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In Darmstadt riecht’s nach Bolzplatz, neuer Gemeinschaft und einem Hauch von Currywurst. Interimstrainer Ramon Berndroth fügt sich schon mal richtig gut ein. Zum Genießen! Die Comunio-Woche.
Aufreger der Woche
Verdammter moderner Fußball. Alles kommerzialisiert, weg von der Tradition, nur noch gesichtslose Phrasendrücker. „Ich kann diesen Scheißdreck nicht mehr hören“, könnte Rudi Völler zu den immergleichen Interviews vor und nach den Spielen sagen. Der Fußball ist versunken in einer Badewanne voller Geld und Eintönigkeit.
Wo sind die Originale? In Freiburg sitzt einer. Christian Streich, ein streitbarer Fall, gestern mit unsinnigen Verschwörungstheorien über die Schiedsrichter, heute mit einer flammenden Rede für die Menschlichkeit. Ein Gesicht. Einer, der mal etwas interessantes sagt. Sich nicht darum kümmert, ob er damit Schlagzeilen schreibt.
Als der sportliche Leiter des Darmstädter Leistungszentrums zum Interimstrainer des SV98 befördert wurde, ahnte noch keiner, wie unterhaltsam das werden würde. „Sie glauben doch nicht, wenn ich neun Punkte hole, dass ich in Darmstadt bleibe. Dann unterschreibe ich in Las Vegas als Magier.“ Gleich bei der ersten PK einen rausgehauen.
Ramon Berndroth! 64 Jahre alt, ein Mann, wie man ihn mit Currywurst und Pommes am Bolzplatzrand erwartet, wie er seinen faulsten Spieler links hinten auswechselt und zwischen drei Unglücklichen auswählt, wer ins Tor muss. Noch ein Gesicht. Und wie es der fußballromantische Zufall wollte, trifft der in seinem ersten Spiel auf Christian Streich.
Plötzlich waren die Lilien keine graue Maus mehr. Erst ein leidenschaftliches Spiel, dann die PK mit Berndroth und Streich. Die beiden wirkten wie ein altes Paar, das sich nach 30 Jahren Ehe immer noch versteht. Berndroth redet frei Schnauze, sagt, was er denkt. Genau wie Streich. Klingt einfach, macht aber so gut wie keiner mehr im Fußball.
Als sich Berndroth zum fragwürdigen Elfmeter diplomatisch und intelligent äußert, will Streich nichts hinzufügen. „Alles, was i jetzt sag‘, isch schlechter.“ Lachen. „Geiler Trainer“, urteilt Berndroth. „Ach schön, dass es solche Trainer noch gibt.“ Der erheiterte Journalist hat fast schon keinen Bock mehr, seine Frage zu Niemeyer zu stellen. Wer will schon hören, dass es eine intensive Partie mit Chancen auf beiden Seiten war, in der das nötige Quäntchen Glück gefehlt hat.
Tweet der Woche
Schlicki mit der eindrucksvollen Demonstration, wie man es nicht macht.
Wichtig ist vor allem, dass man punktende Spieler nicht aufstellt. #comunio
— Schlicki (@_schlicki) 4. Dezember 2016
Story der Woche
Wir haben mal wieder eine dieser Saisons erwischt, in denen viele Vereine in aller Munde sind. Manche bekommen gar nicht die Aufmerksamkeit, die sie angesichts ihrer hervorragenden Leistungen verdienen – Stichwort Frankfurt oder Berlin. Bei 1899 Hoffenheim läuft es ebenfalls herausragend gut. Die Gründe dafür nennt Jan Welle.
Elf des Spieltags
Reus, Auba, Lewa: Drei Spieler, die – wenn sie fit sind – ständig in der Top-Elf stehen. Zum ersten Mal in dieser Saison wurde das Trio am 13. Spieltag vereint! Wir warten noch auf Thomas Müller, dann ist das BVB-FCB-Quartett vollständig.
Tipp der Woche
Haste mal Kleingeld? Viel mehr als ein paar kümmerliche Münzen bleiben Comunio-Managern nach intensiven Bundesliga-Wochen oft nicht übrig. Wie ihr euren sechsstelligen Kontostand für gute Füllspieler zum Limit ausreizen könnt, zeigen euch diese sechs Schnäppchen.
Marktwerte der Woche
Wer hat über einen Zeitraum von 30 Tagen am meisten an Wert zugelegt? Mittelfeldspieler waren im November offensichtlich besonders beliebt. Von Alessandro Schöpf bis Kai Havertz: Die Marktwertgewinner des Monats.
Die Comunio-Tops zum Abschluss der Woche (Stand: 10.12.2016)
Teuerster Spieler: Robert Lewandowski (11.660.000)
Teuerste Mannschaft: FC Bayern München (94.330.000)
Punktbeste Spieler: Anthony Modeste (102 Punkte)
Beste Spieler nach Positionen: Oliver Baumann (60 Punkte), Willi Orban (63 Punkte), Emil Forsberg (91 Punkte), Anthony Modeste (102 Punkte)