Helene Fischer wird im DFB-Pokalfinale ausgepfiffen

Foto: © imago / Camera 4
Ist das hier der Super Bowl in abgespeckt, oder was? Dass die Zuschauer des DFB-Pokalfinales keinen Bock auf Showacts in der Halbzeit hatten, machten sie lautstark deutlich. Es waren Warnpfiffe an die Fußballfunktionäre. Die Comunio-Woche.

Aufreger der Woche

Das war schon heftig. Pokalfinale, eines der Fußball-Events des Jahres, knapp 75.000 Zuschauer hatten Bock auf Spitzensport. Dann kam Helene Fischer, eine Woche nach der Kritik von Fans und Funktionären am Anastacia-Auftritt im letzten Bayern-Spiel, und trällerte ein Medley. Kaum war sie nicht mehr am Mikro, drang ein gewaltiges Pfeifkonzert der Zuschauer durch das Olympiastadion.

Die ARD versuchte später im Sportschau Club, die Pfiffe auf eine Wette von Frankfurter Wirten zu beziehen, die für den Fall eines überlauten Pfeifkonzertes Freibier versprochen hatten – oder auf das Gerücht, Helene Fischer sei BVB-Fan. Damit wollte man nicht nur die Sängerin aus der Schusslinie nehmen. Doch die Erklärungen sind falsch.

Mit einem hatte die ARD recht: Helene Fischer war nicht der Mittelpunkt der Pfiffe. Sie war der Auslöser, ein Symbol dessen, was im Fußball heutzutage falsch läuft. Nämlich, dass es immer weniger um den Fußball geht, wie ihn die Fans erleben wollen.

Die Entscheidung, mit Helene Fischer ein bisschen auf Super Bowl zu machen und mehr Show in das Event zu bringen, geht völlig an dem vorbei, was der gemeine Fußballfan sehen möchte. Eintracht Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic kommentierte treffend: „Helene Fischer hat beim Pokalfinale nichts zu suchen, weil wir Fußball spielen, und die wahren Fans des Fußballs haben in der Halbzeitpause keine Lust auf Hollywood.“

In die Pfiffe wird vieles hineininterpretiert. Wie zahllose Kommentare in den sozialen Medien zeigen, haben diese Interpretationen ihre Berechtigung. Nicht Helene Fischer wurde ausgepfiffen, sondern der DFB, die Fußballfunktionäre, die Anstoßzeiten splitten, die Relegation einführten, europäische Finals nach Asien oder Amerika schieben wollen, Weltmeisterschaften in Katar austragen lassen. Die Pfiffe richteten sich gegen die Kommerzialisierung und für die Fußballkultur.

Es waren Warnpfiffe, die ein Weckruf sein sollen an die, die den Fußball um des Profits Willen zu einer Farce verkommen lassen. Wir befinden uns weit fortgeschritten in einer Entwicklung, gegen die sich Fußballfans immer lautstarker wehren. Und doch steht zu befürchten, dass diese Entwicklung nicht aufzuhalten ist.

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Die Comunio-Tops zum Abschluss der Woche (Stand: 28. Mai 2017)

Teuerster Spieler: Marco Reus (13.310.000)

Teuerste Mannschaft: FC Bayern München (104.050.000)

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