowski (17.100.000)
Teuerste Mannschaft: FC Bayern München (134.410.000)